Ammoniak als Brennstoff
Am ersten Tag stand eine innovative Nutzung von Ammoniak auf dem Programm. Johan Kaltoft von MAN Dänemark stellte einen wichtigen neuen Anwendungsbereich mit hohem Nachhaltigkeitspotenzial vor. Er erläuterte die wichtige Rolle, die Ammoniak (NH3) in Zukunft als nachhaltiger Kraftstoff für Schiffsmotoren spielen könnte. Dank der kohlenstoff- und schwefelfreien molekularen Zusammensetzung von NH3 entstehen bei der Verbrennung in einem Motor keine CO2– und SOX-Emissionen. Außerdem kann Ammoniak ausschließlich aus erneuerbaren Quellen hergestellt werden. Kaltoft ist davon überzeugt, dass die Ausrüstung der weltweiten Hochseehandelsflotten mit Ammoniakmotoren einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten würde.
Der Höhepunkt des zweiten Tages war eine Podiumsdiskussion, bei der sich namhafte Experten den Fragen der Symposiumsteilnehmer stellten. Schnell entwickelte sich eine lebhafte Runde, in der viele Aspekte des Tagesthemas „Politik und Regulierung“ beleuchtet und besprochen wurden. Cornelius Rhein von der Europäischen Kommission, Carsten Hoch vom TÜV Süd und der Unternehmensberater Asbjørn Vonsild führten die Diskussion und versorgten die Symposiumsteilnehmer mit umfangreichen Informationen.
Nestlé: die Perspektive eines Endverbrauchers
Tag drei war dem Thema „Natürliche Kältemittel für die Kühlkette“ gewidmet. Drei Präsentationen gaben einen Einblick in die neuesten technologischen Entwicklungen bei der Verwendung natürlicher Kältemittel, einschließlich energiesparender Systemdesigns und Leistungsüberwachung von temperaturgeregelten Lagereinrichtungen. In seinem Vortrag über die „Integration von Wärmepumpen in einer Fabrik für pflanzliche Fleischprodukte und die Erfordernisse der Dekarbonisierung“ vermittelte Vincent Grass die Perspektive des Endverbrauchers Nestlé Schweiz. Laut Grass arbeitet Nestlé intensiv an der Dekarbonisierung seiner Prozesse und Versorgungseinrichtungen. Das bedeute „nicht nur, dass wir unseren Verbrauch an fossilen Brennstoffen reduzieren, sondern auch, dass wir die eingesetzte Energie verbessern und optimieren. Die Integration von Wärmepumpen und das Weiterleiten von Energie, anstatt sie in die Atmosphäre zu leiten, hilft uns ebenfalls, Ressourcen (Energie und Wasser) zu sparen und eine größere Widerstandsfähigkeit gegen Störfälle aufzubauen.“
Wissen für die Zukunft
Wenn es um die Zukunft natürlicher Kältemittel geht, darf die Aus- und Weiterbildung junger Techniker nicht außer Acht gelassen werden. Grund genug für eurammon, das zum Thema des Symposiums zu machen. Juan Carlos Rodríguez von der spanischen Asociación de Empresas de Frío y Sus Tecnologías (AEFYT) stellte ein 3D-Schulungstool für Ammoniakanlagen vor. „Der Einsatz von Virtual-Reality-Anwendungen für die Aus- und Weiterbildung ist die zeitgemäße Reaktion auf die veränderten Lerngewohnheiten der jungen Generationen”, sagte Rodríguez. „Mit Hilfe unserer Mitarbeiter haben wir die erste Virtual-Reality-Schulungsanwendung für Ammoniak-Kälteanlagen umgesetzt.” Die Präsentation wurde möglich, weil eurammon und mehrere eurammon-Mitglieder an diesem Projekt beteiligt sind.
Weitere nützliche Fakten zur Energieeffizienz
Wärmepumpen waren ein zentrales Thema des Symposiums. Alexander Cohr Pachai von Johnson Controls Dänemark berichtete über ein Projekt des Technischen Komitees von eurammon, den Mitgliedern hochwertige Fallstudien zur Verfügung zu stellen, die die Vorteile der Verwendung natürlicher Kältemittel aufzeigen. Als Ergebnis haben die Ausschussmitglieder eine Excel-Tabelle entwickelt, die es den Unternehmen erleichtert, aussagekräftige Informationen für Wärmepumpenanwendungen zu erhalten. Franz Sperl von Güntner stellte anschließend Best-Practice-Lösungen für Luft-Wärmepumpen-Anwendungen vor. „Moderne Heizungskonzepte berücksichtigen mehrere Wärmequellen“, sagte Sperl. „Luft-Wärmekollektoren bieten ein großes Potenzial zur Senkung der Investitionskosten, z. B. durch die Reduzierung der erforderlichen Erdwärmebohrungen."
eurammon e. V. ist ein eingetragener Verein, in dem sich Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen, die sich für den verstärkten Einsatz von natürlichen Kältemitteln engagieren, zusammengeschlossen haben. Als Kompetenzzentrum für die Anwendung natürlicher Kältemittel in der Kältetechnik sieht der Verein seine Aufgabe darin, eine Plattform für Informationen und Austausch zu bieten und den Bekanntheitsgrad und die Akzeptanz natürlicher Kältemittel zu erhöhen. Ziel ist es, ihren Einsatz im Interesse einer gesunden Umwelt zu fördern und so nachhaltiges Wirtschaften in der Kältetechnik weiterzuentwickeln. eurammon informiert Fachleute, Politiker und die breite Öffentlichkeit umfassend zu allen Aspekten natürlicher Kältemittel und steht allen Interessierten als kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung. Anwendern und Planern von Kälteprojekten stellt eurammon konkrete Projekterfahrung sowie umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung und berät sie zu allen Fragen im Zusammenhang mit Planung, Genehmigung und Betrieb von Kälteanlagen. eurammon e. V. wurde 1996 als Initiative gegründet und 2018 als Verein eingetragen. Der Verein steht Unternehmen und Institutionen im Interessenbereich natürlicher Kältemittel, aber auch Einzelpersonen beispielsweise aus Wissenschaft und Forschung offen.
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