Wenn die Heizung schon kurz vor Ankunft der Bewohner für eine angenehme Raumtemperatur sorgt, die Ladestation fürs E-Auto mit der Photovoltaik-Anlage kommuniziert und das Fahrzeug ausschließlich mit selbst produziertem Strom „betankt“ oder der heimische Fußboden bei Stürzen automatisch eine Notrufmeldung aktiviert, dann ist das nicht etwa Zukunftsmusik, sondern Smart Home.
Damit unterschiedliche Systeme miteinander interagieren können, braucht es jedoch Experten, die sich mit der Planung, Programmierung und dem Aufbau komplexer vernetzter Systeme auskennen. Und genau da kommt der/die Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration ins Spiel. Der neue Ausbildungsberuf wurde vom Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) als Reaktion auf die zunehmende Digitalisierung und die wachsenden Anforderungen im Bereich der Gebäudeautomation ins Leben gerufen; ausgebildet wird erstmals zum Ausbildungsjahr 2021.
Weil sich aber (noch) nicht jeder etwas unter einem „Gebäudesystemintegrator“ vorstellen kann und, um die Bekanntheit der neuen Ausbildung weiter zu steigern, hat der ZVEH jetzt zwei Videos aufgelegt, die einen guten Einblick in das Tätigkeitsfeld des sogenannten „Vernetzungsexperten“ geben, über die Voraussetzungen informieren und Lust auf den neuen Beruf machen.
Film in 360-Grad-Technik: unterwegs mit dem Auszubildenen
Film Nummer eins ist Teil des Berufsorientierungsportals „Dein erster Tag“ (www.deinerstertag.de), das sich an Schulen und Jugendliche wendet. In den Filmen werden Auszubildende aus ganz unterschiedlichen Berufen jeweils einen Tag lang mit der Kamera begleitet. Das Besondere daran: Durch die verwendete 360-Grad-Technik sind die Filme über eine Virtual-Reality-Brille (VR) abspielbar. Dem Zuschauer wird so das Gefühl vermittelt, live dabei zu sein und dem Auszubildenden bei seiner Arbeit quasi über die Schulter zu schauen.
In diesem Fall folgt der Zuschauer Azubi Lenny, einem angehenden Elektroniker für Gebäudesystemintegration. Diesem wird von seinem Ausbilder erklärt, wie leicht sich moderne Lüftungssysteme dank smarter Gebäudetechnik automatisch an sich verändernde Raumkonditionen anpassen können. Er kann zuschauen, wie sich ein Zugangssystem so programmieren lässt, dass sich ein Garagentor nur für Fahrzeuge öffnet, deren Kennzeichen im System hinterlegt sind. Und er begleitet den jungen Vernetzungsexperten bei einem Kundenbesuch, bei dem es darum geht, die hauseigene Ladestation so an das Energiemanagement-System anzuschließen, dass das E-Auto ausschließlich mit Strom geladen wird, der über die hauseigene Photovoltaik-Anlage generiert wurde. Dabei wird klar: Der/die Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration ist nicht nur ein äußerst abwechslungsreicher Beruf. Er bietet auch hervorragende Zukunftsaussichten, weil er mit der Smartifizierung und der mit der Energiewende einhergehenden Elektrifizierung immer wichtiger wird. Zudem leistet der Vernetzungsexperte einen Beitrag zum Klimaschutz, weil er Erneuerbare Energien nachhaltig nutzbar macht.
Zum Projekt „Dein erster Tag“
Das Projekt „Dein erster Tag“ (www.deinerstertag.de/schulen) bietet allgemeinbildenden Schulen die Möglichkeit, VR-Brillen mit den 360-Grad-Filmen kostenlos auszuleihen. Schülerinnen und Schüler können so auf sehr visuelle Weise Berufswege und Unternehmen kennenlernen, zu denen sie ansonsten keinen Zugang hätten. Aktuell nutzen mehr als 3.200 Schulen dieses Angebot. Der Film zum „Gebäudesystemintegrator“ ist nach den „Dein-Erster-Tag“-Videos zum/zur Elektroniker/-in für Energie- und Gebäudetechnik und zum/zur Informationselektroniker/-in bereits der dritte, den der ZVEH in dieser Reihe aufgelegt hat. Weitere sollen folgen.
Kurz und kompakt: der Erklärfilm zum neuen Beruf
Ergänzt wird der 360-Grad-Film durch einen Kurz-Clip für Jugendliche aus der Reihe „kurz erklärt“. Gerade einmal zwei Minuten braucht der Clip, um auf unterhaltsame Weise zu erklären, in welchen spannenden Zukunftsbereichen der „Gebäudesystemintegrator“ tätig und wieso eine Ausbildung „echt cool“ ist oder warum technisches Verständnis, handwerkliches Geschick und Spaß an Mathe und Informationstechnik von Vorteil sind. Der Kurzfilm ist auf der Website von „Dein erster Tag“ und im E-Zubi-Kanal auf YouTube zu sehen.
Videos für die Nachwuchswerbung einsetzen
Landesinnungsverbände, Innungen und Innungsbetriebe können beide Filme nutzen, um für den neuen Ausbildungsberuf zu werben und potentielle Interessenten auf einen Ausbildungsplatz im eigenen Unternehmen aufmerksam zu machen – so zum Beispiel, indem sie die Filme in den eigenen Internetauftritt integrieren oder sie auf Ausbildungsmessen per VR-Brille zur Verfügung stellen.
„Klimaschutz und Digitalisierung sind wichtige Zukunftsthemen“, so Hans Auracher, ZVEH-Vizepräsident und zuständig für das Ressort „Kommunikation & Berufsbildung“: „Unser neuer Beruf bietet jungen Menschen eine hervorragende Möglichkeit, in beiden Bereichen tätig zu sein. Denn ganz gleich, ob es um Elektromobilität geht, um Smart-Home-Anwendungen, Photovoltaik oder auch Energiemanagement und nachhaltige Wärmenutzung: Die einzelnen Systeme werden immer komplexer, und damit sie erfolgreich miteinander interagieren können, braucht es den/die Elektroniker/-in für Gebäudesystemintegration. In einer zunehmend vernetzten Welt sorgt er/sie dafür, dass alles reibungslos funktioniert.“
Die beiden Videos sind über den E-Zubi-Kanal auf YouTube (www.youtube.de/ezubis) sowie im Marketingpool der ArGe Medien im ZVEH (www.arge-medien-zveh.de/ marketingpool) abrufbar. Dort ist auch ein PDF hinterlegt, das über die Nutzung der Filme auf VR-Brillen informiert.
Weitere Angebote der ArGe Medien im ZVEH zur Berufsorientierung:
Alle Angebote und Hilfen zur Berufswerbung der E-Handwerke finden Innungsbetriebe unter www.arge-medien-zveh.de/marketingpool.
Schulen und Lehrer finden Unterrichtsmaterial zum Thema Elektronik und Berufsorientierung unter www.lehrer-online.de/e-handwerk.
Der Zentralverband der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH) vertritt die Interessen von 49.949 Unternehmen aus den drei Handwerken Elektrotechnik, Informationstechnik und Elektromaschinenbau. Mit 515.715 Beschäftigten, davon 45.284 Auszubildende, erwirtschaften die Unternehmen einen Jahresumsatz von 68,4 Milliarden Euro. Dem ZVEH als Bundesinnungsverband gehören zwölf Landesverbände mit 313 Innungen an.
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