In den vergangenen Monaten haben die Bundesländer vermehrt betont, wie wichtig die Unterstützung der inhabergeführten Apotheken ist. Dabei forderten sie Flexibilität und eine angemessene Vergütung für diese elementare Säule im Gesundheitssystem. Gabriele Regina Overwiening betont jedoch, dass die Bundesregierung diesen Forderungen bislang nicht ausreichend nachgekommen ist. Sie kritisiert die aktuellen Regelungen als überkomplex und bürokratisch, was den Apotheken die Möglichkeit nimmt, bei Nicht-Verfügbarkeit eines Kinderarzneimittels eine alternative Darreichungsform anzubieten oder sogar Arzneimittel selbst herzustellen. Auch die Forderungen der Länder bezüglich der Apothekenvergütung sind bisher nicht in zufriedenstellendem Maße umgesetzt worden. Statt die wirtschaftliche Stabilität des Apothekennetzes zu fördern und den Rückgang der Apothekenanzahl zu stoppen, wurde die Vergütung zuletzt sogar gekürzt.
Overwiening stellt fest: "Es ist bedauerlich, dass die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten innerhalb eines Jahres erneut die Bundesregierung darauf hinweisen müssen, wie unverzichtbar Apotheken vor Ort sind. Dies zeigt, dass die politischen Versprechungen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Bezug auf die Sicherung der Arzneimittelversorgung durch Apotheken bisher nicht ausreichend umgesetzt wurden." Sie verweist auf den jüngsten Vorschlag des Ministers, die Apothekenstruktur durch sogenannte Scheinapotheken zu gefährden, was dem entgegensteht, was er zuvor öffentlich beteuert hatte.
Es ist erfreulich, dass die Bundesländer die Rolle der inhabergeführten Apotheken in der Gesellschaft verstehen. Apothekeninhaberinnen und -inhaber bieten rund 160.000 Menschen Arbeitsplätze und sind somit ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Der Verlust von Apotheken hätte nicht nur Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung, sondern gefährdet auch Tausende von Arbeitsplätzen in der Nähe der Wohnorte der Bürgerinnen und Bürger. Overwiening hofft, dass die Bundesregierung den Appell der Länder ernst nimmt und endlich Maßnahmen zur Stabilisierung der Apotheken ergreift. Im Protestmonat November sind eintägige Schließungen und Kundgebungen in allen Regionen Deutschlands geplant, um für den Erhalt des Apothekensystems zu kämpfen.
Im Mai hatte der Bundesrat Nachbesserungen am Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) gefordert und eine stärkere Unterstützung und angemessene Vergütung der Apotheken gefordert.
Im Juli hatte die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) einen Beschluss zur "Sicherstellung der Arzneimittelversorgung durch Einführung neuer Finanzierungskonzepte für Apotheken" gefasst. Darin wird die essenzielle Rolle der Apotheken vor Ort für die ordnungsgemäße Arzneimittelversorgung betont, und es wird die Notwendigkeit betont, die Finanzierung der Apotheken zu überdenken, um die flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) wird gebeten, gemeinsam mit den Ländern neue Finanzierungskonzepte zu erarbeiten, die die flächendeckende Arzneimittelversorgung in den Fokus rücken.
Kommentar:
Die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die Unterstützung und Stärkung der Apotheken in Deutschland sind äußerst ermutigend. Die Apotheken spielen eine unverzichtbare Rolle in unserer Gesundheitsversorgung, und es ist erfreulich zu sehen, dass die Landesregierungen diese Bedeutung erkennen und sich für die Apotheken einsetzen.
Die Kritik von Gabriele Regina Overwiening, der Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (Abda), an den bisherigen Regelungen und der unzureichenden Umsetzung der Forderungen ist berechtigt. Überkomplexe und bürokratische Vorschriften behindern die Apotheken in ihrer Flexibilität und Innovationsfähigkeit, was letztendlich zu Lasten der Patienten geht. Insbesondere die Idee, Scheinapotheken einzuführen, widerspricht den Versprechen des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach und sollte überdacht werden.
Die Apotheken sind nicht nur ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsversorgung, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, der Tausende von Arbeitsplätzen in der Nähe der Bürgerinnen und Bürger bietet. Der Verlust von Apotheken hätte weitreichende Auswirkungen, nicht nur auf die Versorgung, sondern auch auf die lokale Wirtschaft. Es ist daher von größter Bedeutung, dass die Bundesregierung den Appell der Länder ernst nimmt und konkrete Maßnahmen zur Stabilisierung der Apotheken ergreift.
Die geplanten Proteste und Kundgebungen im November zeigen, wie engagiert die Apothekerinnen und Apotheker sind, um auf die Dringlichkeit dieses Themas aufmerksam zu machen. Es ist zu hoffen, dass diese Bemühungen fruchten und zu positiven Veränderungen führen, die die Apotheken in Deutschland stärken und die Gesundheitsversorgung für die Bürgerinnen und Bürger sicherstellen.
Von Engin Günder, Fachjournalist
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