Das Jahr 2024 bringt für Apotheken in Deutschland eine Vielzahl von Herausforderungen mit sich, die von der geplanten Apothekenreform über die Digitalisierung des Gesundheitswesens bis hin zu steigenden Kosten reichen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach präsentierte kurz vor Jahresende die Eckpunkte seiner Apothekenreform, die auf geteiltes Echo bei Apothekern und pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) stießen. Die Reform könnte zusätzliche Kosten für Apotheken bedeuten, und es zeichnet sich ab, dass der Widerstand der Gesundheitsberufe gegen das Vorhaben im Laufe des Jahres zunehmen könnte.
Ein zentraler Punkt der Reform ist die Einführung von Apotheken mit eingeschränktem Leistungsangebot, was auf Ablehnung der Apotheker und PTA stößt. Die Befürchtung besteht, dass dies die Qualität der Versorgung beeinträchtigen könnte. Der Widerstand der Heilberufe, darunter Ärzte, Apotheker und PTA, scheint sich zu intensivieren, was auf eine verstärkte Verzahnung der Proteste hindeutet.
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens steht weiterhin im Fokus, insbesondere mit der verpflichtenden Einführung des E-Rezeptes. Technische Anlaufschwierigkeiten in der Telematikinfrastruktur und die Herausforderung, die Patienten für die Nutzung des E-Rezeptes zu begeistern, sind zu bewältigen. Die ABDA reagiert darauf, indem sie den Apotheken-Teams umfangreiches Werbematerial zur Verfügung stellt, darunter Plakate, Handzettel und Videospots, um das E-Rezept den Kunden näher zu bringen.
Seit Jahresbeginn müssen die Krankenkassen ihren Versicherten auf Wunsch eine digitale Identität in Form einer GesundheitsID für den Zugang zum E-Rezept und zur elektronischen Patientenakte bereitstellen.
Mit Blick auf die Arzneimittelversorgung treten bereits seit dem 16. Dezember 2023 die neuen Regelungen der "Dringlichkeitsliste" für den flexibleren Austausch von Kinderarzneimitteln in Kraft. Lieferengpässe bei Arzneimitteln bleiben ein drängendes Problem für Patienten und Apotheken.
Das Jahr 2024 verspricht jedoch auch positive Entwicklungen. Die erwartete Entlastung in puncto Präqualifizierung im Zusammenhang mit "apothekenüblichen Hilfsmitteln" könnte eine positive Wendung für die Apotheken bedeuten. Der GKV-Spitzenverband und der Deutsche Apothekerverband (DAV) müssen noch klären, welche Hilfsmittel genau darunter fallen.
Eine weiterführende Initiative des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) ist das geplante Medizinforschungsgesetz, das den Mangel an klinischen Studien in Deutschland adressieren soll. In Kombination mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz und dem Digitalgesetz, die im Dezember beschlossen wurden und voraussichtlich im Februar in Kraft treten, sollen Patientendaten für klinische Forschungsprojekte zugänglich gemacht werden.
Ein weiterer Meilenstein könnte die Cannabis-Legalisierung darstellen. Das geplante Cannabisgesetz soll den privaten Besitz und Anbau von THC-haltigem Cannabis legalisieren und die Abgabe von medizinischem Cannabis in Apotheken modifizieren. Vertreter der Cannabis-Branche erwarten jedoch eine Zunahme der Regularien zur Cannabisabgabe.
Steigende Kosten sind eine zusätzliche Belastung für Apothekenbetreiber, angefangen bei der Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns bis hin zu höheren CO2-Abgaben und steigenden Strompreisen.
Insgesamt stehen Apotheken im Jahr 2024 vor einer komplexen Gemengelage aus Herausforderungen und Chancen. Die Anpassung an neue gesetzliche Regelungen, die Bewältigung technologischer Herausforderungen und die strategische Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Patienten werden entscheidend für den Erfolg der Apotheken in diesem Jahr sein.
Kommenar:
Inmitten der Reformen, der voranschreitenden Digitalisierung und einem stetigen Anstieg der Kosten schauen die Apotheken in 2024 mit einer Mischung aus Hoffnung und Realismus in die Zukunft. Die Branche steht vor einer Gratwanderung, bei der die Anpassungsfähigkeit und die strategische Ausrichtung auf die Bedürfnisse der Patienten entscheidend sind. Während die Herausforderungen unübersehbar sind, liegt die Hoffnung auf innovative Lösungen und einer positiven Entwicklung in einem anspruchsvollen Umfeld.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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