Jede Sekunde wird eine LKW-Ladung Alttextilien verbrannt oder deponiert – so entsteht ein jährlicher Materialverlust von über 80 Mrd. €. Gleichzeitig werden für die Faserproduktion jedes Jahr Abermillionen Tonnen neue Ressourcen angebaut, wodurch ein gigantischer ökologischer Fußabdruck entsteht. ‘Warum nutzen wir für die Herstellung von neuen Textilien nicht einfach unsere Altkleidung?’ Mit dieser Vision begann das Projekt EEDEN, für dessen Realisierung mit der EU-Textilstrategie ein wichtiger Grundstein gelegt wurde. Denn die Strategie zielt darauf ab, dass bis 2030 Textilien auf dem EU-Markt größtenteils aus Recyclingfasern bestehen.
Bis zur Erreichung dieses Meilensteins ist es jedoch ein weiter Weg, denn aktuell werden weltweit weniger als 1% der Alttextilien zu neuen Textilfasern recycelt. Um die restlichen 99% so effizient wie möglich zu recyceln, hat das Start-Up EEDEN seine zukunftsweisende Technologie entwickelt: Ein chemisches Upcyclingverfahren, das die Produktion von hochqualitativen Textilien aus Textilabfällen ermöglicht.
„Wir sehen in der Technologie von EEDEN eine großartige Möglichkeit für die Industrie und große Modemarken unabhängig von knappen, natürlichen Ressourcen zu werden, gleichzeitig das globale Alttextilproblem zu lösen und bereits heute zukünftigen EU-Richtlinien zu entsprechen. Bereits heute sehen wir großes Potential über die Nachfrage der Modeindustrie hinausgehend.“ Andrea Muth, Investment Managerin bei BORN2GROW
EEDENs Verfahren gewinnt aus baumwollhaltigen Alttextilien das Biopolymer Zellulose (Baumwolle besteht zu > 90% aus Zellulose). Dieses wird anschließend für die bestehende Produktion von hochwertigen Fasern wie Viskose oder Lyocell genutzt. Das Start-Up profitiert stark von seinem Standort in Deutschland. Denn hier gibt es bereits eine bestehende Textilsammlerinfrastruktur und somit große Mengen Alttextilien, die sich für EEDENs Upcyclingprozess eigenen.
Im Vergleich zu anderen Upcyclingverfahren ist die Technologie von EEDEN umweltschonender und gleichzeitig kosteneffizienter. Sie kommt mit deutlich reduziertem Einsatz von Chemikalien aus und verringert im Herstellungsprozess Nebenprodukte wie Salzfrachten. Da das Verfahren zudem einen höheren Anteil an Fremdfasern toleriert, sind perspektivisch auch Textilien mit höheren Beimischungen an z. B. Polyesterfasern recyclingfähig.
„Wir freuen uns sehr, Born2Grow als weiteren Investor für uns gewonnen zu haben. Die langfristige Ausrichtung des Fonds passt perfekt zu unserer Vision, die Textilindustrie nachhaltig zu verändern. Mit dem zusätzlichen Kapital sind wir nun in der Lage, die Skalierung unserer Technologie weiter zu beschleunigen, um schnellstmöglich die gigantische Nachfrage nach hochqualitativen Recyclingfasern zu bedienen.“ Steffen Gerlach & Reiner Mantsch, Gründer von EEDEN
„Das zusätzliche Engagement durch B2G zeigt, dass das Team EEDEN bislang tolle Arbeit geleistet hat und dass das Thema Nachhaltigkeit in der Textilbranche zunehmend in den Fokus Gerät. Mit diesem zusätzlichen Kapital stehen EEDEN weitere Mittel zur Verfügung, um die Vision einer zirkulären textilen Kette zu verwirklichen.“ Björn Lang, Principal des TechVision Fonds
Über BORN2GROW
BORN2GROW (B2G) ist ein in Heilbronn ansässiger und international tätiger Seed-Fonds, der sich auf Investments in wachstumsstarke Startups in zukunftsweisenden Technologien wie Life Sciences, CleanTech, Künstliche Intelligenz & Machine Learning, IoT, Hardware & Robotik sowie Software konzentriert. B2G wurde im Jahr 2013 gegründet und unterstützt seine Portfoliounternehmen mit Kapital, Knowhow und seinem umfangreichen Netzwerk. Seit Gründung hat der Fonds mehr als 25 Portfoliounternehmen aktiv begleitet. B2G arbeitet dabei mit anderen VC-Fonds und Business Angels zusammen. B2G ist eine Tochtergesellschaft des ZFHN Zukunftsfonds Heilbronn, einem Family Office, das sich auf die Netzwerkaktivitäten und Investments in der Region Heilbronn-Franken konzentriert. Hierbei wird v.a. auch die Zusammenarbeit zwischen nationalen und internationalen Start-ups und den Mittelständlern aus der Region intensiviert.
Über EEDEN
EEDEN „starts upcycling“ und verwandelt Textilabfälle in wertvolle Ressourcen für neue Fasern. Das Unternehmen hat ein chemisches Upcycling-Verfahren für Textilabfälle entwickelt, das deren Ressourcen zurückgewinnt. Auf diese Weise können aus alten Textilien wieder neue, hochwertige Produkte entstehen. Das EEDEN-Team um die beiden Gründer, Reiner Mantsch und Steffen Gerlach, umfasst Textiltechnologen, Chemieingenieure sowie Chemiker und wird in den kommenden Monaten weiter wachsen. Unterstützt durch Berater und ein breites Netzwerk zu Forschung und Industrie sieht sich das Unternehmen gut gewappnet, um die EEDEN-Technologie weiter zu skalieren.
Über den TechVision Fonds
Der TechVision Fonds (TVF) ist der führende Frühphasen VC-Fonds im westlichen Rheinland. Der TVF ist der dritte Venture-Fonds, der vom Team der S-UBG-Gruppe gemanagt wird und mit € 55 Mio. Fondsvolumen regional in Technologie-Startups investiert. Als einer der erfahrensten Investoren unterstützt der TVF Gründer*innen mit Nähe, Netzwerk, Expertise und ebnet den Weg, um zum nächsten internationalen Category Leader aufzusteigen. Darüber hinaus bietet der TVF über die S-UBG-Gruppe einen einzigartigen Zugang zur „Old Economy“ und jungen Startups damit in der entscheidenden Frühphase den Zugang zu den ersten potentiellen Kunden. Zum Netzwerk gehören über 150 erfolgreiche Portfolio-Unternehmen aus 30 Jahren Beteiligungserfahrung.
Über den High-Tech Gründerfonds
Der Seedinvestor High-Tech Gründerfonds (HTGF) finanziert Technologie-Start-ups mit Wachstumspotential und hat seit 2005 mehr als 680 Start-ups begleitet. Mit dem Start des vierten Fonds hat der HTGF über 1,3 Milliarden Euro under Management. Das Team aus erfahrenen Investment Managern und Start-up-Experten unterstützt die jungen Unternehmen mit Know-how, Unternehmergeist und Leidenschaft. Der Fokus liegt auf High-Tech Gründungen aus den Bereichen Digital Tech, Industrial-Tech, Life Sciences, Chemie und angrenzende Geschäftsfelder. Mehr als 4 Milliarden Euro Kapital investierten externe Investoren bislang in mehr als 1.900 Folgefinanzierungsrunden in das HTGF-Portfolio. Außerdem hat der Fonds bereits Anteile an mehr als 160 Unternehmen erfolgreich verkauft.
Zu den Fondinvestoren der Public-Private-Partnership zählen das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, die KfW Capital, die Fraunhofer-Gesellschaft sowie über 40 Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen.
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