– Operativ stabile Entwicklung im Geschäftsjahr 2020 trotz COVID-19-Pandemie
– Dividende von 2,00 Euro je Aktie vorgeschlagen
– Erfolgreicher Start ins Jahr 2021 zeichnet sich ab
– Vorstand sieht Bayer wie kaum ein anderes Unternehmen aufgestellt, um das langfristige Innovationspotenzial der Bio-Revolution zu realisieren
– Aktionäre stimmen über zwei neue Aufsichtsratsmitglieder ab
Der Bayer-Konzern ist im Geschäftsjahr 2020 operativ gut durch die COVID-19-Pandemie gekommen. „Es zeigt sich sehr deutlich, dass wir in den richtigen Branchen aktiv sind. Denn es gibt kaum etwas, das für die Menschen wichtiger ist als Gesundheit und Ernährung“, sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann am Dienstag bei der Hauptversammlung des Unternehmens. „Und dazu können wir einen entscheidenden Beitrag leisten. Wir schauen optimistisch in die Zukunft.“
In der Pandemie geht es laut Baumann in erster Linie um die Verantwortung gegenüber Kunden sowie um die Sicherheit und Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern überall auf der Welt. Bayer habe zum wiederholten Mal gezeigt, dass das Unternehmen mit dem, was es in puncto Gesundheit und Ernährung leiste, in der Mitte der Gesellschaft stehe. Dass es, auch dank umfassender Schutzmaßnahmen an allen Standorten, ganz konkret helfen könne: den Krankenhäusern, den Hilfsdiensten, Gemeinden oder Behörden. „Sie alle haben auf unsere Unterstützung gesetzt – und wir konnten dieses Vertrauen rechtfertigen“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Damit ist es uns auch unter diesen historisch schwierigen Umständen gelungen, unser Versprechen gegenüber unseren Kunden zu erfüllen. Wir konnten pandemiebedingte Lieferunterbrechungen verhindern. Und wir konnten Patienten, Landwirte und Konsumenten weiterhin mit teils lebenswichtigen Produkten versorgen. Darauf sind wir sehr stolz.“ Er bedankte sich im Namen des gesamten Vorstands „für den immensen Einsatz unserer weltweiten Teams im Umgang mit der Pandemie. Sie arbeiten seit über einem Jahr im beruflichen wie auch privaten Ausnahmezustand.“ Neben dem Aufsichtsratsvorsitzenden Prof. Dr. Norbert Winkeljohann sowie dem stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Zühlke nahmen alle Vorstandsmitglieder von Bayer vor Ort an der virtuellen Hauptversammlung in Leverkusen teil – darunter auch erstmalig Sarena Lin, die im Februar 2021 als „Chief Transformation and Talent Officer“ in den Vorstand berufen wurde.
Baumann räumte ein, dass im Jahr 2020 angesichts der nicht erreichten ursprünglichen Ziele sowie der enttäuschenden Entwicklung des Aktienkurses auch Vertrauen verloren gegangen sei. „Um es klar zu sagen: Damit können wir nicht zufrieden sein. Wir haben Ihre und wir haben unsere Erwartungen im vergangenen Jahr nicht erfüllt“, sagte der Vorstandsvorsitzende bei seiner Rede zu den Aktionärinnen und Aktionären. „Unabhängig davon, was in unserer Kontrolle lag und was nicht: Wir tragen die Verantwortung – und zwar ohne Wenn und Aber.“
In Summe erreichte Bayer im Geschäftsjahr 2020 einen Umsatz von 41,4 Milliarden Euro. Währungs- und portfoliobereinigt entsprach das einem Wachstum von 0,6 Prozent. Ebenfalls stabil waren – trotz erheblicher negativer Währungseffekte – das EBITDA vor Sondereinflüssen mit 11,5 Milliarden Euro und das bereinigte Konzernergebnis je Aktie aus fortzuführendem Geschäft mit 6,39 Euro. Bayer hatte indes massive außergewöhnliche Belastungen zu verkraften, so dass sich trotz der stabilen operativen Entwicklung unter dem Strich ein Konzernergebnis von minus 10,5 Milliarden Euro ergab.
Die Sonderaufwendungen standen insbesondere in Verbindung mit Rechtskomplexen in den USA und Wertberichtigungen bei Crop Science. Für die wesentlichen anhängigen US-Produkthaftungsfälle hat Bayer im vergangenen Jahr Vergleiche für rund 12 Milliarden US-Dollar verkündet. Mit bis zu 9,6 Milliarden US-Dollar entfällt der größte Teil auf die bestehenden Klagen zu Glyphosat. Den weitaus überwiegenden Teil dieser Klagen hat das Unternehmen inzwischen verglichen. Ein mit den Klägeranwälten neu verhandelter und von diesen unterstützter Vorschlag zum Umgang mit zukünftigen Fällen liegt dem zuständigen Richter in Kalifornien zur Beschlussfassung vor. Dabei sind beide Parteien mit der überarbeiteten Einigung gewissenhaft auf die Fragen eingegangen, die das Gericht zuvor aufgeworfen hatte.
Trotz der außergewöhnlichen Belastungen bleibt Bayer bei seiner Dividendenpolitik, zwischen 30 und 40 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie auszuschütten. Vorstand und Aufsichtsrat haben der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 2,00 Euro je dividendenberechtigter Aktie für das Geschäftsjahr 2020 vorgeschlagen.
2021 werde noch ein Jahr des Übergangs sein, sagte Werner Baumann und verwies auf den Ende Februar vorgelegten Ausblick. Es zeichne sich aber ab, „dass wir erfolgreich ins Jahr gestartet sind. Gerade im Agrargeschäft sehen wir ein Marktumfeld, das uns zunehmend positiv stimmt.“ Den Anteilseignern versicherte der Vorstandsvorsitzende: „Wir wollen Ihr Vertrauen wieder zurückgewinnen. Dafür arbeiten wir sehr hart. Und wir werden liefern.“
Weichen für Wachstum gestellt
Alle drei Divisionen von Bayer seien auf Wachstum und eine Steigerung ihrer Ertragskraft ausgerichtet, betonte Baumann und bestätigte noch einmal die beim „Capital Markets Day“ im März vom Vorstand präsentierten Mittelfristziele. In der Landwirtschaft gebe es weltweit kein Unternehmen, das mehr in Forschung und Entwicklung investiere als Bayer. Allein im vergangenen Jahr brachte das Unternehmen im Pflanzenschutz zehn neue Formulierungen und drei wichtige Biotechnologieprodukte zur Marktreife. Die führende digitale Agrarplattform Climate FieldView™ kommt mittlerweile auf mehr als 60 Millionen Hektar weltweit zum Einsatz. Beim Saatgut wurden Landwirten auf der ganzen Welt mehr als 430 neue Sorten für Mais, Soja, Baumwolle und Gemüse angeboten.
Im Pharmageschäft sind die Weichen ebenfalls für künftiges Wachstum gestellt. Hier setzt Bayer besonders auf mehrere Produkte mit Blockbuster-Potenzial, also möglichen Spitzenumsätzen von jeweils mindestens einer Milliarde Euro pro Jahr: Das Krebsmedikament Nubeqa™ und Verquvo™ gegen Herzinsuffizienz sind in ersten Märkten bereits eingeführt worden. Dazukommen sollen in diesem Jahr das gegen diabetische Nierenerkrankung wirkende Mittel Finerenon sowie der Start der klinischen Phase-III-Studie mit Elinzanetant gegen Wechseljahresbeschwerden von Frauen. Zudem hat sich Bayer vergangenes Jahr im sehr vielversprechenden Feld der Zell- und Gentherapien durch die Übernahme des US-Biotech-Unternehmens AskBio enorm verstärkt und verfolgt unter anderem vollkommen neue Behandlungsansätze gegen die bisher unheilbare Nervenkrankheit Parkinson.
Bei der Division Consumer Health hat Bayer ebenfalls in neue Technologien investiert und beispielsweise seine Position im Zukunftsmarkt Nahrungsergänzungsmittel gestärkt – durch den Erwerb des US-Unternehmens Care/of.
Dazu kommt das Engagement der „Leaps“-Einheit, mit der Bayer gezielt in bahnbrechende Zukunftstechnologien investiert.
Auch bei der Pandemiebekämpfung gebe es allen Grund zu Optimismus, sagte Baumann weiter. Die Menschen verstünden nun besser als je zuvor, dass wissenschaftlicher Fortschritt und Innovationen der Schlüssel zu einem besseren Leben seien. „Nicht weit von hier – an unseren Standort in Wuppertal – arbeiten unsere Kolleginnen und Kollegen gerade mit großem Engagement daran, eine Produktion für den mRNA-Impfstoff von CureVac aufzubauen“, so Baumann. Ende dieses Jahres wolle Bayer erste Mengen des CureVac-Impfstoffs aus eigener Produktion zur Verfügung stellen. Im kommenden Jahr wolle das Unternehmen 160 Millionen Dosen des Impfstoffs produzieren. Darüber hinaus unterstütze es CureVac tatkräftig bei der Entwicklung und Bereitstellung des Impfstoffkandidaten, der hoffentlich in wenigen Wochen in der EU zugelassen werde. Nur das konsequente Impfen werde diese Pandemie beenden und vor teils schweren und bleibenden Gesundheitsschädigungen schützen, so Baumann. „Wir sind alle sehr stolz, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu einen entscheidenden Beitrag leisten können.“
„Unermüdlicher Fokus auf Innovationen“
Der Impfstoff gegen COVID-19 ist für den Vorstandsvorsitzenden ein perfektes Beispiel für den Fortschritt bei den großen Fragen unserer Zeit – dank neuer Technologien und globaler Zusammenarbeit. „Aber natürlich gibt es noch andere drängende Fragen, die nach wissenschaftlichen Lösungen verlangen: Wie sichern wir in Zeiten des Klimawandels die Nahrungsversorgung von immer mehr Menschen? Wie sichern wir die Gesundheitsversorgung von immer mehr älteren Menschen?“ In der Beantwortung dieser Fragen liege „die attraktive langfristige Wachstumsperspektive von Bayer. Daran arbeiten wir mit einem unermüdlichen Fokus auf Innovationen.“
Die Menschheit stehe am Beginn einer Epoche wie Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, führte Baumann aus. „Auch heute sehen wir grundlegende technologische Umbrüche. Sie vollziehen sich in der Welt der Gene und Proteine.“ Es sei eine Welt, in der die Grenzen zwischen Biologie auf der einen Seite und Datenanalyse sowie künstlicher Intelligenz auf der anderen Seite immer mehr verschmölzen. Experten sprächen von der Bio-Revolution. „Was hier in den Forschungslaboren weltweit im Gange ist, hat das Potenzial, unser Verständnis von Gesundheit und Ernährung grundlegend zu verändern. Dass man viele Krankheiten nicht mehr nur behandeln, sondern wirklich heilen kann. Dass man Pflanzen so verändern kann, dass sie sich selbst düngen. Dass eine nachhaltige und gleichzeitig ressourcenschonende Landwirtschaft möglich ist“, sagte der Vorstandsvorsitzende. „Bayer ist wie kaum ein anderes Unternehmen aufgestellt, um dieses langfristige Innovationspotenzial zu realisieren.“ Die besondere Chance liege darin, „dass grundlegende Technologien wie die Genom-Editierung oder die Mikrobiom-Forschung Innovationen in allen Geschäftsfeldern hervorbringen werden. Wir werden mit voller Kraft die Weiterentwicklung von Bayer vorantreiben und dabei unsere Ziele fest im Blick haben.“
Schwerpunkte des Aufsichtsrats
Erstmalig leitet Prof. Dr. Norbert Winkeljohann die Hauptversammlung. Er ist seit drei Jahren Mitglied des Aufsichtsrats von Bayer und seit einem Jahr dessen Vorsitzender. Das Potenzial des Unternehmens überzeuge ihn, sagte Winkeljohann in seiner Rede zu den Aktionärinnen und Aktionären. „Die Vision von Bayer – Health for all, hunger for none – spricht mich persönlich sehr an. Das ist eine Vision, für die es sich lohnt einzutreten.“ Als Schwerpunkte der Aufsichtsratsarbeit in den kommenden zwölf Monaten nannte Winkeljohann eine Wertsteigerung durch die beschleunigte Umsetzung der Bayer-Strategie, die Unterstützung von Veränderungsprozessen, die Stärkung des Wachstums sowie die Lösung der Glyphosat-Rechtsfälle. Das Augenmerk des Gremiums gelte außerdem der Disziplin bei Kapitalallokation und Schuldenabbau, zielgerichteter Innovation und Digitalisierung sowie den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens. „Bayer hat eine starke Position in attraktiven Märkten, die Wachstum und Wertsteigerungen versprechen. In meiner Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender werde ich dazu beitragen, dass Bayer diese Chancen konsequent ergreift“, sagte Winkeljohann.
Bei der Hauptversammlung steht auch die Wahl von zwei Vertretern der Kapitalseite im Aufsichtsrat an. Vorgeschlagen sind – jeweils für eine Amtszeit von vier Jahren – eine unabhängige Kandidatin und ein unabhängiger Kandidat: Prof. Dr. Fei-Fei Li (44), eine führende Expertin für Künstliche Intelligenz und Professorin für Computer Science an der Stanford University in Kalifornien, sowie Alberto Weisser (65), ein ausgewiesener Agrarexperte mit jahrzehntelanger Kapitalmarkterfahrung in den USA. Sie sollen auf Johanna W. (Hanneke) Faber (52) und Prof. Dr. Wolfgang Plischke (69) folgen, deren Mandate mit Ende der diesjährigen Hauptversammlung ablaufen und die beide nicht zur Wiederwahl antreten. Darüber hinaus sollen die Bayer-Aktionäre auch über eine Anpassung der Aufsichtsratsvergütung abstimmen.
Zukunftsgerichtete Aussagen
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