Späte Dynamik – Holpriger Start ins Jahr 2022

Nachdem die Aktienmärkte das letzte Jahr mit einem massiven Aufschwung beendet hatten, fühlt sich das Jahr 2022 ganz anders an. Der holprige Start habe vielen Anlegern direkt die Stimmung vermiest. „Atmen Sie tief durch! Aus unserer Sicht ist es sehr wahrscheinlich, dass sich der globale Bullenmarkt fortsetzt und solide Renditen für das Gesamtjahr 2022 abwirft. Dabei kann es gerade in der ersten Jahreshälfte etwas ruppiger zugehen“, meint Thomas Grüner, Gründer und Vice Chairman von Grüner Fisher Investments.

US-Kongresswahlen als wichtiger Faktor
Die US-Politik, insbesondere die Kongresswahlen am 8. November, würden wesentlich zur Erklärung des wahrscheinlichen Kursverlaufs der Aktienmärkte im Jahr 2022 beitragen. Zwischenwahljahre würden ihre Dynamik typischerweise erst im späteren Jahresverlauf entwickeln. Dagegen sei die erste Jahreshälfte von moderaten Renditen mit größeren Schwankungsbreiten geprägt. „Im Vorfeld der Wahl wird die Marktstimmung immer wieder durch steigende Unsicherheit im Rahmen aggressiver Wahlkampfrhetorik gedämpft. Erst wenn die Aktienmärkte die hohe Wahrscheinlichkeit einer verstärkten politischen Blockade einpreisen, kann sich die positive Dynamik entfalten. Dieses Prinzip ist kein Timing-Instrument, aber aus unserer Sicht ein lehrreiches Muster, dessen Berücksichtigung eine gesunde Erwartungshaltung ermöglicht“, erläutert Grüner. Erleichternd für die Märkte komme weiterhin hinzu, dass die Tendenz zur politischen Blockade ein typisches Phänomen bleibe – nicht nur in den USA, sondern in sämtlichen westlichen Industrieländern.

Politik ist nicht alles
Die Marktstimmung könnte im Jahr 2022 aus den verschiedensten Gründen getrübt werden. Gleich zu Beginn des Jahres habe die Reaktion der Märkte auf die erwartete Zinserhöhung der Fed einen Vorgeschmack darauf geliefert. „Wenn Inflation, Omikron (und vielleicht noch weitere Varianten), geopolitische Spannungen und vieles mehr die Schlagzeilen belegen, ist der berühmte „kühle Kopf“ gefragt. Diese Befürchtungen könnten sich zumindest kurzfristig auch bewahrheiten, wenn es aufgrund panischer Reaktionen zu einem Rückschlag an der Börse oder einer ausgeprägten Korrektur kommt“, so Grüner. Aber diese unruhigen Phasen würden vorübergehen: „Die Marktteilnehmer werden erkennen, dass die Fed keinen großen Einfluss auf die Wirtschaft hat. Die Inflationsraten werden nicht mehr durch den Basis-Effekt nach oben getrieben wie im Jahr 2021 und die Probleme in den Lieferketten werden sich relativieren, da die Welt immer besser mit COVID zurechtkommen wird. Je mehr Menschen anerkennen, dass das Leben auch trotz neuer COVID-Varianten weitergeht ‒ und je besser die wirtschaftlichen Indikatoren sind ‒ desto mehr werden diese Ängste an Kraft verlieren“, analysiert Grüner. In Summe seien Anleger im Jahr 2022 mit einer Reihe von Unsicherheiten konfrontiert, die sich im Laufe des Jahres abbauen könnten.

Fazit
Anleger, die langfristiges Wachstum mit aktienmarktähnlichen Renditen anstreben, müssten auch im Börsenjahr 2022 ihre Geduld unter Beweis stellen. Tendenziell sei das zweite Halbjahr dafür prädestiniert, eine stark positive Dynamik zu entfalten. „Am Ende geht es allerdings nicht um Timing-Versuche, viel eher geht es darum, investiert zu sein – der Markt wird niemals exakt ankündigen, wann er zu einer Zwischenrallye ansetzt. Das typische Prinzip ist im Jahr 2022 voll gültig, dass die langfristig überlegenen Renditen der Aktienmärkte das Resultat eines geduldigen und rationalen Anlegerverhaltens sind“, bilanziert Grüner. Denn dass der Weg dorthin zeitweise beschwerlich ist, sei im spätzyklischen Bullenmarkt sehr typisch.

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Über die Grüner Fisher Investments GmbH

Grüner Fisher Investments (GFI) ist eine Vermögensverwaltungsgesellschaft mit eigenem Ermessensspielraum, die vorwiegend vermögende Privatpersonen und Familien in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Grüner Fisher Investments ist Mitglied im Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V. (VuV) und ist ein durch die BaFin lizensiertes und beaufsichtigtes Institut. GFI wurde als Top-Vermögensverwalter von Capital (2019), als Top-Arbeitgeber im Mittelstand (2019) von Focus und als "Great Place to Work" (2020, 2021) von Great Places to Work ausgezeichnet. Das Unternehmen ist eine deutsche Tochtergesellschaft von Fisher Investments in den USA, einem der größten unabhängigen Vermögensverwalter der Welt. Zum 31.03.2021 verwaltete Fisher Investments und seine Tochtergesellschaften ein Vermögen von über 143 Mrd. EUR – über 93 Mrd. EUR für nordamerikanische Privatanleger, 34 Mrd. EUR für institutionelle Anleger, 14 Mrd. EUR für europäische Privatanleger und 1 Mrd. EUR für die Altersvorsorge kleiner und mittlerer Unternehmen in den USA. Fisher Investments unterhält vier Hauptgeschäftsgruppen: US Private Client, Institutional, Private Client International und 401(k) Solutions, die einen globalen Kundenstamm bedienen. Der Gründer und Executive Chairman von Fisher Investments, Ken Fisher, schrieb von 1984 bis 2016 die Forbes-Kolumne "Portfolio Strategy" und ist damit der am längsten ununterbrochene Kolumnist in der Geschichte der Zeitschrift. In den letzten Jahren erschienen Ken Fishers Kolumnen durchgängig in den wichtigsten Medien in fast allen westeuropäischen Ländern, einschließlich Focus Money in Deutschland, sowie in wichtigen asiatischen Ländern, und damit in mehr Ländern und mit mehr Umfang als jeder andere Kolumnist in der Geschichte. Fisher ist außerdem Autor von 11 Büchern, darunter vier New York Times-Bestseller zum Thema Finanzen und Investieren.

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