Pressemarkt auf Konsolidierungskurs

Ein Jahr nach dem ersten Lockdown haben sich die Gesamtauflagen der einzelnen Printgattungen am deutschen Pressemarkt weiter stabilisiert. Wachsende Anteile der von der IVW auditierten Auflagen werden nicht mehr als Druckerzeugnis vertrieben, sondern finden als ePaper ihren Weg zum Leser. Außerdem ist inzwischen eine Reihe von Verlagshäusern mit Paid‐Content‐Angeboten erfolgreich, die mit einer zusätzlichen IVW‐Zertifizierung ihre kostenpflichtigen Internet‐Angebote vermarkten.

Tageszeitungen
Die Tageszeitungen einschließlich der Sonntagsausgaben und Sonntagszeitungen verkauften im 2. Quartal des laufenden Jahres durchschnittlich pro Erscheinungstag 13,82 Mio. Exemplare und damit 1,92 Prozent weniger als im Vorjahr (2/2020: 14,09 Mio. Stück); gegenüber dem Vorquartal liegt der aktuelle Rückgang bei ‐1,32 Prozent (1/2021: 14,00 Mio. Stück). Weiter positiv entwickeln sich die Verkäufe digitaler Angebote von Zeitungsmarken. Der Auflagenanteil der als ePaper abgesetzten Tageszeitungsexemplare stieg im 2. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahr um 7,85 % auf 1,94 Mio. Exemplare (2/2020: 1,80 Mio.).

Zusätzlich zu den Auflagen zertifiziert die IVW für aktuell 16 Zeitungen die Verkäufe von Nutzungsrechten zu den Paid‐Content‐Angeboten der Zeitungshäuser. Im Juni überschritten die durchschnittlich pro Tag verkauften Zugänge erstmals die Millionenmarke (1,04 Mio. bezahlte Nutzungsrechte). Im Quartalsdurchschnitt für 2/2021 gab es 0,99 Mio. Verkäufe von Paid‐Content‐Angeboten pro Tag – das ist im direkten Vergleich mit dem Vorjahr ein Plus von rund 54 Prozent (2/2020: 0,67 Mio. bezahlte Zugänge pro Tag für seinerzeit zuletzt fünf Zeitungsangebote).

Wochenzeitungen
Nach einem moderaten Auflagenminus zu Jahresbeginn können die Wochenzeitungen im zurückliegenden Quartal den Auflagenrückgang gegenüber dem Vorjahr weiter begrenzen. Mit rund 1,62 Mio. Exemplaren sinkt die verkaufte Auflage der wöchentlich erscheinenden Zeitungen im direkten Jahresvergleich um rund 1,6 Prozent (2/2020: rund 1,64 Mio. Stücke). Gegenüber dem Vorquartal legen die aktuell ermittelten Verkäufe leicht um 0,51 Prozent zu (1/2021: rund 1,61 Mio. Exemplare).

Publikumszeitschriften
Im 2. Quartal 2021 liegt die verkaufte Auflage der Publikumspresse mit rund 58,12 Mio. Exemplaren um 1 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres (2/2020: 58,71 Mio. Stück). Gegenüber dem Vorquartal fällt der Auflagenrückgang mit einem Minus von 3,62 Prozent stärker aus (1/2021: 60,31 Mio.). Im Jahresvergleich verkaufen die Publikumsverlage inzwischen deutlich mehr ePaper‐Ausgaben (2/2021: 1,80 Mio. Exemplare gegenüber 1,53 Mio. Stück in 2/2020 – ein Plus von rund 18 Prozent).

Fachzeitschriften
Die verkaufte Auflage der Fachzeitschriften steigt – nach starken Pandemie‐bedingten Verlusten im Vorjahr – im aktuell zurückliegenden 2. Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresergebnis um 2,32 Prozent auf 8,39 Mio. Stück (2/2020: 8,20 Mio. Exemplare). Die Gesamtverbreitung der Fachzeitschriften von aktuell durchschnittlich 15,93 Mio. Exemplaren liegt um 7,12 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres (2/2020: 14,87 Mio. Stück). Zu diesem Plus tragen die als ePaper‐Ausgabe abgesetzten Fachzeitschriften wesentlich bei. Zur Gesamtverbreitung der Fachpresse steuern sie 0,55 Mio. und zu den Gesamtverkäufen 0,25 Mio. Exemplare bei. Damit hat sich gegenüber 2/2020 die Gesamtverbreitung der ePaper von Fachtiteln mehr als verdreifacht und die Gesamtverkäufe um die Hälfte erhöht.

Kundenzeitschriften
Sowohl in ihrer Gesamtverbreitung als auch bei ihren Gesamtverkäufen müssen die Titel der Kundenpresse im Jahresvergleich deutliche Verluste hinnehmen: Mit insgesamt 28,88 Mio. verbreiteten und 22,25 Mio. verkauften Exemplaren verzeichnen die Kundenzeitschriften zur Jahresmitte 2021 gegenüber den Vorjahresergebnissen ein Minus von 7,26 bzw. 5,17 Prozent (2/2020: 31,14 Mio. verbreitete und 23,47 Mio. verkaufte Exemplare). Hingegen ist im Vergleich mit dem 1. Quartal 2021 die Verbreitung der von der IVW auditierten Kundentitel nahezu stabil und für die Gesamtverkäufe ist ein Auflagenplus von 1,93 Prozent zu verzeichnen.

Weitere Einzelheiten zur Entwicklung und Zusammensetzung der Gesamtauflagen im Quartals‐ und Jahresvergleich sowie der anteiligen ePaper‐Verkäufe je Printgattung und ihre Verteilung auf Abonnements, Einzelverkäufe, Bordexemplare und Sonstige Verkäufe können der beigefügten Statistik entnommen werden.

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