- Erste neun Monate im Zeichen der Corona-Pandemie
- Deutlich positive Entwicklung im dritten Quartal
- Operatives Ergebnis Q3 fast auf Vorjahresniveau
- Prognose für das Geschäftsjahr 2020 bestätigt
Die INDUS-Gruppe bleibt weiter von den Aus-wirkungen der Corona-Pandemie beeinflusst, zeigt aber eine deutlich positive Entwicklung im dritten Quartal. In Q3 lag das operative Ergebnis (EBIT) bei 22,6 Mio. EUR und erreichte damit fast den Vorjahresvergleichswert (Q3 Vorjahr: 24,2 Mio. EUR).
Die Kennzahlen der ersten neun Monate 2020 sind in Summe von der Corona-Pandemie gekennzeichnet: Die INDUS-Beteiligungen erwirtschafteten einen Umsatz in Höhe von 1.164,1 Mio. EUR (9M Vorjahr: 1.312,8 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) betrug 4,3 Mio. EUR (9M Vorjahr: 90,6 Mio. EUR).
Der operative Cashflow bleibt mit 98,2 Mio. EUR trotz Corona auf hohem Niveau (9M Vorjahr: 106,5 Mio. EUR). Dabei konnte das Working Capital seit Jahresbeginn um 14,3 Mio. EUR gesenkt werden. Die Nettoverschuldung beträgt 550,4 Mio. EUR (31.12.19: 546,2 Mio. EUR). Die Liquidität liegt mit 196,1 Mio. EUR weiter auf einem gesteuert hohen Niveau, um auch mögliche weitere Auswirkungen der Pandemie abfedern zu können.
Im Durchschnitt der ersten neun Monate 2020 beschäftigten die INDUS-Unternehmen 10.693 Mitarbeiter (Vorjahr: 10.818). Ende September befanden sich etwa 1.250 Mitarbeiter in Kurz-arbeit. Im Vergleich zum 30. Juni 2020 hat sich die Anzahl der Mitarbeiter in Kurzarbeit halbiert.
Weiter sehr gute Ertragslage im Bau, beginnende Stabilisierung in der Fahrzeugtechnik
Im Segment Bau/Infrastruktur konnten die Beteiligungen das operative Ergebnis trotz Corona deutlich verbessern. Der Umsatz blieb mit 295,6 Mio. EUR auf hohem Niveau (9M Vorjahr: 294,9 Mio. EUR). Das operative Ergebnis stieg überproportional um 13,0 % auf 53,1 Mio. EUR (9M Vorjahr: 47,0 Mio. EUR). Die EBIT-Marge erreichte 18,0 % (9M Vorjahr: 15,9 %). Für die verbleibenden drei Monate erwartet der INDUS-Vorstand eine saisonale Abschwächung.
Das Segment Fahrzeugtechnik wird weiterhin von der strukturellen Krise im Automotive-Markt und den massiven Folgen der Corona-Krise belastet. Der Segmentumsatz sank auf 198,2 Mio. EUR (9M Vorjahr: 267,8 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) vor Wertminderungen lag bei -41,1 Mio. EUR (9M Vorjahr: -10,1 Mio. EUR), das operative Ergebnis (EBIT) bei – 74,9 Mio. EUR (9M Vorjahr: -22,6 Mio. EUR). Im September wurden bei einzelnen Unter-nehmen erstmalig wieder Umsätze realisiert, die an das Vorjahresniveau anknüpfen. Die Auswirkungen des zweiten Lockdowns sind derzeit aber noch nicht absehbar.
Im Segment Maschinen- und Anlagenbau sind insbesondere die Unternehmen der Werkzeug-maschinenindustrie und der automobilnahen Automatisierungstechnik von den wirtschaft-lichen Folgen der Pandemie betroffen. Der Umsatz sank auf 260,5 Mio. EUR (9M Vorjahr: 318,0 Mio. EUR), das operative Ergebnis lag bei 14,3 Mio. EUR (9M Vorjahr: 36,0 Mio. EUR). Darin enthalten sind Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte in Höhe von 2,3 Mio. EUR. Das dritte Quartal zeigt eine Stabilisierung in der Branche. So konnten die INDUS-Beteiligungen in diesen drei Monaten eine EBIT-Marge von 10,8 % erwirtschaften. Der Auftragsbestand im Segment bleibt aber weiter auf niedrigem Niveau.
In der Medizin- und Gesundheitstechnik zeigt sich in Q3 bei wieder steigenden Umsätzen ein Aufwärtstrend. In Summe lagen die Umsätze in den ersten neun Monaten des Jahres bei 106,7 Mio. EUR (9M Vorjahr: 121,0 Mio. EUR). Das operative Ergebnis (EBIT) erreichte 7,8 Mio. EUR (9M Vorjahr: 14,0 Mio. EUR). Die EBIT-Marge betrug 7,3 %. Im vierten Quartal kann der Vorstand erneute negative Effekte durch die möglichen Auswirkungen des zweiten Lockdowns, insbesondere die damit verbundenen Verschiebungen elektiver Operationen, nicht ausschließen.
Auch im Segment Metalltechnik ist eine leichte Erholung im dritten Quartal abzulesen. Der Quartalsumsatz lag mit 109,3 Mio. EUR wieder annähernd auf Vorjahresniveau (Q3 Vorjahr: 110,8 Mio. EUR). Der Gesamtumsatz in den ersten neun Monaten betrug 303,3 Mio. EUR (9M Vorjahr: 311,3 Mio. EUR). Im Segmentergebnis sind Belastungen durch die mittlerweile ent-schiedene Stilllegung einer Schweizer Beteiligung enthalten. Das EBIT vor Wertminderungen lag bei 14,9 Mio. EUR (9M Vorjahr: 23,4 Mio. EUR), das operative Ergebnis (EBIT) bei 10,2 Mio. EUR (9M Vorjahr: 23,4 Mio. EUR). Im Vergleich zu den Vorquartalen stieg die EBIT-Marge vor Wertminderungen im dritten Quartal und erreichte 6,3 %.
Portfoliooptimierung weiter planmäßig umgesetzt
Die im Rahmen des Strategieprogramms PARKOUR beschlossenen Maßnahmen zur Portfoliooptimierung wurden in den ersten neun Monaten des Jahres weiter vorangetrieben. Dieses Maßnahmenpaket schließt im Einzelfall auch den Verkauf an einen neuen Eigentümer nicht aus, sofern dieser dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern langfristig bessere Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Im Juli 2020 wurde eine direkte Beteiligung aus dem Segment Fahrzeugtechnik veräußert. Außerdem wurde eine Enkeltochter ebenfalls aus dem Segment Fahrzeugtechnik mit Wirkung zum Oktober 2020 an einen Strategen verkauft. Dieser wird den Standort fortführen und einen erheblichen Anteil der Arbeitsplätze erhalten. Die bereits beschlossene Stilllegung konnte somit abgewendet werden. Der Betrieb der Schweizer Beteiligung aus dem Segment Metalltechnik wird im Jahr 2021 eingestellt werden.
Parallel wird weiter auch an Unternehmenskäufen gearbeitet, um das zukünftige Wachstum der INDUS-Gruppe in attraktiven Zukunftsbranchen zu sichern. "Auch in Corona-Zeiten su-chen wir gezielt nach weiteren Zukäufen in unseren definierten Zukunftsbranchen", sagt Dr. Johannes Schmidt, Vorstandsvorsitzender der INDUS-Gruppe. "Durch unsere Finanzstärke und die hohe Liquidität haben wir den nötigen Spielraum, um bei aussichts-reichen Projekten schnell agieren zu können."
Externe Faktoren bleiben unsicher, Prognose dennoch bestätigt
Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie und des europaweiten zweiten Lockdowns bleiben schwer prognostizierbar. "Es ist eine Herausforderung, belastbare Planungen vor dem Hintergrund des aktuell massiv unsicheren Umfelds zu erstellen", sagt Dr. Johannes Schmidt. "Unsere Beteiligungen und die Holding sind jedoch für die weitere Entwicklung gut gerüstet. Wir gehen davon aus, dass die INDUS-Unternehmen im vierten Quartal weitgehend ungestört arbeiten können und werden."
INDUS bestätigt ihre Prognose für das Gesamtjahr mit einem Umsatz zwischen 1,45 und 1,6 Mrd. EUR und einem operativen Ergebnis (EBIT) zwischen 0 und 20 Mio. EUR. Dies setzt voraus, dass die Corona-Schutzmaßnahmen nicht noch weiter verschärft werden und der Betrieb der Beteiligungen aufrechterhalten werden kann.
"Die Entwicklungen im dritten Quartal haben gezeigt, dass unsere mittelständischen Unter-nehmen sehr agil auf die täglich wechselnden Herausforderungen der Krise reagieren kön-nen", so Schmidt. "Das ist eine große Stärke. Hohe Stabilität verdanken wir zudem unserem stark diversifizierten Portfolio."
Der vollständige Quartalsbericht ist auf der INDUS-Webseite abrufbar.
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