Die lockere Prothese kann auf bestimmte Krankheiten hinweisen
Zahnprothesen werden in enger Zusammenarbeit zwischen der Zahnarztpraxis und dem Dentallabor hergestellt. Der Anspruch ist immer: Eine Zahnprothese darf im Mund nicht stören. Daher wird auf hohe Individualität geachtet. Jede Prothese ist perfekt auf die jeweilige Kiefersituation angepasst; denn Patienten sollten ihre Prothesen im Mund nicht wahrnehmen. Vollprothesen (sogenannte Totalprothesen) liegen der Schleimhaut an und halten im Mund durch die exakte Adaption an den Kiefer bzw. an der Schleimhaut und an der Kaumuskulatur. „Mit der Zeit verändert sich jedoch der Kieferknochen. Eine sogenannte Atrophie – Knochenrückgang des Kiefers – ist im Laufe der Jahre normal. Allerdings kann sie auch auf Krankheiten, wie Osteoporose, hinweisen. Deswegen sollten Patienten bei einer lockeren Prothese nicht einfach zur Haftcreme greifen, sondern ihren Zahnarzt zu einer Untersuchung und Klärung der Ursache aufsuchen“, empfiehlt Prof. Lauer.
Fachgerecht: Lockere Prothese passend machen
Durch den Knochenschwund im Kiefer kann die einst gut passende Zahnprothese im Laufe der Zeit zu einer wackligen Angelegenheit werden. „Ich habe das Gefühl, meine Prothese fällt jeden Moment heraus“, sind häufige Aussagen. Betroffene werden unsicher im sozialen Alltag und sind eingeschränkt bei der Nahrungsaufnahme. Doch es gibt fachgerechte Hilfe; und es muss nicht immer eine neue Prothese sein. „Sehr oft kann der vorhandene Zahnersatz mit speziellem Prothesenkunststoff an die neue Kiefersituation angepasst werden“, begründet Prof. Lauer. Ein bewährter Weg ist die Unterfütterung im zahntechnischen Meisterlabor.
In der Zahnarztpraxis wird die veränderte Kiefersituation zusammen mit der Prothese im Mund abgeformt. Zahntechnikerinnen und Zahntechniker passen basierend auf dieser Abformung die Prothese an. Die Basis wird von unten (Richtung Kieferkamm) mit dem gleichen Kunststoffmaterial aufgebaut, aus dem die Prothese hergestellt worden ist. Die Zähne bleiben von diesen Maßnahmen unberührt. Nach der Unterfütterung sitzt die Zahnprothese wieder passgenau auf dem Zahnfleisch; nichts wackelt und kippelt mehr. Oft erhält die Prothese im Meisterlabor zugleich eine professionelle Reinigung und Politur.
Mini-Implantate können eine Alternative sein
In der modernen Zahnmedizin werden immer häufiger auch Zahnimplantate empfohlen. Um der Zahnprothese wieder Halt zu verleihen, können Mini-Implantate mit einem Kugelkopf eine bewährte und zugleich kostengünstige Lösung sein. Kleine Titanstifte werden auf schonendem Weg in den Kieferknochen gesetzt. In der Regel sind wenige Implantate (zwei bis vier) ausreichend, um der Prothese wieder Halt zu geben. Ein großer Vorteil: Oft kann die vorhandene Prothese umgebaut werden. Es wird also kein neuer Zahnersatz notwendig. Im Dentallabor wird in den Zahnersatz das Gegenstück zum Implantatkugelkopf eingearbeitet. Die Prothese kann dann über einen Klick-Mechanismus einfach in den Mund eingesetzt und aus dem Mund entnommen werden.
KpZ-Experten-Tipp: Soforthilfe bei Druckstellen
Bei Druckstellen im Mund lindert eine Spülung mit warmem Salzwasser akute Schmerzen. Zudem helfen Hausmittel wie Kamillen- oder Arnikatinktur dabei, das gereizte Zahnfleisch zu beruhigen. Auch desinfizierende Mundspülungen können zur Heilung beitragen. Grundsätzlich ist jedoch zu empfehlen: Suchen Sie die Zahnarztpraxis auf und lassen Sie sich fachgerecht helfen. Versuchen Sie nicht, Ihre Zahnprothese selbst anzupassen.
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Das Kuratorium perfekter Zahnersatz e.V. wurde im Juli 1989 gegründet. Mit der Namensgebung wird der hohe Qualitätsanspruch zum Ausdruck gebracht, der an Zahnersatz gestellt werden sollte. Ziel des KpZ ist die neutrale und umfassende Information über die Bedeutung und die Möglichkeiten von Zahnersatz. Das Kuratorium informiert die Öffentlichkeit in regelmäßig erscheinenden Kurzartikeln über Zahnersatz, Materialien und moderne Fertigungstechnologien. <br>
Im wissenschaftlichen Beirat des Vereins engagieren sich Professoren der Zahnmedizin und Zahntechnikermeister. Aus dieser Konstellation ergibt sich ein fachkompetentes starkes Netzwerk, das im Sinne der Patienten agiert. In der Fachöffentlichkeit gilt das KpZ als wichtiges Forum für die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker. Schließlich verlangt ein hochwertiger Zahnersatz eine gute Zusammenarbeit zwischen Praxis und Labor sowie ein einheitliches Streben nach der besten Qualität für den Patienten.
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