Die hochkarätig besetzte Jury um den Architekten und letzten Gewinner aus dem Jahr 2018, Prof. Dr. Dr. E.h. Dr. h.c. Werner Sobek, kürte den Um- und teilweisen Neubau der Kindertagesstätte Karoline Goldhofer in Memmingen zum Sieger. Das Planungsprojekt des Kemptener Büros “heilergeiger Architekten und Stadtplaner” um Dr. Jörg Heiler und Peter Geiger sei laut Jury „ein Musterbeispiel an architektonischer Achtung vor dem Bestehenden, Behutsamkeit in der Veränderung und Zurückhaltung im Neuen.”
Im Siegerprojekt kämen alle für den Balthasar Neumann Preis relevanten Aspekte zusammen: Die beispielhafte Zusammenarbeit von Architektur- und Ingenieurskunst, die Beachtung klimarelevanter Elemente wie der Reduzierung grauer Energie und das Setzen eines Positivbeispiels für das Bauen der Zukunft.
Neben dem Sieger sprach die Jury auch drei Anerkennungen an im Sinne Balthasar Neumanns gelungene Projekte aus:
Das von jungen ArchitektInnen und IngenieurInnen ehrenamtlich am Stadtrand von Harare in Simbabwe durchgeführte Projekt „Schulgebäude für Hopley“ von Ingenieure ohne Grenzen e.V. überzeugte die Jury mit seinem Low-Tech-Ansatz, der konsequenten Verwendung von lokalen und CO2-armen Werkstoffen und bietet einen Campus für etwa 800 SchülerInnen.
Beim vom Büro LRO Lederer Ragnarsdóttir Oei entworfenen und von einer Vielzahl weiterer Büros geplanten Dialogicum von dm hebt die Jury die „vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Tragwerksplanern und Haustechnikern” hervor, die „für ein so großes, fortschrittliches und raffiniertes Gebäude unabdingbar“ sei.
Eine weitere Anerkennung ging an die Adidas World of Sports ARENA in Herzogenaurach, die vom Stuttgarter Büro Behnisch Architekten entworfen und geplant wurde. “Der Neubau überzeugt durch die ganzheitliche Planung im Zusammenspiel von Gestaltung, Fassadenkonzept und -ausformulierung sowie einem hohen Innovationsgrad in der Tragwerkserrichtung”, so die Jury.
Über den Balthasar Neumann Preis
Der Balthasar Neumann Preis ist einer der wichtigsten und angesehensten Architekturpreise Europas. Seine herausragende Stellung bezieht der Preis aus seiner Zielsetzung: Mit ihm anerkennen die Auslober die beispielhafte, innovative und über technisch etablierte Standards hinausgehende Zusammenarbeit der Fachdisziplinen an einem Bauwerk, das aufgrund dieser Zusammenarbeit vorbildhafte baukulturelle und technische Qualitäten aufweist. Der Balthasar Neumann Preis wird gestiftet von der DBZ Deutsche Bauzeitschrift und dem BDB Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure e. V.. Der Preis ist mit 10.000 € dotiert.
Der BDB vertritt mit seinen rund 9.000 Mitgliedern die Interessen von ArchitektInnen und IngenieurInnen als BüroinhaberInnen sowie als Angestellte. Er ist der größte Zusammenschluss dieser Berufsgruppen in Deutschland. Der BDB steht für das integrale, digitale und klimaneutrale Planen und Bauen und damit für einen kreativen, innovativen und ganzheitlichen Ansatz des Bauens unter Mitwirkung aller am Planungsprozess beteiligten Fachdisziplinen.
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