Mit dem sogenannten Most Influential Paper Award zeichnet ein Expert:innen-Gremium auf der International Conference on Software Testing (ICST) jedes Jahr jeweils den Fachartikel aus, der seit seiner Veröffentlichung vor zehn Jahren in der Softwaretechnik den höchsten Einfluss in der Theorie hatte, sowie den mit dem meisten Einfluss in der Praxis. „Das ist einer der schönsten Preise, die man bekommen kann“, sagt Andreas Zeller. Warum er für die Forscher:innen von besonderer Bedeutung ist, bringt Gründungsdirektor & CEO Professor Dr. Dr. h.c. Michael Backes zum Ausdruck: „Ein Most Influential Paper Award zeigt eindrucksvoll, dass die eigene Forschung nicht nur für den Moment Begeisterung hervorrufen konnte, sondern dass die wissenschaftliche Community die Arbeit selbst nach vielen Jahren noch als wegweisend ansieht. Aus diesem Grund ist solch ein Preis immer ein besonderes Highlight im Leben eines Forschers. Dass Andreas Zeller nun bereits zum sechsten (!) Mal ein Most Influential Paper Award überreicht wird, ist schlichtweg beeindruckend.“
In diesem Jahr wird Zeller für das 2011 veröffentlichte Paper mit dem Titel "Assessing Oracle Quality with Checked Coverage" ausgezeichnet. Bei ihrer Forschung zur Qualität automatisierter Softwaretests habe ihn und Co-Autor David Schuler die Frage geleitet: „Wer bewacht die Wachmänner?“, erklärt Zeller. Entwickler:innen setzten häufig Testprogramme ein, um zu prüfen, ob die von ihnen entwickelte Software fehlerfrei läuft. Wie gut die automatisierten Tests sind und ob sie die Software wirklich umfassend prüfen, lasse sich allerdings nur sagen, wenn nachvollziehbar wird, was genau sich der Test angeschaut hat, sagt Zeller. Welche Teile in eine solche Prüfung einfließen, haben Zeller und Schuler gemessen und die Ergebnisse ihrer Arbeit im Paper festgehalten.
Professor Dr. Andreas Zeller ist CISPA-Faculty und Inhaber des Lehrstuhls für Softwaretechnik an der Universität des Saarlandes. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Entwicklung und Analyse komplexer Softwaresysteme. Seine Arbeiten wirken weit ins tägliche Leben hinein. So sind die in Zellers Forschungsgruppe entwickelten Techniken rund um die Uhr im Einsatz, um Web-Browser wie Chrome, Edge, oder Firefox abzusichern oder seltsame Android-Apps frühzeitig zu identifizieren. Zellers Techniken zur automatischen Fehlersuche wiederum ersparen Entwickler:innen viel Zeit beim Beheben von Software-Fehlern.
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