Internationale Automobilmärkte: ungleiche Erholung

Die internationalen Automobilmärkte zeichnen im bisherigen Jahresverlauf ein durchwachsenes Gesamtbild. Weiter belasten die zahlreichen Herausforderungen entlang der Wertschöpfungsketten die Versorgungslage auf zahlreichen Märkten. Die hohe Preisdynamik in Europa und den USA wirkt zudem ebenfalls dämpfend. Während im Jahresverlauf die großen Märkte überwiegend negative Wachstumsraten aufweisen, drehen die jüngsten Zahlen aus dem Monat September bei nahezu allen Märkten – auch aufgrund der niedrigen Vorjahresniveaus –  ins Positive.

Die Neuzulassungen auf dem europäischen Pkw-Markt (EU27, EFTA & UK) erreichten in den ersten neun Monaten dieses Jahres ein Niveau von knapp 8,3 Mio. Fahrzeugen und gingen damit gegenüber dem Vorjahr um 10 Prozent zurück. Das Vor-Corona-Niveau von 2019 unterschreitet der europäische Automobilmarkt gar um 32 Prozent. Im Monat September sind die fünf großen Einzelmärkte jedoch allesamt gewachsen: Deutschland (+14 Prozent) und Spanien (+13 Prozent) erreichten ein zweistelliges Plus. Frankreich, Italien und das Vereinigte Königreich legten jeweils um 5 Prozent zu. Insgesamt legten im September die Neuzulassungen auf dem europäischen Markt um 8 Prozent auf gut 1,0 Mio. Pkw zu.

Der chinesische Pkw-Markt liegt mit gut 16,8 Mio. neuzugelassenen Pkw im bisherigen Jahresverlauf 15 Prozent über dem Vorjahresniveau. Er ist neben Indien der einzige große internationalen Automobilmarkt, der deutlich über dem Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 liegt. Im September setzte sich die Wachstumsrallye der Vormonate fort: Ein Volumen von 2,3 Mio. Neufahrzeugen bedeutet ein Zuwachs von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seit Jahresmitte wird der Absatz von Pkw unter anderem durch eine Steuersenkung vergünstigt.

Auf dem US-Light-Vehicle-Markt (Pkw und Light Trucks) wurden im bisherigen Jahresverlauf 10,1 Mio. Light Vehicle verkauft, 13 Prozent weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs. Dabei stieg der Anteil des Light-Truck-Segments auch im bisherigen Jahresverlauf an und lag zuletzt bei 79 Prozent. Die übrigen 21 Prozent entfallen auf Pkw. Im Monat September stieg der Light-Vehicle-Absatz auf 1,1 Mio. (+9 Prozent).

In Japan wurden seit Jahresbeginn insgesamt 2,6 Mio. neuwertige Pkw abgesetzt, ein Minus von 11 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres. Mit 324.900 Einheiten lagen die Verkäufe im September um gut 26 Prozent über dem niedrigen Niveau des Vorjahresmonats.

Der russische Pkw-Markt hat im Jahresverlauf erhebliche Rückgänge verzeichnen müssen. Dabei wirken sich die Konsequenzen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine massiv aus: Mit 506.700 Fahrzeugen wurden im laufenden Jahr 60 Prozent weniger Pkw verkauft als im selben Zeitraum des Vorjahres.

Auf dem indischen Pkw-Markt wurde im bisherigen Jahresverlauf ein Marktvolumen von knapp 2,9 Mio. Pkw erreicht. Das bedeutet ein Plus von 23 Prozent. Im Monat September lag der Absatz von Neufahrzeugen mit 307.400 Pkw um 92 Prozent über dem Vorjahresniveau.

In Brasilien liegen die Light-Vehicle-Neuzulassungen (Pkw und Light Duty) im Jahresverlauf mit 1,4 Mio. Light Vehicle um 5 Prozent unterhalb des Vergleichszeitraums des Vorjahres. Im September jedoch stiegen die Neuzulassungen im Vergleich mit dem Vorjahresmonat um 27 Prozent auf 180.800 Fahrzeuge. Die hohe Wachstumsrate im vergangenen Monat erklärt sich vor allem mit dem niedrigen Vergleichsniveau des Vorjahres.

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