„Während im Jahr 2021 insgesamt nur acht Prozent der jungen Unternehmen Marktneuheiten einführten, waren es bei den grünen jungen Unternehmen 15 Prozent“, sagt Eline Schoonjans, Researcher im ZEW-Forschungsbereich „Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik“. „Die Untersuchung macht außerdem deutlich, dass Unternehmen, die seit ihrer Gründung viele Nachhaltigkeitsmaßnahmen eingeführt haben, eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, Innovationsaktivitäten zu verzeichnen.“
Nur 12 Prozent der jungen Unternehmen sind ‚grün‘
Zum Thema Nachhaltigkeit gehen die ersten fünf Fragen des Panels explizit auf die Ansätze der Unternehmen zur Förderung ihrer eigenen Umweltwirkung ein. Die letzten fünf Fragen zielen auf die Umweltwirkungen bei Kundinnen sowie Kunden ab. Die häufigste nachhaltige Verbesserung ist die Reduzierung des Energieverbrauchs. 37 Prozent der jungen Unternehmen gaben an, ihren eigenen Energieverbrauch seit ihrer Gründung reduziert zu haben. Außerdem reduzieren die Produkte oder Dienstleistungen bei circa 40 Prozent der Unternehmen den Energieverbrauch von Kundinnen und Kunden.
Um die Nachhaltigkeit junger Unternehmen quantitativ zu messen und zu vergleichen, werden die Maßnahmen zur Verbesserung der eigenen Umweltwirkung und der Umweltwirkung der Kundinnen und Kunden zu einem Nachhaltigkeitsscore aufsummiert. Eine bedeutende Verbesserung wird doppelt und eine geringe Verbesserung einzeln gewichtet. Die Unternehmen können maximal einen Nachhaltigkeitsscore von 20 erreichen. Junge Unternehmen, welche in der Befragung einen Nachhaltigkeitsscore von mindestens 11 erhalten, werden als grüne Unternehmen klassifiziert. Nur 12 Prozent der befragten Unternehmen werden somit als ‚grün‘ klassifiziert.
Innovationsaktivitäten von grünen Unternehmen
2021 haben fast die Hälfte der grünen Unternehmen Produktinnovationen eingeführt. Somit liegen grüne Unternehmen mit konkreten Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Nachhaltigkeit mit 14 Prozentpunkten weiter vorne als alle Unternehmen der Gründungskohorten 2018 bis 2020. Über ein Drittel der grünen Hightech-Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe (STW & HTW) haben in 2021 Marktneuheiten eingeführt. Des Weiteren verzeichnen fast die Hälfte der grünen Unternehmen im technologieorientierten Dienstleistungs- und Softwarebereich (TDL & Software) Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten.
Über das IAB/ZEW-Gründungspanel
Das IAB/ZEW-Gründungspanel ist eine für Deutschland repräsentative Stichprobe, die Informationen über Gründungen und junge Unternehmen in Deutschland beinhaltet. Die Daten sind geeignet, um Struktur und Entwicklung junger Unternehmen zu beschreiben und zu analysieren. Durch seinen Umfang und dem Detailgrad an Informationen stellt das IAB/ZEW-Gründungspanel eine einzigartige Datenquelle dar und es wurde bereits in einer Vielzahl von Veröffentlichungen und Projekten eingesetzt, um Hintergrundinformationen zur Geschäftssituation und Dynamik junger Unternehmen und für die Entwicklung von Förderinstrumenten für Gründungen in Deutschland bereitzustellen.
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Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.
Forschungsfelder des ZEW
Altersvorsorge und nachhaltige Finanzmärkte; Arbeitsmärkte und Sozialversicherungen; Digitale Ökonomie; Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Marktdesign; Umwelt- und Klimaökonomik; Ungleichheit und Verteilungspolitik; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft.
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