GESCO zieht Bilanz für Geschäftsjahr 2020 und veröffentlicht Ausblick für neues Geschäftsjahr 2021

  • Umsatz- und Ergebnisziel erfüllt bzw. übertroffen (fortgeführte Aktivitäten)
  • – Gesamtergebnis nach Impairment erwartungsgemäß negativ
  • – Dividende für Geschäftsjahr 2020 ausgesetzt
  • – Vorläufige Zahlen für erstes Quartal erlauben positiven Ausblick auf 2021

Die im Prime Standard notierte GESCO AG, eine Industriegruppe mittelständischer markt- und technologieführender Unternehmen, zieht im Rahmen der Bilanzpresse- und Analystenkonferenz ein Fazit des abgelaufenen Geschäftsjahres 2020 und erläutert den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr 2021.

GESCO hat mit dem Berichtsjahr 2020 (GJ 2020) das erste mit dem Kalenderjahr gleichlaufende volle Geschäftsjahr abgeschlossen. Im vorangegangenen Jahr ergab sich nach Umstellung des Geschäftsjahres auf den 31. Dezember ein neunmonatiges Rumpfgeschäftsjahr vom 1. April 2019 bis 31. Dezember 2019 (RGJ 2019), sodass die Zahlen des Vorjahres nur eingeschränkt vergleichbar sind.

Im Rahmen der Strategie NEXT LEVEL hatte GESCO im Dezember 2020 eine Gruppe von sechs Tochtergesellschaften erfolgreich veräußert und das Segment Mobilitäts-Technologie geschlossen. Mit dem vollzogenen Portfolioumbau wurde der Ausblick für das Geschäftsjahr 2020 für die fortzuführendenen Geschäftsbereiche auf einen Konzernumsatz von rund 400 Millionen Euro und einen Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter von rund 5 Mio. Euro angepasst. Im Februar 2021 wurde zudem die Mehrheitsbeteiligung an der VWH GmbH im Rahmen eines Management-Buy-Outs verkauft. Die insgesamt sieben Gesellschaften werden im Konzernabschluss als "aufgegebene Geschäftsbereiche" ausgewiesen.

Im Geschäftsjahr 2020 hat GESCO die prognostizierten Umsätze der fortgeführten Geschäftsbereiche mit 397,2 Mio. Euro erreicht und die Ergebnisprognose mit 5,8 Mio. Euro erkennbar übertroffen.

Geprägt von den Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie war das Geschäftsjahr 2020 auch für die GESCO-Gesellschaften ein Ausnahmejahr. Nach einem zufriedenstellenden Jahresauftakt wurde die Geschäftsentwicklung der Tochtergesellschaften seit März 2020 erheblich von der Corona-Pandemie bestimmt. Die Auswirkungen betrafen die Gesellschaften in unterschiedlicher Ausprägung. Bei Unternehmen, die bereits im Vorjahr unter der Investitionszurückhaltung der Automotive-Branche gelitten hatten, verschärfte sich die Situation zusätzlich. Unternehmen aller Segmente spürten insbesondere im Frühjahr 2020 die aus der Krise resultierenden Werksschließungen auf Kundenseite. Reisebeschränkungen für Vertrieb und Service begleiteten die Unternehmen über das gesamte Jahr. Auf breiter Front zeigten sich rückläufige Auftragseingänge, verursacht durch die allgemein erhöhte Unsicherheit, die zur Investitionszurückhaltung bei Kunden führte. Positive Entwicklungen waren insbesondere in der Produktion von Papierstäbchen und bei Edelstahlprodukten zu verzeichnen. Auch in der Verladetechnik wurden signifikante Aufträge gewonnen.

Insgesamt erreichte der Auftragseingang in der GESCO-Gruppe im Geschäftsjahr 492,8 Mio. Euro (RGJ 2019: 403,2 Mio. Euro). Der Auftragseingang der fortgeführten Unternehmen betrug 407,1 Mio. Euro im Vergleich zu 331,9 Mio. Euro im Rumpfgeschäftsjahr 2019. Der Konzernumsatz der fortgeführten Geschäftsbereiche lag bei 397,2 Mio. Euro (RGJ 2019: 354,8 Mio. Euro). Inklusive nichtfortgeführter Aktivitäten lag der Konzernumsatz bei 495,2 Mio. Euro (RGJ 2019: 439,6 Mio. Euro).

Bereits seit 2019 wurden Maßnahmen in der Gruppe ergriffen, um die Kapazitäten und Kosten an die geringere Auslastung anzupassen. Dennoch sind die Margen im Vergleich zur Vorperiode gesunken. Das Ergebnis vor Finanzergebnis, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) belief sich für die fortgeführten Unternehmen auf 33,4 Mio. Euro (RGJ 2019: 37,0 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Finanzergebnis und Steuern (EBIT) der fortgeführten Aktivitäten erreichte 16,7 Mio. Euro (RGJ: 24,4 Mio. Euro), was einer EBIT-Marge von 4,2 % entspricht (RGJ 2019: 6,9 %).

Die fortgeführten Geschäftsbereiche erwirtschafteten im Geschäftsjahr einen Konzernjahresüberschuss nach Anteilen Dritter von 5,8 Mio. Euro (RGJ 2019: 14,5 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Geschäftsbereichen betrug demzufolge 0,54 Euro (RGJ 2019: 1,34 Euro). Nach Anteilen Dritter betrug das Konzernergebnis einschließlich aufgegebener Aktivitäten insgesamt -16,6 Mio. Euro (RGJ 2019: 12,4 Mio. Euro). Davon entfielen 17,6 Mio. Euro auf nicht zahlungswirksamen Aufwand für Impairment bei aufgegebenen Geschäftsbereichen und die Wertberichtigung von Finanzanlagen. Das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten und aufgegebenen Aktivitäten betrug insgesamt -1,53 Euro (RGJ 2019: 1,14 Euro). Die finalen Werte entsprechen den am 26. März 2021 veröffentlichten vorläufigen Zahlen.

Die Nettoverschuldung der Gruppe hat sich insbesondere durch den erfolgreichen Portfolioumbau von 102,9 Mio. Euro auf 33,4 Mio. Euro deutlich verbessert. Zusätzlich reduzierten sich die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen und die Leasingverbindlichkeiten um 15,9 Mio. Euro.

Vorstand und Aufsichtsrat haben in Anbetracht des insgesamt negativen Ergebnisses beschlossen, die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2020 im Rahmen der bestehenden Dividendenstrategie auszusetzen. Die Entscheidung dient darüber hinaus der Vorhaltung von Liquisditätsreserven unter Berücksichtigung der Strategie NEXT LEVEL. An der grundsätzlichen Dividendenpolitik hält GESCO fest.

Die Entwicklung der GESCO-Gruppe wird im neuen Geschäftsjahr 2021 davon profitieren, dass insbesondere der Einfluss der Automotive-Industrie aber auch der Investitionsgüterindustrie auf das Portfolio der fortgeführten Unternehmen deutlich geringer ausgeprägt sein wird als in den Vorjahren. Zudem geht der Vorstand davon aus, dass die MAPEX- und OPEX-Programme der Strategie NEXT LEVEL weiter Wirkung zeigen werden. Der Vorstand erwartet eine Umsatzsteigerung auf eine Bandbreite von 445 bis 465 Mio. Euro sowie einen Anstieg des Konzernjahresüberschusses nach Anteilen Dritter auf 16,5 bis 18,5 Mio. Euro. Da sich die weiteren Auswirkungen der Pandemie zum aktuellen Zeitpunkt nicht abschließend beurteilen lassen, können sich die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2021 auch kurzfristig ändern.

Im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahres 2021 erreichten der Auftragseingang nach vorläufigen Zahlen rund 136 Mio. Euro (fortgeführte Geschäftsbereiche in Q1 2020: 114,8 Mio. Euro) sowie der Umsatz rund 113 Mio. Euro (Q1 2020: 101,9 Mio. Euro). Wesentlicher Treiber für die positive Geschäftsentwicklung im ersten Quartal war das Geschäft mit Edelstahlprodukten. Aber auch in einigen anderen Bereichen lag das Geschäftsvolumen deutlich über dem Vorjahr. Das EBIT erreichte rund 7,4 Mio. Euro mit einer Marge von 6,6 % (Q1 2020 fortgeführt: 2,1 Mio. Euro mit einer Marge in Höhe von 2,1 %). Der Konzernquartalsüberschuss nach Anteilen Dritter beträgt rund 4,0 Mio. Euro (Q1 2020 fortgeführt: 1,2 Mio. Euro). Während die Entwicklung im Segment Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie bei Umsatz und Ergebnis positiv stabil zum Vorjahr war, weisen die Segmente Produktionsprozess-Technologie und Ressourcen-Technologie deutlich bessere Umsatz- und Ergebniszahlen auf als im entsprechenden Vorjahresquartal. Ähnlich wie in den Vorjahren werden im Projektgeschäft Maschinen und Anlagen vielfach erst später im Jahresverlauf umsatz- und ergebniswirksam.

Die 2019 erstmals durchgeführten CANVAS-Geschäftsmodellanalysen wurden im Verlauf des Geschäftsjahres 2020 bei vielen Tochtergesellschaften als fester Bestandteil des jährlichen Planungsprozesses etabliert und dienen der gemeinsamen Zielausrichtung der Geschäftsaktivitäten. Darüber hinaus wurde im abgelaufenen Geschäftsjahr im Rahmen der Strategie NEXT LEVEL eine Vielzahl an Projekten mithilfe der Programme für Operative Excellence (OPEX) sowie Markt- und Produkt-Excellence (MAPEX) gestartet und vorangetrieben. Ziel der Programme ist es, die GESCO-Gruppe zukunftsfähig aufzustellen und durch Effizienzsteigerung sowie Ausweitung des Geschäftsvolumens Mehrwert auf allen Ebenen zu generieren.

Ralph Rumberg, CEO der GESCO AG: "Wir blicken auf ein bewegtes Jahr 2020 mit außergewöhnlichen Bedingungen zurück. Auf Holding-Ebene und in den produzierenden Tochtergesellschaften standen wir vor erheblichen Herausforderungen, die unsere Teams vor Ort hervorragend gemeistert haben. Ihnen gebührt ein großes Dankeschön! Mit unserer Strategie NEXT LEVEL sind wir 2020 trotz des dynamischen Umfelds gemeinsam ein großes Stück vorangekommen. Mit der Weiterentwicklung unserer Portfolio-Architektur und der Umsetzung unserer Excellence-Programme haben wir viel erreicht, sind aber noch nicht am Ziel."

Der vollständige Geschäftsbericht ist unter https://www.gesco.de/investor-relations/finanzberichte/ abrufbar.

Die Videoaufzeichnung der Präsentation des Vorstands zur Bilanzpresse- und Analystenkonferenz am 27. April 2021 wird einen Tag nach der Veranstaltung auf der GESCO-Website unter https://www.gesco.de/investor-relations/finanzberichte/ zur Verfügung stehen.

Über die Gesco AG

Die GESCO AG ist eine Industriegruppe mit markt- und technologieführenden Unternehmen der Investitionsgüterindustrie mit Schwerpunkten in der Produktionsprozess-Technologie, Ressourcen-Technologie sowie der Gesundheits- und Infrastruktur-Technologie. Als im Prime Standard börsennotierte Gesellschaft eröffnet die GESCO AG privaten und institutionellen Anlegern den Zugang zu einem Portfolio mit Hidden Champions des industriellen deutschen Mittelstands.

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