„Die Fed läuft der Inflationsdynamik hinterher“

Die US-amerikanische Notenbank Fed hat die Zinswende eingeleitet. Die Leitzinsen steigen um 0,25 Prozent, nachdem sie seit zwei Jahren konstant in der Spanne zwischen 0 und 0,25 Prozent verblieben waren. Prof.  Dr.  Friedrich Heinemann, Leiter des Forschungsbereichs „Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft“ am ZEW Mannheim, erklärt dazu:

„Dieser erste kleine Zinsschritt war mehr als überfällig und wirkt halbherzig. Die US-Inflationsrate nähert sich mit großer Geschwindigkeit der Zehn-Prozent-Marke und auch die Inflationserwartungen sind kräftig gestiegen. Die Zentralbank muss jetzt vermeiden, dass aus einer temporären Corona- und Kriegsinflation ein längerfristiger Inflationsprozess wird. Dafür sind weit höhere Zinsen unausweichlich. Die jüngst wieder sehr starken Daten vom US-Arbeitsmarkt deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft auch eine globale Abschwächung als Folge des Ukraine-Kriegs verkraften kann. Vor diesem Hintergrund ist der erste Trippelschritt von 25 Basispunkten zu ängstlich ausgefallen. Die Fed läuft mit ihrer Zögerlichkeit der Inflationsdynamik hinterher.“

Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.

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