Das von Barbara Schuster, Chefin vom Dienst „dental labor“, moderierte Forum startete mit einem Impulsvortrag von VDZI-Präsident Dominik Kruchen, dessen Vortrag wesentliche wirtschaftliche Kennzahlen, darunter Umsatzentwicklungen der Branche, Marktverteilung zwischen gewerblichen Laboren und zahnärztlichen Praxis-Laboren, Vergütungen von BEL-Positionen sowie Betriebsgrößen und Verteilung von Laboren thematisierte.
„Deutschlands Bevölkerung kann sich zwar glücklich schätzen, ein zukunftsfähiges Zahntechniker-Handwerk zu haben, allerdings ergeben sich in einzelnen Regionen zunehmend Herausforderungen in der Aufrechterhaltung einer gleichbleibend hohen Qualität der zahntechnischen Versorgung. Gerade dort, wo der Anteil an reinen Kassenversorgungen hoch ist, mangelt es unseren Betrieben an der Wirtschaftlichkeit ihres Leistungsangebots. BEL-Positionen sind reihenweise zu niedrig vergütet! Das ergibt langfristig einen Teufelskreislauf. Die Rendite fehlt für eine bessere Vergütung der Fachkräfte, dann mangelt es an Nachwuchs und bestehendes Personal wandert ab. Das kann eine Abwärtsspirale befeuern. Die gute Nachricht ist: Daran kann man etwas ändern, aber dafür brauchen wir die Politik! Die Auskömmlichkeit der BEL-Leistungen muss gestärkt werden. Der VDZI hat umsetzbare und für die GKVen finanzierbare Ideen in der Schublade!“, so das Fazit von Dominik Kruchen.
Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutierten VDZI-Präsident Kruchen sowie Marco Camin, Präsident von Swiss Dental Laboratories sowie Ralf Suckert, Generalsekretär der Fachgesellschaft für Zahntechnik, über das Berufsrecht des Zahntechniker-Handwerks. Der internationale Vergleich stellte gemeinsame Chancen heraus in der Weiterentwicklung von Ausbildungscurricula für Gesellen und Meister und den daraus resultierenden Möglichkeiten in der Zusammenarbeit mit der Zahnärzteschaft.
In der Podiumsdiskussion unterstrich VDZI-Präsident Kruchen:„Mit der 2022 in Kraft getretenen Zahntechnikerausbildungsverordnung sowie der aktuell in der Novellierung begriffenen Zahntechnikermeisterverordnung ist unser schöner Berufsstand absolut zukunftsfähig! Wir passen unsere Ausbildungen und Prüfungen an neue technologische Möglichkeiten an und machen unser Gewerk damit attraktiv für junge Leute.
Gleichzeitig müssen wir die bildungspolitische Weiterentwicklung mit feiner Hand steuern. Als Wirtschaftsvertretung der zahntechnischen Labore liegt uns viel daran, dass die Kompetenzen einer nachwachsenden Generation insbesondere unseren handwerklichen Betrieben zugutekommen. Das Kompetenzprofil unserer Fachkräfte und die Dienstleistungsfunktion unserer Betriebe müssen Hand in Hand gehen.“
Im Anschluss an das berufspolitische Forum hat der VDZI seine Goldene Ehrennadel an Prof. Dr. Hans-Christoph Lauer verliehen. In der Laudatio würdigte Vorstandsmitglied Thomas Breitenbach das langjährige Engagement von Prof. Dr. Lauer für das Kuratorium perfekter Zahnersatz sowie dessen Einsatz für die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker auf Augenhöhe.
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