Länderspezifische Vorteile bei Stiftungen

 

Was genau sind die Unterschiede zwischen einer Stiftung in Deutschland oder Liechtenstein? Welche Vor- und Nachteile gibt es in den beiden Ländern? 

In der unternehmerischen Praxis und in unserer Wirtschaftsberatung stellen viele Klienten diese Fragen. Denn wenn man anfängt, sich mit Stiftungsmodellen zu beschäftigen, entweder zum Vermögensschutz oder zum steueroptimierten Vermögensaufbau, dann sollte man bedenken, wo das Vermögen tatsächlich auch am sichersten und effektivsten aufgehoben ist. 

Dabei gibt es nicht nur viele verschiedene Gestaltungsformen mit Stiftungen, sondern es gibt auch verschiedene Standorte, die infrage kommen. 

Im angelsächsischen Raum spricht man von Trusts oder Foundations, im deutschsprachigen Raum kennt man nur das Wort Stiftung. Hier gibt es nicht nur den Unterschied zwischen privat- und gemeinnützigen Stiftungen, sondern auch den Unterschied zwischen den Standorten Deutschland, Österreich, Schweiz oder Liechtenstein. 

Ich möchte Ihnen jetzt aus meiner ganz privaten Sicht berichten, welche Stiftungsgestaltung für einen deutschen Unternehmer am meisten Sinn ergibt. 

Aus meiner Sicht ist eine Liechtenstein-Stiftung das Nonplusultra. Denn eine Liechtenstein-Stiftung ist in der reinen Vermögensverwaltung und in Bezug auf Kapitalerträge praktisch steuerfrei! Es gibt dort überwiegend privat genutzte Stiftungen und diese haben keinerlei Einschränkungen in ihrer investierenden oder verwaltenden Tätigkeit. Sie kann aber nicht operativ tätig werden. Man kann sie also nicht nutzen, um direkt Rechnungen zu stellen oder ein Gewerbe zu betreiben. Die Stiftung verwaltet jedoch Vermögen, hält zum Beispiel Unternehmensanteile, Aktien, Optionen oder Bitcoin oder investiert weltweit in Immobilien und Grundstücke. Man gründet damit quasi seine eigene Bank, denn innerhalb der Stiftung findet der Vermögensaufbau komplett steuerfrei statt. Wichtig hierfür: Die nationale Steuerpflicht für Vermietungen und Verpachtungen von Liegenschaften gilt natürlich weiterhin, sodass die Stiftung im jeweiligen Land beschränkt steuerpflichtig wird.

Gleichzeitig ist der Schweizer Franken in meinen Augen die beste Währung der Welt. Deswegen ergibt es absolut Sinn, seine Vermögenswerte in Schweizer Franken abzusichern. Man hat hier sehr große Vorteile gegenüber dem Euro mit all seinen EU-Risiken! Deshalb würde ich jedem raten, sein Vermögen im Schweizer Währungsraum zu verwalten und zu wahren. 

Liechtensteiner, bzw. Schweizer Banken sind mit Abstand die sichersten Banken der Welt. Gerade deswegen ergibt es Sinn, große Vermögenswerte in Liechtenstein abzusichern, und eben nicht in Deutschland. Es gibt natürlich auch hier einige Ausnahmen und Unterschiede, weshalb Sie immer für sich selbst entscheiden müssen, was für Sie die beste Lösung ist. 

Eine Liechtenstein-Stiftung kann mithilfe eines Steuerberaters, eines Rechtsanwaltes und eines Treuhänders bereits in ca. zwei Wochen errichtet werden. Eine deutsche Stiftung hingegen braucht teilweise drei bis sechs Monate, bis sie tatsächlich eingetragen, anerkannt und rechtsfähig ist. So lange muss man warten, bis man mit ihr arbeiten kann. Hier liegen die Vorteile eindeutig in Liechtenstein. 

Sofern Sie einen großen Fokus auf deutsche Immobilien inkl. Bankfinanzierung haben und auch ständig ohne Stiftungsrat alle Stiftungsgeschäfte aktiv selbst gestalten und verwalten wollen, ist wiederum aber die deutsche Stiftung deutlich attraktiver.

Ein weiterer großer Vorteil ergibt sich beispielsweise im Unternehmensverkauf. Bei einer deutschen Stiftung hat man das Holding-Privileg und dadurch bereits einen großen Steuervorteil. Verkaufen Sie als Privatperson Ihr Unternehmen, müssen Sie bis zu 42 % Steuern bezahlen. Verkauft eine deutsche Stiftung ein Unternehmen, zahlt sie lediglich 0,75 %. Für einen erfolgreichen Unternehmer ist das natürlich deutlich günstiger. In Liechtenstein sind diese Verkäufe aber sogar vollkommen steuerfrei!

Man kann aber auch in der deutschen Immobilien- oder Unternehmens-Landschaft investieren, zum Beispiel über Darlehen. Man könnte eine Liechtenstein Stiftung nutzen, um Darlehen in eine deutsche Genossenschaft hineinzugeben; oder um in eine vermögensverwaltende Gesellschaft Darlehen einfließen zu lassen. Es gibt viele verschiedene Modelle, auch mit Doppelstiftungen (gemeinnützig und privatnützig), die sinnvoll sein können. In jedem Fall können Sie weltweit für Investitionen Darlehen vergeben, welche dann wieder mit Zins und Tilgung zurückfließen müssen. Dadurch mindern Sie den Gewinn im Hochsteuerland und erhöhen den Gewinn in günstigen Liechtenstein. So können Sie den Steuervorteil optimal für sich nutzen. 

Stiftungen sind in jedem Fall lohnenswert, aber durch diese verschiedenen Vorteile ist die Liechtenstein-Stiftung aus meiner subjektiven Sicht für internationale Unternehmer die interessanteste. Sofern Ihr Lebensmittelpunkt aber in Deutschland ist und sie eigentlich auch nur in Deutschland investieren wollen, überwiegen gerade gegenüber Banken wiederum die Vorteile der deutschen Stiftung.

Wenn das für Sie spannend klingt, schauen Sie doch mal auf unserer Webseite vorbei und lernen Sie uns und unsere Mission besser kennen. Wir freuen uns auf Sie!

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