- Aktuelle Lurse Studie zeigt: Neben der Digitalisierung stehen Leadership und Talent Management ganz oben auf der Agenda
- Löhne und Gehälter werden 2022 stärker steigen als in diesem Jahr
Homeoffice, Videokonferenzen, digitale Prozesse – die vierte Welle der Corona-Pandemie verlangt auch von der Arbeitswelt wieder enorme Anpassungsleistungen. Einmal mehr zeigt sich, dass wirtschaftlicher Erfolg in Zukunft wesentlich mit dem Grad der Digitalisierung zusammenhängt. Die meisten deutschen Unternehmen haben das erkannt, wie aus der neusten Studie der Lurse AG „Trends in Vergütung und HR 2021/2022“ hervorgeht. Darin wurde untersucht, wo derzeit der stärkste Handlungsbedarf im Personalmanagement besteht. Die Digitalisierung steht dabei weiterhin an erster Stelle.
Für die Studie befragt Lurse jährlich Personalverantwortliche aus allen für Deutschland relevanten Branchen, überwiegend große Mittelständler sowie DAX- und MDAX-Konzerne. Im Sommer dieses Jahres gaben 230 Unternehmen Auskunft darüber, wie die Gehaltserhöhungsbudgets für 2021 und 2022 ausfallen und welche Themen im Bereich Human Resources (HR) für sie besonders wichtig sind.
Top-Thema Digitalisierung
Wenn es um die Personalpolitik geht, ist die Digitalisierung mit 85 % der Nennungen nach wie vor das Thema Nummer 1. Mehr als 70 % der Unternehmen gehen davon aus, dass die Bedeutung der Digitalisierung in der Personalarbeit künftig noch zunehmen wird. Ein Indikator dafür: Schon heute haben 94 % der Unternehmen einen Management Self Service und 93 % einen Employee Self Service umgesetzt, um die Administration zu verschlanken.
„Mit der Digitalisierung verändern sich zum Teil bisher fest eingespielte Arbeitsabläufe“, sagt Frauke Brüning, Consultant bei Lurse. „Das beste Beispiel dafür sind die ‚digitalisierten‘ Besprechungen, Meetings und Konferenzen, die in der Corona-Zeit enorm an Bedeutung gewonnen haben. Sie werden das gemeinsame Arbeiten in Zukunft stark prägen.“ Digitale Formate machen vieles einfacher, manches aber auch komplizierter. In jedem Fall erfordern sie neue Regeln für die Zusammenarbeit.
Drängende Aufgaben: Leadership, Talent Management und mehr
Mit 72 % der Nennungen wurde „Leadership“ als zweitwichtigstes Thema eingestuft. Bei 43 % hat sich das Verständnis von Leadership in den letzten Jahren verändert. 46 % sagten, das Thema werde in Zukunft an Bedeutung gewinnen. „Insbesondere die Transformation hin zu agileren Arbeitsstrukturen verändert die Rolle von Führungskräften signifikant“, sagt Stefan Fischer, Partner bei Lurse. „Teile ihrer Aufgaben verlagern sich in die agilen Teams. Deren größere Handlungsfreiheiten erfordern mehr Vertrauen.“ Die Manager-Rolle verschiebt sich dadurch mehr in Richtung Coach.
Auf Platz 3 im Ranking der drängendsten Aufgaben folgt das Talent Management mit 68 % der Nennungen. Von allen Unternehmen, die dazu Angaben machten, arbeiten aktuell 82 % an der Entwicklung ihrer Führungskräfte oder planen dies in naher Zukunft. Das gleiche gilt für die Identifikation von Talenten im Unternehmen.
Die Ränge 4 bis 10 unter den als wichtig eingestuften Aufgaben nehmen folgende Themen ein: Employer Branding (66 %), Fachkräftemangel (63 %), HR Analytics (58 %), Performance Management (56 %), Gesundheitsmanagement (52 %), Agile Formen der Arbeitsorganisation (50 %) sowie die Harmonisierung globaler HR-Prozesse (48 %).
Problem erkannt – Problem gelöst?
Ein interessantes Ergebnis der Studie: eine Sache als wichtig einstufen und sie tatsächlich angehen sind zweierlei. So kommt es, dass 36 % der Unternehmen, die dem Thema Leadership große Bedeutung beimessen, es derzeit nicht aktiv bearbeiten. Das Stichwort Digitalisierung dagegen fällt bei 84 % der Unternehmen auch dann sofort, wenn sie danach gefragt werden, woran sie gegenwärtig arbeiten. An zweiter Stelle folgt bei dieser Fragestellung das Employer Branding mit 77 % der Nennungen. Philipp Dienstbühl, Manager bei Lurse, sagt dazu: „Employer-Branding-Strategien sind aus deutschen Unternehmen nicht mehr wegzudenken und ihre Bedeutung dürfte in Zukunft noch weiter zunehmen.“ Die Studienteilnehmer nennen als Bestandteile einer solchen Strategie am häufigsten die Work Life Balance, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sowie die persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten.
Gehälter steigen wieder
Die Frage nach den Entwicklungsperspektiven im Unternehmen ist natürlich aufs Engste mit der nach dem Entgelt verknüpft. Was dies betrifft, dürfen sich Arbeitnehmende über einen positiven Trend freuen: „Aufgrund der Corona-Krise und den Planungsunsicherheiten, die sie mit sich brachte, haben 2020 viele Unternehmen die Gehälter nicht generell erhöht“, sagt Elke Tausch, Senior Consultant bei Lurse. „2021 sind die Ist-Erhöhungsbudgets im Vergleich zu 2020 wieder leicht angestiegen.“ Für 2022 rechnen die Unternehmen im Durchschnitt mit einem Lohnplus von 2,6 %. Die stärksten Erhöhungen sind in der Chemie- und Pharmaindustrie geplant.
Lurse ist ein führender HR- und bAV-Lösungsanbieter mit Fokus auf Compensation & Benefits, Pensions und Talent. Das Unternehmen ist an den Standorten Düsseldorf, Frankfurt/Main, Hannover, Köln/Bonn, München, Paderborn/Salzkotten und Zürich vertreten.
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