Laubholz: Versorgungsengpässe nehmen zu

Am 19. April besichtigte die AG Rohholz gemeinsam mit der Staatssekretärin Anja Boudon vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt- und Klimaschutz Brandenburg (MLUK) und weiteren Vertretern der lokalen Politik die Laubholzindustrie Templin (HI Templin). Grund für das Treffen sind die zunehmenden Engpässe bei der Versorgung mit dem Rohstoff Laubholz. Die AGR fordert eine Wende der Rohstoffpolitik in Deutschland.

Berlin, 22.04.2022: Die HI Templin stand bei diesem Besuch stellvertretend für viele Laubholzsägewerke in Deutschland, die sich aufgrund von zunehmend schwieriger Rohstoffversorgung mit immer größeren Problemen konfrontiert sehen. Grund für die Sorgen um die Zukunft der Laubholzverarbeitung sind auch die Forderungen nach mehr Nutzungsverzichten, etwa in alten Buchenwäldern (u.a. gefordert im kürzlich veröffentlichten Aktionsplan natürlicher Klimaschutz des Bundesumweltministeriums).

Das Resultat mutet paradox an: Obwohl sogar das Potenzial für eine verstärkte nachhaltige Nutzung in den Wäldern vorhanden wäre und eine weltweit robuste Nachfrage nach Produkten herrscht, sinkt die Menge des verfügbaren Rohstoffs kontinuierlich.

Dabei zeigt u.a. der Zwischenbericht zum „Klimaplan Brandenburg“ die sinkende Kohlenstoff-Speicherleistung von Beständen im höheren Alter und empfiehlt gleichzeitig den Ausbau der Holzverwendung. „Der Klimaplan für Brandenburg hat viele gute Ansätze, für eine konsequente Umsetzung braucht es aber auch eine konsequente Nutzung des heimischen Rohstoffs“, kommentiert AGR-Geschäftsführer Lukas Freise.

Staatssekretärin Anja Boudon erklärt nach Besichtigung der HI Templin: „Holz ist ein nachhaltiger und nachwachsender Rohstoff. Die Verwendung regionaler und ökologischer Materialien schont langfristig die Ressourcen, reduziert umweltschädliche Emissionen, spart Energie und stärkt die regionale Kreislaufwirtschaft. Die von der Landesregierung novellierte Landesbauordnung hat den Weg für die im Koalitionsvertrag vereinbarte Holzbauoffensive freigemacht. Sie begünstigt ausdrücklich den Einsatz von Holz als klimafreundlichen, nachhaltigen und lokalen Baustoff bis zur Hochhausgrenze bei Tragkonstruktionen und Außenwandbegleitung. Auch in der Bioökonomie-Strategie des Landes, die derzeit erarbeitet wird, spielt Holz als Rohstoff eine wichtige Rolle. Um die Grundlage für den Rohstoff nachhaltig zu bewahren, braucht es einen konsequenten Waldumbau hin zu klimastabilen Mischwäldern. Damit wird nicht nur die Funktion des Waldes als Wirtschaftsraum, sondern auch als CO2- und Wasserspeicher langfristig gesichert.“

Antje Maschmann-Fehrensen, Geschäftsführerin der HI Templin, kommentiert den Termin: „Wir benötigen den Rohstoff Holz für die Herstellung unserer klimafreundlichen Holzprodukte. Die Bewirtschaftung der Wälder und die damit einhergehende Nutzung des nachwachsenden Rohstoffs Holz und der Naturschutz schließen sich nicht aus. Vielmehr bedarf es hier der konstruktiven Zusammenarbeit anstelle von ideologisch geprägten Auseinandersetzungen.“

Das AGR-Positionspapier zur „Wende der Rohstoffpolitik in Deutschland“ finden Sie hier.

Über Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR)

Die Arbeitsgemeinschaft Rohholz e.V. (AGR) ist ein freiwilliger Zusammenschluss von Unternehmen und Verbänden der Rohholz verbrauchenden Branchen in Deutschland und den angrenzenden Ländern. Die AGR setzt sich für eine effiziente und nachhaltige Nutzung des nachwachsenden Rohstoffes Holz ein. Dabei tritt sie in Dialog mit Vertretern aus Medien, Wirtschaft, Politik sowie Forschung und Lehre, um die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen für die stoffliche Verwendung von Holz zu verbessern. In Kooperation mit der Forstwirtschaft engagiert sich die AGR für eine nachhaltige Waldbewirtschaftung, die im Einklang mit ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen steht.

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