CHANCEN eG feiert fünfjähriges Bestehen und rund eintausend geförderte Studierende

Am Samstag vor genau fünf Jahren, am 6. Februar 2016, trafen sich in einem Café in Witten in NRW 36 Frauen und Männer, überwiegend jüngeren Alters. Chancengerechtigkeit in der Bildung und ein völlig neues Projekt trieben diese Menschen um: Sie gründeten eine Genossenschaft mit der Vision, dass sich jeder Mensch bestmöglich bilden können sollte, unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten.

Und dieses Treffen hatte eine wirklich nachhaltige Wirkung: Dank der CHANCEN eG gibt es seither bundesweit ein Angebot für Studiengebührenfinanzierung, bei dem die Lernenden direkt mitbestimmen können. Bis heute werden annähernd 1.000 Studierende verschiedenster Fachrichtungen in einem Vertragsvolumen von rund 22 Mio. € gefördert. Geleitet wird die Genossenschaft seit 2016 von den beiden Mitgründern Florian Kollewijn und Olaf Lampson, damals noch selbst Studenten.

Heute arbeiten fast 35 Bildungseinrichtungen mit der CHANCEN eG zusammen. Selbst Studieren im EU-Ausland ist inzwischen möglich: An der litauischen Universität LSMU bietet die Bildungsgenossenschaft inzwischen die Finanzierung der Gebühren für ein Medizin-Studium an.

Die Idee dahinter: Der Umgekehrte Generationenvertrag (UGV)

Möglich wird die Finanzierung von Studienkosten über ein raffiniertes Konzept namens „Umgekehrter Generationenvertrag“ (UGV). Studiengebühren – oder künftig auch Lebenshaltungskosten für Studierende – werden zunächst von der Genossenschaft übernommen. Studierende zahlen die Förderung erst nach dem Studium zurück, wenn sie im Beruf genügend Geld verdienen. Was zunächst nach einem normalen Studienkredit klingt, hat jedoch zwei entscheidende Vorteile: 

  • Die Rückzahlung der Förderung erfolgt ausschließlich einkommensabhängig, nämlich als fester prozentualer Anteil des künftigen Einkommens, und zwar über in der Regel acht Jahre. 
  • Verdienen vormalige Studierende später einmal weniger als 27 T€ brutto im Jahr – wegen Familienpause, Arbeitslosigkeit oder anderen Gründen – setzt die Rückzahlung in diesem Jahr ganz aus und wird hinten angehängt innerhalb eines gesamten Zeitraums von 25 Jahren.

Damit gehen Studierende, anders als bei einem Kredit, kein Überschuldungs-Risiko ein: Der Anteil der Tilgung an ihrem Einkommen wird auch später niemals zu hoch werden.

Das gleiche Modell bietet die Genossenschaft seit 2018 über eine Tochtergesellschaft in Ruanda in Ost-Afrika an. Dort ist Bildung noch viel unerschwinglicher für viele junge Menschen. Dort hat die Tochtergesellschaft CHANCEN International gGmbH bereits über 1.300 Studierende unter UGV-Vertrag.

CHANCEN eG setzt auf Teilhaberschaft der Studierenden

Erdacht wurde das Konzept des UGV Studierende der Universität Witten/Herdecke im Jahr 1995. Sie gründeten einen Verein, der damit bis heute rund 3.000 Studierende dieser Uni gefördert hat. Seither wird der UGV in Deutschland von einer Handvoll von Anbietern offeriert.

Freilich ist die CHANCEN eG davon das einzige Unternehmen, das den UGV in dieser kooperativen Rechtsform, mit allen Studierenden als Mitgliedern, anbietet. Dies soll sicherstellen, dass die Kosten eines UGV-Vertrags für Studierende selbst unter Berücksichtigung aller möglichen Fallkonstellationen (etwa Studienwechsel oder -abbruch) so fair wie möglich sind. Zudem bestimmen die Studierenden als Mitgesellschafter über die Geschicke der Genossenschaft mit. Daher verfolgt die Bildungsgenossenschaft von den UNO-Nachhaltigkeitszielen (SDG’s) neben dem Ziel Nr. 4 – „nachhaltige Bildung“ – anerkanntermaßen drei weitere dieser Ziele wie etwa „weniger Ungleichheiten“.

Refinanzierung 

Zur Übernahme von Studiengebühren – oder künftig Lebenshaltungskosten – benötigt die Bildungsgenossenschaft eigene Mittel zur Refinanzierung. Möglich machen dies insbesondere sogenannte Impact Investor*innen, die ihr Geld nicht nur sicher und verzinslich, sondern auch mit einer gesellschaftlichen Wirkung verbunden wissen wollen.

Bislang konnte die Bildungsgenossenschaft gut 100 Investor*innen für sich gewinnen, neben Privatpersonen auch Stiftungen, Banken, Pensionskassen oder sog. Family Offices. Als Anlage-Instrumente dafür spielen neben den Anteilen an der Bildungsgenossenschaft sog. qualifizierte Nachrangdarlehen und insbesondere die BildungsCHANCENAnleihe (WKN A2TSCT) eine Rolle. Und da die CHANCEN eG bis 2023 weiteren 2.000 Studierenden ihre Wunschausbildung finanzieren möchte, sind weitere Anleihen geplant, sagt Finanzchef Lampson.

Rückzahlung  

“Gerade bei Investor*innen war der Start schwierig”, sagt Kollewijn. „Als Start-up mit einer wenig bekannten Rechtsform und einem langen Zeithorizont begegnete uns viel Skepsis. Was uns half: Unser nachhaltiges Geschäftsmodell. Zudem können wir inzwischen belegen, dass ein wirklich fair gestalteter UGV auch ökonomisch nachhaltig ist: Seit inzwischen drei Jahren zahlen vormals Studierende ihren Anteil am UGV zurück (siehe Tabelle, als Bild). Der UGV ist wie ein großes Rad, welches erstmal Schwung aufnehmen muss. Ist dies gelungen, lässt sich das Rad kaum noch stoppen. Das bringt Chancengerechtigkeit in die Bildung.“

Die CHANCEN eG in Zahlen

 

Über die CHANCEN eG

Die CHANCEN eG macht es sich seit ihrer Gründung 2016 zur Aufgabe, jungen Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten genau das Studium an einer nicht-staatlichen Hochschule zu ermöglichen, das sie sich wünschen. Das Modell: der Umgekehrte Generationenvertrag (UGV), der 1995 von Studierenden der Universität Witten/Herdecke entwickelt wurde.

Seit Anfang 2018 ist das Sozialunternehmen mit seiner Tochter CHANCEN International gGmbH auch in Afrika aktiv: In Ruanda finanziert der internationale Ableger der CHANCEN eG rund 1.300 Studierende in sechs Studiengängen an zwei Ausbildungsinstituten.

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