Wissenschaftsministerin Olschowski: „Vom Aalener Innovationsgeist profitiert ganz Baden-Württemberg“

Es war ein ganz besonderes Fest des Zurückblickens und Vorausschauens: Gemeinsam mit rund 150 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft feierte die Hochschule Aalen am vergangenen Freitag ihr 60-jähriges Jubiläum. In 60 Jahren hat sie sich dynamisch von der kleinen Ingenieurschule zu einer forschungsstarken und zukunftsweisenden Talentschmiede entwickelt. „Connected to the future“ ist daher auch das Motto des Jubiläumsjahres. Auch Wissenschaftsministerin Petra Olschowski, die ihren Antrittsbesuch an der Hochschule mit dem Festakt verband, gratulierte zum Geburtstag: „Die Hochschule Aalen hat eine herausragende Position in unserer Hochschullandschaft und ist insbesondere dank ihrer Forschungsstärke über Baden-Württemberg hinaus bekannt. Heute stellt die Hochschule einen bedeutenden Standortfaktor dar — nicht nur für die Stadt Aalen und den Ostalbkreis, sondern für die gesamte Region Ostwürttemberg.“

In seiner Begrüßung warf Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel einen launigen Blick zurück und schlug gleichzeitig die Brücke zum Jubiläumsmotto „Connected to the future“: „Seit 1963 wuchs unser Campus kontinuierlich, wurde modernisiert und erweitert – von den Provisorien auf dem Galgenberg über das denkmalgeschützte Gebäude in der Beethovenstraße und den Burren bis zuletzt auf den Waldcampus. Diesen Platz brauchen wir auch, um weiterhin für all unsere Studierenden die ausgezeichnete Lehre auf einem attraktiven Campus aufrecht erhalten zu können.“ Mit Blick auf die Entwicklung des Lehrangebots und die vielen neuen und innovativen Studiengänge gerade auch im Gesundheitsbereich müsse die Hochschule Aalen inzwischen eigentlich Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gesundheit heißen. Als Beispiel führte er den neuen Studiengang „Physician Assistant“ an, den „wir als erste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Baden-Württemberg in unser Studienprogramm aufgenommen haben.“  

„Wir wollen auch weiterhin der Leuchtturm für Lehre und Forschung in der Region sein"

Mit besonderem Stolz erfülle ihn, dass sich die Hochschule Aalen deutschlandweit zu einer der forschungsstärksten Hochschulen für angewandte Wissenschaften entwickelt habe und die Studierenden seit vergangenem Herbst auch an der Hochschule Aalen promovieren könnten. Erwähnung fand auch der enorme Zuwachs an Forschungsdrittmitteln, die nach aktuellem Stand dieses Jahr bei rund 15,5 Millionen Euro liegen. „Und natürlich schmieden wir auch schon wieder neue Zukunftspläne – Stichwort ist hier ‚Industry on Campus‘. Aber mehr verraten können wir dazu derzeit noch nicht“, sagt Riegel mit einem Schmunzeln. Ein herzlicher Dank galt dem partnerschaftlichen Netzwerk mit der regionalen Wirtschaft und den kommunalen Einrichtungen sowie den vielen internationalen Kooperationspartnern, Förderinnen und Förderern, die mit viel Engagement und Motivation die Hochschule begleiten. „Diese Kooperationen weiter auszubauen und zu stärken, ist uns ein wichtiges Anliegen“, sagte Riegel und mit Blick auf die Zukunft resümierte er: „Auch weiterhin wollen wir der Leuchtturm für Lehre und Forschung in der Region Ostwürttemberg sein.“ 

Glückwünsche der Wissenschaftsministerin

Zur Jubiläumsfeier überbrachte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski die Glückwünsche des Landes: „An der Hochschule Aalen werden die gefragten MINT-Fachkräfte praxisnah ausgebildet. Darüber hinaus leistet die besonders forschungsstarke Hochschule mit ihrer ausgeprägten Gründungskultur vor allem in den gesellschaftlich relevanten Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz bedeutende Beiträge. Vom Aalener Innovationsgeist profitiert ganz Baden-Württemberg.“ Olschowski war bereits am frühen Nachmittag vor dem Festakt zu ihrem Antrittsbesuch an die Hochschule gereist, um sich mit dem Rektorat auszutauschen und um sich bei einem Rundgang durchs Forschungsgebäude über aktuelle Forschungsprojekte zu informieren. „Das von Bund und Land geförderte Forschungsgebäude ist eines von vielen Paradebeispielen für die strategische Kooperation der Hochschule mit der Stadt Aalen und dem Ostalbkreis“, so die Ministerin. „Diese seit vielen Jahren gelebte intensive Zusammenarbeit zwischen Hochschule, Stadt, Landkreis und der regionalen Wirtschaft ist wahrlich außergewöhnlich. Sie alle hier können mit Recht stolz auf das, was hier auf diesem Campus in den letzten 60 Jahren geschaffen wurde – und das Land ist es im Übrigen auch.“

„Durch die Hochschule ist Aalen internationaler geworden"

Der aus SWR, ZDF und 3sat bekannte Fernsehmoderator Markus Brock führte charmant und kurzweilig durch den den Festakt. „Ich passe sehr gut zur Hochschule Aalen. Ich bin auch Jahrgang ´63, allerdings nicht so erfolgreich“, scherzte Brock. In einer Talkrunde interviewte er neben Ministerin Petra Olschowski und Hochschulrektor Prof. Dr. Harald Riegel auch Dr. Karl Lamprecht (CEO ZEISS und Hochschulratsvorsitzender), Landrat Dr. Joachim Bläse und Frederick Brütting, Oberbürgermeister der Stadt Aalen, zur Bedeutung der Hochschule in der Bildungslandschaft und für die Region Ostwürttemberg. „Durch die Hochschule ist Aalen internationaler geworden. Viele Menschen sind hierhergekommen, die tolle Ideen mitgebracht haben. Dieser Geist ist enorm wichtig“, hob Oberbürgermeister Brütting hervor. 

Wichtiger Motor für die Region

Mit den Fachkräften, die sie ausbilde, ihrer Forschung und dem Wissenstransfer in die Wirtschaft sei die Hochschule ein wichtiger Motor für die Region, unterstrich auch Landrat Dr. Joachim Bläse. „Daher bin ich trotz der massiven Veränderungen, die unsere Gesellschaft gerade erlebt, sehr zuversichtlich für die Zukunft Ostwürttembergs.“ Hochschulratsvorsitzender und Zeiss-CEO Dr. Karl Lamprecht betonte, dass die Hochschule Aalen die Standortattraktivität erhöhe: „Wir brauchen viele Talente, die gut ausgebildet sind. Und gut gelaunt fügte er hinzu: „Wir nehmen Leute von der Hochschule und ab und zu geben wir wieder welche als Professoren oder Professorinnen zurück. Wir decken also sozusagen den ganzen Kreislauf ab.“

Großzügiges Geschenk vom Förderverein

Glückwünsche gab’s auch von Seiten des Fördervereins der Hochschule Aalen, der heuer ebenfalls sein 60-jähriges Jubiläum feiert. Dieser setzt sich für die Lehre und Forschung an der Hochschule ein, nicht zuletzt auch finanziell im Bereich der Hochschulausstattung. Konrad Grimm, Vorsitzender des Fördervereins und Ehrensenator der Hochschule sowie Geschäftsführer Markus Kilian überbrachten ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk – einen Scheck in Höhe von 75.000 Euro. Seit seiner Gründung hat der Förderverein die Hochschule Aalen mit rund einer Million Euro unterstützt. „Das macht rund 45 Euro pro Tag“, sagte Kilian vergnügt.

Kurzweilige Einblicke in die Forschung und Gründerszene

Kurze Sciences Pitches brachten die spannende Forschung der Hochschule Aalen auf den Punkt. So gaben die Professorinnen Dr. Dagmar Goll, Dr. Iman Taha, Dr. Regina Kempen und Dr. Doris Aschenbrenner Einblicke in die Themen nachhaltige Energiewende, Künstliche Intelligenz und modernes Arbeitsleben. Drei Gründerinnen und Gründer aus dem Innovationszentrum der Hochschule Aalen präsentierten sich ebenfalls in Pitches: Max Metz von Scope Sorting stellte vor, wie mithilfe von KI Müll besser recycelt werden kann. Die IT-Expertin Sandra Jörg von Blackpin erläuterte die Entwicklung eines mobilen Messengers, der ein sicheres Kommunizieren in einem verschlüsselten und geschlossenen System ermöglicht. Und Katja Schlichting von Q.big 3D hat es sich zur Aufgabe gemacht, den 3D-Druck im Großformat für die Industrie wirtschaftlich zu machen.

Ein magischer Jubiläumsabend

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Band „Sunny Side Up“ sowie dem Pianisten Claus Wengenmayr. Und nach den erstaunlichen Einblicken in die Forschungs- und Gründerszene an der Hochschule Aalen brachte der national und international mehrfach ausgezeichnete Illusionist Julius Frack die Gäste noch mit magischen Close-up-Illusionen zum Staunen – ein wahrhaft magischer Jubiläumsabend.

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