Mattias Schmelzer, Mitglied des Vorstands bei KPMG Deutschland: „Die Pandemie wirkte als erheblicher Beschleuniger der digitalen Transformation. Die aktuelle positive Stimmung der CEOs rückt jetzt nachhaltiges Wachstum und gesellschaftliche Verantwortung in den Fokus.“ Die positiven Aussichten verleiten die CEOs dazu, in die Expansion und Transformation ihres Geschäfts zu investieren. Die Mehrheit (69 Prozent) will dabei vorrangig auf anorganisches Wachstum durch Joint Ventures, M&A und strategische Allianzen setzen. 87 Prozent beabsichtigen in den kommenden drei Jahren Übernahmen und Fusionen, um weiter zu wachsen und ihr Geschäft zu transformieren.
Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung
Ein Drittel der Unternehmen beabsichtigt, in den kommenden drei Jahren mindestens zehn Prozent seines Umsatzes in Nachhaltigkeits-Maßnahmen und -Programme zu investieren. Angelika Huber-Straßer, Leiterin des von KPMG geförderten Audit Committee Institute: „Die CEOs haben erkannt, dass den ESG-Themen immer mehr Bedeutung zukommt und sie eine besondere Verantwortung tragen, um diese voranzutreiben. Beim Thema ESG müssen sie inzwischen nicht nur ihre Investoren, sondern auch die anderen Stakeholder im Blick behalten. Dabei kommt der ESG-Berichterstattung in Zukunft eine hohe Bedeutung zu, weil diese nicht nur dem Kapitalmarkt, sondern auch der breiten Öffentlichkeit eine verbindliche Auskunft über den Stand der Aktivitäten des Unternehmens beim Thema ESG und Klimaschutz bietet.“ Drei von vier CEOs (77 Prozent) sind der Ansicht, dass es Anreize der Politik geben müsse, um das „Netto Null“-Emissionsziel erreichen zu können.
Cyber, Klima und Lieferketten bereiten die größten Sorgen
Als größte Risiken für das Unternehmenswachstum in den kommenden drei Jahren sehen die befragten CEOs Cyber-Sicherheit, Klimathemen und Lieferketten gleichauf. Dabei sind die Lieferketten für deutsche Unternehmen eine besondere Herausforderung: Rund zwei Drittel haben nach eigenen Angaben in den vergangenen 18 Monaten wachsenden Druck auf ihre Lieferketten verspürt. Jedes fünfte deutsche Unternehmen sieht in Risiken, die mit den Lieferketten verbunden sind, die größte Bedrohung für das eigene Wachstum (18 Prozent). Das sind deutlich mehr als im globalen Durchschnitt (12 Prozent) und sehr viel mehr als noch vor einem Jahr: 2020 bezeichnete nur eines unter hundert deutschen Unternehmen Lieferkettenrisiken als größtes Wachstumsrisiko.
Büroflächen weiterhin gefragt
Ein deutlicher Stimmungswandel im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich bei der Frage nach dem Bedarf an Büroflächen: gingen vor einem Jahr noch 69 Prozent der CEOs davon aus, diese zu reduzieren, sind es jetzt nur noch 21 Prozent. Der Fokus liegt inzwischen auf flexibleren Angeboten: die Hälfte der CEOs will in Shared Office-Bereiche investieren (51 Prozent); zu Beginn des Jahres hatten nur 14 Prozent diese Absicht. Zudem will etwa jedes dritte Unternehmen seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das hybride Arbeiten und damit zwei bis drei Tage „Homeoffice“ ermöglichen.
*Australien, China, Deutschland, Frankreich, Indien, Italien, Japan, Kanada, Spanien, Vereinigtes Königreich und USA. Alle Unternehmen haben einen Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen US-Dollar; ein Drittel hat einen Jahresumsatz von mehr als 10 Milliarden US-Dollar.
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