Zum zwölften Mal haben die Fachzeitschrift connect und Festnetztest-Partner zafaco die deutschen Festnetzangebote getestet. Nach über einem Jahr Pandemie war klar: Die Netze halten der Belastung durch Homeoffice und Homeschooling problemlos stand, ein Test von Qualität und Leistung ist also statthaft. Für Deutschlands umfangreichsten Festnetztest nahmen automatisierte Testsysteme in 42 Städten zwischen Mitte Mai und Mitte Juni rund 2,4 Millionen Messungen von Telefonie, Datenübertragungen, Web-Services und Web-TV vor. Wie jedes Jahr erwarteten Anbieter und Kunden gleichermaßen gespannt die Auswertung der Testergebnisse.
Mit Topleistungen in allen Disziplinen erringt die Deutsche Telekom den Gesamtsieg unter den überregionalen Anbietern (2020: Zweiter Platz). Dahinter folgt mit knappem Abstand von nur zwei der 1000 Bewertungspunkte der Anbieter 1&1. Als Dritter kommt O2/Telefónica ins Ziel. Alle drei Anbieter erhalten die Note „sehr gut“. Da Vodafone seine Testteilnahme mit einer Reihe von Maßnahmen verhindern wollte, nimmt der Düsseldorfer Netzbetreiber 2021 außer Konkurrenz teil – aus dem ge-nannten Grund wurden seine Messwerte zu einem früheren Zeitpunkt erhoben. Mit den so erzielten Ergebnissen hätte er bei regulärer Teilnahme unter den überregionalen Anbietern den vierten Platz und die Note „gut“ erreicht.
Auch bei den Regionalanbietern gibt es einen Wechsel an der Spitze: NetCologne kämpft sich auf Platz 1 und verweist den ebenfalls sehr guten Anbieter M-Net mit nur einem Punkt Abstand auf Platz 2. Platz 3 geht an EWE, ebenfalls mit der Note „sehr gut“. Gegenüber dem Vorjahr steigern konnte sich auch Pÿur/Tele Columbus, das den vierten Platz unter den Regionalanbietern und die Note „gut“ erzielt.
connect Festnetztest 2021: Die Ergebnisse im Einzelnen
Bundesweite Anbieter
1. Platz: Deutsche Telekom
Mit 13,9 Millionen Festnetzkunden (Marktanteil 38,9%) ist die Deutsche Telekom bei den Kundenzahlen klar die Nummer eins in Deutschland. Dank einer offenbar starken Qualitätsoffensive kann sie nun auch wieder den ersten Platz in unserem Festnetztest belegen – allerdings mit gerade mal zwei Punkten Vorsprung vor dem Erzrivalen 1&1. Die Sprach- und Datentests liefern überragende Ergebnisse, auch im Crowdsourcing und in der Disziplin Web-Services liegen die Bonner weit vorn. Die Web-TV-Leistungen sind sehr gut, aber dennoch steigerungsfähig.
connect-Urteil: sehr gut, 914 Punkte (maximal erreichbar: 1000 Punkte)
2. Platz: 1&1
Im Kampf um die Spitzenposition der überregionalen Anbieter muss sich 1&1 diesmal wieder der Telekom geschlagen geben – jedoch mit nur knappem Abstand von zwei Punkten. Das Montabaurer Unternehmen ist mit rund 4,4 Millionen Festnetzkunden (12,3% Marktanteil) der drittgrößte deutsche Breitbandanbieter. Zwar mietet 1&1 Anschlussleitungen von anderen Anbietern, betreibt aber ein eigenes Kernnetz, eigene „Carrier Interconnects“ sowie seit 2014 ein eigenes Glasfasernetz. Der getestete Produktmix enthält sowohl eigene als auch angemietete Leitungen. Bei den Sprach- und Internet-Messungen zeigt auch 1&1 überragende Leistungen, auch bei Crowdsourcing, Web-Service und Web-TV zählt 1&1 zur Spitzengruppe.
connect-Urteil: sehr gut, 912 Punkte
3. Platz: O2/Telefónica
Das O2-Festnetzangebot von Telefónica landet auf einem sehr guten dritten Platz. Gegenüber dem Vorjahresergebnis verliert der Anbieter aber Punkte. Mit 2,2 Millionen Festnetzkunden (Marktanteil 6,2%) liegt O2/Telefónica auf Platz vier bei den Kundenzahlen der deutschen Anbieter. Seit 2014 vermarktet O2 Vorleistungsprodukte der Telekom – dahinter betreibt das Unternehmen jedoch sein eigenes Kernnetz. Sowohl in der Sprach- als auch in der Daten-Disziplin und beim Crowdsourcing schneidet der Anbieter etwas hinter dem Spitzenduo ab, bei Web-Services und Web-TV liegt er auf Augenhöhe.
connect-Urteil: sehr gut, 859 Punkte
Außer Konkurrenz: Vodafone
Vodafone (10,8 Millionen Breitbandkunden, Marktanteil rund 30,3%) wollte nach eigenem Bekunden nicht mehr am connect-Breitband- und Festnetztest teilnehmen. Mit einer Reihe von Maßnahmen versuchte das Unternehmen, diesen Wunsch durchzusetzen. connect und zafaco stehen jedoch auf dem Standpunkt, dass es nicht in der Entscheidungshoheit eines Anbieters liegt, ob er im Rahmen ihrer Tests bewertet wird. Um dennoch ein fundiertes Ergebnis für Vodafone bestimmen zu können, wurden Messungen bewertet, die zwischen Mitte Februar und Mitte März erfasst wurden. Weil somit keine hundertprozentige Vergleichbarkeit zu den Resultaten der anderen Anbieter gegeben ist, erfolgt die Bewertung von Vodafone diesmal außer Konkurrenz. Schwächen zeigt die Analyse in Sprachtelefonie und Crowdsourcing, auch im Bereich Web-Services ist Verbesserungspotenzial zu erkennen. Die Ergebnisse der Daten- und Web-TV-Tests liegen auf dem Niveau der Mitbewerber.
connect-Urteil: gut, 785 Punkte (außer Konkurrenz)
Regionale Anbieter
1. Platz: NetCologne
Schon im Vorjahr hatte sich der Kölner Anbieter klar gesteigert – diesmal gelingt es ihm sogar, sich knapp an die Spitze der Regionalanbieter und des gesamten Testfelds zu kämpfen. NetCologne versorgt rund 400 000 Festnetzkunden mit Glasfaser und VDSLLeitungen, was einem Marktanteil von 1,1% entspricht. Bei den Sprach-Tests zählt der Anbieter zur Spitzengruppe, die Daten-Tests erzielen immer noch sehr gute Ergebnisse, zeigen aber noch Verbesserungspotenzial. Top ist der Anbieter bei Crowdsourcing, Web-Services und Web-TV.
connect-Urteil: sehr gut, 922 Punkte
2. Platz: M-net
Auch der Münchener Netzbetreiber verbessert sich massiv und landet in der Regional-Wertung mit hauchdünnem Abstand von nur einem Punkt hinter NetCologne. M-Net zählt rund eine halbe Million Kunden, was 1,4% Marktanteil entspricht. Sein Versorgungsgebiet umfasst die Großräume München und Ulm, viele Regionen in Bayern sowie den Main-Kinzig-Kreis in Hessen. In der Telefonie liegt der Anbieter ganz vorn, bei den Daten-Tests hinter Pÿur auf dem zweiten Platz. Im Crowdsourcing erzielen die Münchner allerdings nur ein befriedigendes Ergebnis. Gemeinsam mit NetCologne führt Mnet bei den WebServicesTests, und geringfügigen Einschränkungen überzeugen auch seine Leistungen beim Web-TV.
connect-Urteil: sehr gut, 921 Punkte
3. Platz: EWE
Nachdem sich EWE im Vorjahr auf Platz Eins gekämpft hatte, fällt der Anbieter diesmal wieder hinter NetCologne und Mnet zurück. Die „Energieversorung WeserEMS“ zählt 0,7 Millionen Kunden und hat damit rund 2% Anteil am deutschen Breitbandmarkt. Zwischen Ems und Elbe, in Brandenburg und auf Rügen ist der Anbieter mit VDSL und Glasfaserleitungen vertreten. Bei den Telefonie- und Daten-Tests liegt der Anbieter mit in der Spitzengruppe, beim Crowdsourcing und den Web-Services-Tests im guten Mittelfeld. Die Ergebnisse beim WebTV sind trotz kleinerer Mängel sehr gut.
connect-Urteil: sehr gut, 901 Punkte
4. Platz: Pÿur/Tele Columbus
Der in Berlin ansässige Anbieter entstand aus dem Zusammenschluss mehrerer regionaler Kabelprovider und versorgt rund 600.000 Haushalte mit Festnetzleitungen – das entspricht einem Marktanteil von 1,7%. Gegenüber dem Vorjahresergebnis hat sich der Anbieter um mehr als 65 Punkte gesteigert. Verbesserungspotenzial gibt es in der Telefonie-Disziplin – doch das gleicht Pÿur ein Stück weit aus, indem es die besten Leistungen im Testfeld bei den Daten-Tests erzielt. Weniger überzeugend sind die Crowdsourcing-Ergebnisse, und auch bei den Web-Services ist Pÿur das Schlusslicht. Dafür können sich die Resultate der Web-TV-Disziplin sehen lassen.
connect-Urteil: gut, 840 Punkte
Über zafaco
Als Service-Dienstleister hat sich die zafaco GmbH auf die Überprüfung der Qualität von Internetzugängen und Telekommunikationsnetzen spezialisiert. So führt das Unternehmen u.a. unabhängige Vergleichsmessungen und Qualitätsbewertungen mit eigener messtechnischer Infrastruktur durch. Die zafaco GmbH ist Partner von Regulierungsbehörden, Telekommunikationsanbietern und Industriekunden.
Weitere Infos unter www.zafaco.de
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