Bereits im letzten Jahr fanden Trainings erfahrener Imker in verschiedenen Regionen Ghanas statt, um die Qualität des dort produzierten Honigs weiter zu steigern und eine solide Basis imkerlichen Wissens in Ghana zu schaffen. Damit aber auch die für den Export notwendige Quantität erreicht werden kann, sind weitere Imker notwendig.
In diesem Jahr werden daher Jungimker angelernt. Dazu finden Trainings in drei verschiedenen Regionen in Ghana in den Städten Walewale, Tamale sowie Ho statt. Je Region werden 100 zukünftige Imker mit wenig bis gar keiner Erfahrung lernen, wie sie mit den sehr aggressiven afrikanischen Bienen umgehen müssen, um weder sich selbst oder andere zu gefährden.
Wie schon im letzten Jahr wird Kris Fricke, Imker aus Leidenschaft mit jahrzehntelanger Erfahrung im professionellen Imkern sowie mehrfachem Einsatz in verschiedenen Ländern des afrikanischen Kontinents, die Imkeranwärter anlernen. Die Trainings bestehen dabei aus einer Mischung aus Theorie und Praxis. Im Feld werden die in Ghana üblicherweise verwendeten Topbar Hives unter die Lupe genommen, natürlich unter strikten Sicherheitsvorkehrungen. Kris Fricke zeigt dabei seinen Schülern, worauf sie bei ihrer Arbeit achten müssen. Beispielsweise ist die Breite der Topbars von entscheidender Bedeutung.
„Sind diese zu schmal oder zu breit, tritt sogenanntes „Cross-Combing“ auf. Anstatt je eine Wabe unter einen Balken zu bauen, werden die Waben schräg über mehrere Balken gebaut. Dies erschwert regelmäßige Kontrolle des Bienenvolkes und auch die Honigernte und kann dazu führen, dass die Waben zerbrechen.“, erklärt Imker-Ausbilder Kris Fricke. Die regelmäßige Kontrolle ist jedoch wichtig, um zu sehen, ob sich das Volk in einem guten Zustand befindet und auch, um abschätzen zu können, wann der Honig geerntet werden kann. „Dazu sollten die Honigwaben möglichst vollständig verdeckelt sein, da sonst der Wassergehalt zu hoch ist und bei den tropischen Temperaturen in Ghana sehr schnell Fermentation einsetzt, was die sehr gute Qualität des Honigs ruiniert.“ beschreibt Arne Dübecke, Projektleiter und selbst Hobbyimker.
Das Training ist sehr intensiv, wird aber sehr gut von den Teilnehmern angenommen. Das durch den Verkauf des produzierten Honigs eingenommene Geld stellt eine wichtige Einkommensquelle für die teilnehmenden Imker sowie eine hervorragende Möglichkeit zur Verbesserung ihrer Lebenssituation dar. „Wendet das Gelernte konsequent an, dann werdet ihr im kommenden Jahr qualitativ hochwertigen Honig in ausreichender Menge für den Export ernten können!“, betont Dr. Courage Adanu, unser Projektmanager vor Ort in Ghana, gegenüber den Imkeranwärtern.
Fragen zum Projekt beantwortet Ihnen gerne unser Honigexperte und Leiter des Tentamus Center for Food Fraud (TCF2) Arne Dübecke (arne.duebecke@tentamus.com)
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