ifo Institut: Anstieg von EU-Fördermitteln geht einher mit mehr Nachtlicht

Die Vergabe von EU-Fördermitteln geht mit einem Anstieg von Nachtlicht in den empfangenden Gemeinden einher. „Das könnte ein Hinweis auf eine höhere Wirtschaftsleistung in diesen Gebieten sein und damit auf die Wirksamkeit der EU-Förderung“, sagt ifo-Forscher Mathias Dolls. Allerdings beweist diese Forschung bislang keinen ursächlichen Zusammenhang zwischen Förderung und Wirtschaftswachstum, sondern bislang nur einen gewissen Gleichlauf. Das geht hervor aus einem Aufsatz für den ifo Schnelldienst.

In dem Beitrag wurde erstmals eine Förderdatenbank auf Ebene einzelner Projekte mit Satellitendaten zusammengeführt, um die kleinräumigen Effekte der EU-Regionalförderung auf Gemeindeebene zu messen.

Die Wissenschaftler beobachteten, dass ein Anstieg der Fördermittel um ein Prozent in der EU-Förderperiode 2007 bis 2013 mit 0,007 Prozent mehr Nachtlicht in den empfangenden Gemeinden einherging. Die Forscher glauben, dass dies eine verbesserte Wirtschaftsleistung um 0,0014 Prozent anzeigen könnte.

Auch für die EU-Förderperiode 2014-2020 zeigt sich der Gleichlauf. Erhielten die Regionen ein Prozent mehr EU-Fördermittel, konnte dort 0,01 Prozent mehr nächtliches Lichtgemessen werden. Dies könnte ein  Hinweis auf eine um etwa 0,001 Prozent gesteigerte Wirtschaftsleistung sein.

Untersucht wurden Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Süd-Sachsen und Ost-Bayern sowie die Grenzgebiete in Polen und Tschechien.

Aufsatz: „Evaluation der EU-Regionalpolitik anhand von Satellitendaten“, von Julia Bachtrögler-Unger, Mathias Dolls, Paul Schüle, Hannes Taubenböck, Matthias Weigand; in: ifo Schnelldienst 6/2021;
Vorab veröffentlicht hier: https://www.ifo.de/en/publikationen/2021/article-journal/evaluation-der-eu-regionalpolitik-anhand-von-satellitendate

Bei Rückfragen: Dr. Mathias Dolls, 089/ 9224 1227; Dolls@ifo.de 

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