Online-Magazin Telepolis

Führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der KI-Forschung und Informatik fordern SPD, Grüne und FDP am heutigen Montag in einem offenen Brief auf, in einem möglichen Koalitionsvertrag auf Bundeseben vom Ausbau autonomer Waffensysteme Abstand zu nehmen. Das berichtet das Online-Magazin Telepolis.

Die bisherigen Erfahrungen mit derartigen Kampfsystemen belege, dass die Gefahr ziviler Opfer massiv zunehme, heißt es in dem Brief, den das Online-Magazin Telepolis vorab veröffentlichte. „Eine Maschine ‚sieht‘ einen Menschen nur als eine lange Liste aus Zahlen, und ‚versteht‘ den Wert eines Menschenlebens nicht. Sie kann die weitreichenden Auswirkungen ihrer ‚Entscheidungen‘ nicht ‚begreifen‘“, schreiben die Forscherinnen und Forscher mehrerer Universitäten.

Sie kritisieren zudem, dass im öffentlichen Diskurs über die Bewaffnung von Drohnen die Gefahr einer schleichenden Automatisierung der Kriegsführung bisher unzureichend reflektiert werde. „Diese Debatte muss geführt werden“, so die Wissenschaftler.

Mit der Bewaffnung von Drohnen werde schließlich eine kritische Schwelle zur Automatisierung der Kriegsführung überschritten: hin zur Entwicklung von Waffen, deren Angriff auf Menschen automatisiert abläuft, ohne weitere menschliche Entscheidung, Aufsicht oder Möglichkeit eines Abbruchs.

Diese Szenarien seien keine ferne Dystopie, heißt es in dem Schreiben weiter. Im Juni dieses Jahres haben die Vereinten Nationen bekanntgegeben, dass in Libyen vermutlich eine Drohne einen vollautonomen Angriff durchgeführt habe.

„Dieser Vorfall zeigt exemplarisch: Mit einer Verbreitung von bewaffneten Drohnen ist die globale Ausweitung autonomer Waffen auch über die technologisch führenden Staaten hinaus absehbar und bisher weder zu kontrollieren noch zu stoppen“, heißt es in dem Schreiben an die möglichen künftigen Regierungsparteien.

Unterzeichnet wurde der Appell von Forscherinnen und Forschern deutscher und österreichischer Universitäten sowie der Universität Oxford und des University College London.

Den offenen Brief finden Sie hier:

Telepolis ist ein Online-Medium, das über die gesellschaftlichen, politischen, wissenschaftlichen und kulturellen Aspekte des digitalen Zeitalters informiert. Die Redaktion beschränkt sich nicht auf die aktuellen Trends und spektakulären Themen, auch wenn die Nachrichten im Zentrum stehen, sondern beleuchtet alle Facetten der digitalen Welt. Telepolis gehört zu den ersten Internet-Magazinen Deutschlands und nimmt seitdem eine Vorreiterrolle im Online-Journalismus ein.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Heise Gruppe GmbH & Co KG
Karl-Wiechert-Allee 10
30625 Hannover
Telefon: +49 (511) 5352-0
Telefax: +49 (511) 5352-129
http://www.heise-gruppe.de

Ansprechpartner:
Harald Neuber
Chefredaktion Telepolis
E-Mail: hneu@heise.de
Sylke Wilde
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (511) 5352-290
E-Mail: sy@heise.de
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel