- Der positive Effekt der erfolgreichen Ina Invest-Transaktion überwiegt die negativen Auswirkungen von COVID-19
- Alle Divisionen erfüllen die Erwartungen (vor COVID-19) – bis auf eine Sub-Unit
- Die Umsetzung der Strategie zeigt Wirkung wie geplant; im Rahmen von COVID-19 wurden Initiativen geschärft und beschleunigt
- Implenia bestätigt Guidance auf Gruppenebene vor COVID-19 Auswirkungen
Implenia erzielt im ersten Halbjahr 2020 eine Steigerung des EBITDA von 39% auf CHF 101,6 Mio. (HY1.2019: CHF 72,9 Mio.). Der positive Effekt der erfolgreichen Ina Invest-Transaktion überwiegt die negativen Auswirkungen von COVID-19. Alle Divisionen erfüllen die Erwartungen (vor COVID-19) und tragen zum guten Ergebnis bei, mit Ausnahme einer Sub-Unit. Die Umsetzung der Strategie zeigt Wirkung wie geplant, und im Rahmen von COVID-19 sind die Initiativen geschärft und beschleunigt worden. Implenia bestätigt die Guidance auf Gruppenebene vor den Auswirkungen von COVID-19[1].
Die Gruppe erzielte eine Steigerung des EBITDA von 39% auf CHF 101,6 Mio. (HY1.2019: CHF 72,9 Mio.). Diese Verbesserung ist unter anderem auf den positiven Effekt der erfolgreichen Ina Invest-Transaktion zurückzuführen. Beeinflusst durch COVID-19 sank der Umsatz im ersten Halbjahr 2020 um 11,8% auf CHF 1’926 Mio. (HY1.2019: CHF 2’184 Mio.). Mit CHF 6,2 Mrd. blieb der Auftragsbestand von Implenia hoch und ist über Divisionen und Länder hinweg gut diversifiziert. Auch die Qualität des Auftragsbestands hat sich weiter verbessert. Trotz der COVID-19-Pandemie konnte Implenia einige bedeutende Leuchtturmprojekte gewinnen, hauptsächlich in der Division Buildings. Der Free Cashflow für das erste Halbjahr betrug CHF -228,3 Mio. (HY1.2019: CHF -167,5 Mio.). Im Vergleich zum Vorjahr wurde der Free Cashflow erwartungsgemäss durch die liquiditätsneutrale Ina Invest Transaktion beeinflusst. Dabei übertrug Implenia ausgewählte Projekte an Ina Invest, anstatt diese wie bisher zu verkaufen (wie z.B. KIM inno-living im ersten Halbjahr 2019). Auch zusätzlich getätigte Investitionen ins Entwicklungsportfolio trugen zum tieferen Free Cashflow bei. Die Bilanz wies weiterhin einen hohen Bestand an flüssigen Mitteln (CHF 646,8 Mio.) aus. Im Zusammenhang mit COVID-19 wurde in der ersten Jahreshälfte 2020 ein strikteres Liquiditätsregime angewendet. Aufgrund der Beteiligung von Implenia an der Ina Invest AG erhöhte sich das Anlagevermögen. Die Eigenkapitalquote verringerte sich durch Sondereffekte (ca. -2,0pp) vorübergehend auf 16,7%: Gründe dafür sind die Auswirkungen von COVID-19, Währungseffekte und die Ina Invest-Transaktion. Unter Berücksichtigung des Wertsteigerungspotenzials des verbleibenden Entwicklungsportfolios würde die Eigenkapitalquote deutlich über 20% liegen. Die positive Auswirkung (> 5pp) der subordinierten Wandelanleihe auf die Eigenkapitalquote wurde nicht miteinbezogen. Um die mittelfristig angestrebte Eigenkapitalquote zu erreichen, wurden geplante kurz- und mittelfristige Massnahmen geschärft und beschleunigt (z.B. Verkauf ausgewählter Nicht-Kernaktivitäten und Externalisierung von Geschäftsaktivitäten mit hoher Kapitalbindung). Darüber hinaus erwartet Implenia durch die Erschliessung von neuen wiederkehrenden Einnahmequellen von der Beteiligung an Ina Invest eine positive Auswirkung auf das Eigenkapital.
Der positive Effekt der erfolgreichen Ina Invest-Transaktion überwiegt die negativen Auswirkungen von COVID-19
Implenia übertrug die Hälfte seines Entwicklungsportfolios, bewertet zu Marktpreisen, erfolgreich an die neu gegründete Ina Invest AG, die es in enger Zusammenarbeit mit Implenia weiterentwickeln wird. Als erster von wenigen Börsengängen in diesem Jahr in der Schweiz, wurde die Ina Invest Holding AG an der SIX Swiss Exchange kotiert. Aus der Transaktion resultierte für Implenia ein einmaliger Aufwertungserfolg von CHF 107,1 Mio. Die Aktionäre von Implenia, einschliesslich der Hauptinvestoren, zeichneten rund 60% der Bezugsrechte. Die Kapitalerhöhung von rund CHF 116 Mio. wurde zum Net Asset Value (NAV) – also zum maximalen Preis – und mit der maximalen Anzahl an Aktien durchgeführt. Implenia hält nun eine bedeutende Minderheitsbeteiligung von 42,5% an der Ina Invest AG. Ina Invest und Implenia gelang ein guter Start mit ihrem integrierten, kollaborativen Geschäftsmodell. Wie kürzlich bekanntgegeben, wurde Implenia mit der Realisierung von vier Projekten aus dem Entwicklungsportfolio von Ina Invest beauftragt. Implenia wird von neuen wiederkehrenden Einnahmen aus den Dienstleistungen für Ina Invest in den Bereichen Projekt-, Anlage- und Portfoliomanagement sowie von seiner Beteiligung an Ina Invest profitieren. Die langfristige Partnerschaft wird zu einer erheblichen Wertschöpfung führen.
Der durch COVID-19 verursachte Umsatzrückgang von 11,8% in der ersten Jahreshälfte 2020 (vs. HY1.2019) führte zu einem rund CHF 37 Mio tieferen EBITDA, aufgrund von Auswirkungen auf Volumen, Produktivität und Kosten. Die Business Unit Civil der Division Civil Engineering war durch die vorübergehende Schliessung von Baustellen und geringere Produktivität (z.B. Hygiene- und Präventionsmassnahmen sowie unterbrochene Lieferketten) am stärksten von COVID-19 betroffen. Die Marktprognosen für die Heimmärkte von Implenia bleiben positiv. Das erwartete Wachstum der Gesamtbauleistung in Europa wurde für 2020 von bisher +1,1% auf -11,5% korrigiert. Mit einem prognostizierten Wachstum von +6% dürfte sich die Gesamtbauleistung im Jahr 2021 erholen. Dieses Wachstum wird sich 2022 voraussichtlich mit +3% fortsetzen (Quelle: Bericht von Euroconstruct, Juni 2020).
Alle Divisionen erfüllen die Erwartungen (vor COVID-19) – bis auf eine Sub-Unit
Die Division Development erzielte ein EBITDA von CHF 104,0 Mio. (HY1.2019: CHF 27,4 Mio.) inklusive der Ina Invest Transaktion, die geplantes EBITDA aus dem laufenden Geschäft enthält. Durch den einmaligen Neubewertungsgewinn aus der Ina Invest-Transaktion wurde ein EBITDA-Effekt von CHF 107,1 Mio. erzielt. Er macht einen erheblichen Anteil des erwarteten EBITDA der Division von 2020 bis 2022 aus. Die Nettoinvestitionen in das Entwicklungsportfolio beliefen sich auf CHF 28,3 Mio. (HY1.2019: CHF 13,5 Mio.). Die Division wird weiterhin in ihr attraktives Portfolio investieren. Sie wird dieses als Trader-Developer vermarkten sowie Immobiliendienstleistungen anbieten und standardisierte Immobilienprodukte entwickeln.
Entsprechend dem Vorjahr erzielte die Division Buildings im laufenden Geschäft ein solides Ergebnis über das gesamte Leistungsportfolio hinweg (vor COVID-19). Das ausgewiesene EBITDA ist CHF 10,9 Mio. (HY1.2019: CHF 21,4 Mio.). Der Umsatz war mit CHF 1’001 Mio. leicht rückläufig (HY1.2019: CHF 1’101 Mio.). Hauptgrund war die durch COVID-19 bedingte vorübergehende Schliessung von Baustellen in der Schweiz (Tessin, Genf und Waadt) sowie in Österreich. Der Auftragsbestand von CHF 2’646 Mio. (HY1.2019: CHF 2’728 Mio.) hat eine hohe Qualität, basierend auf dem Fokus der Division auf neuen Vertragsmodellen und den auf Profitabilität ausgerichteten Value Assurance-Ansatz. Buildings hat im ersten halben Jahr interessante Leuchtturmprojekte gewonnen sowie erste Aufträge von Ina Invest erhalten. Die Division Buildings strebt eine Erweiterung ihrer Wertschöpfungskette an. Der Schwerpunkt liegt dabei zunehmend auf den Vorvertragsphasen. Buildings wird sich dadurch als kundenorientierter Anbieter von Komplettlösungen etablieren.
Die Division Civil Engineering erzielte in den Business Units Tunnelling und Special Foundations Ergebnisse, die den Erwartungen entsprechen. Die Business Unit Civil war von der gesamten Gruppe am stärksten durch COVID-19 betroffen, und zwar aufgrund der vorübergehend geschlossenen Baustellen sowie der geringeren Produktivität (z.B. Hygiene- und Präventionsmassnahmen sowie unterbrochene Lieferketten). Das verstärkte die bereits bestehenden Herausforderungen. Das EBITDA lag bei CHF -16,2 Mio. (HY1.2019: CHF 18,4 Mio.) und der Umsatz bei CHF 926,7 Mio. (HY1.2019: CHF 1’120 Mio.). Der Auftragsbestand blieb mit CHF 3’349 Mio. auf einem hohen Niveau (HY1.2019: CHF 3’498 Mio.). Aufgrund der Herausforderungen in der Business Unit Civil hat die Division die Umsetzung der strategischen Initiativen gestützt auf drei Säulen beschleunigt: Erstens wurde für jeden Markt ein Projekt-Zielportfolio mit klarem Fokus auf Profitabilität festgelegt. Zweitens wird die Organisationsstruktur der Business Unit entsprechend der Kernkompetenzen von Implenia angepasst, um Synergien zu schaffen und die Profitabilität zu steigern. Im Zuge dessen können ein Abbau von Assets sowie Personalanpassungen nicht ausgeschlossen werden. Im Einklang mit der Gesamtstrategie von Implenia wird drittens die Ausführungsqualität der Projekte verbessert. Das erfolgt durch einheitlichen Einsatz erweiterter Kontrollinstrumente, Vereinheitlichung von Prozessen, Risikomanagement, Wissensaustausch und Entwicklung von Talenten.
Die Division Specialties erzielte im laufenden Geschäft eine solide Leistung, die im Wesentlichen dem Vorjahr entsprach (vor COVID-19). Insbesondere die Bereiche Baulogistik, Gebäudetechnik und Fassadentechnik entwickelten sich sehr erfreulich. Das EBITDA der Division betrug CHF 5,3 Mio. (HY1.2019: CHF 6,5 Mio.). Einige Bereiche wurden durch COVID-19 stark beeinträchtigt, darunter die Kieswerke. Dennoch lag der Umsatz bei CHF 104,9 Mio. (HY1.2019: CHF 119,6 Mio.). Der Auftragsbestand erhöhte sich deutlich auf CHF 170,4 Mio. (HY1.2019: CHF 143,6 Mio.). Die Division Specialties passt ihr Portfolio laufend an, um den Wandel in der Bauindustrie mitzuprägen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf innovativen Dienstleistungen und Lösungen. Darüber hinaus werden die ersten Geschäftsideen des Implenia Innovation Hub als Pilotprojekte umgesetzt. Derzeit sind insgesamt über fünfzig vielversprechende Ideen in der Pipeline des Innovation Hub.
Die Umsetzung Strategie zeigt Wirkung wie geplant; im Rahmen von COVID-19 wurden Initiativen geschärft und beschleunigt
Die Umsetzung der gruppenweiten strategischen Prioritäten und der damit verbundenen Initiativen befindet sich auf gutem Weg, in einem nach wie vor attraktiven Marktumfeld. Die Initiativen zur Schärfung der Portfolios der Divisionen wurden intensiviert. Betreffend Profitable Growth wurden sowohl der Value Assurance-Ansatz als auch Procurement Excellence gruppenweit ausgerollt. Beide Ansätze werden laufend angepasst und optimiert. Im Bereich Digitalisierung schreitet INSPIRE – das neuen ERP-Systems mit gleichzeitiger Prozess-Harmonisierung – wie geplant voran. Im Bereich Innovation fokussiert Implenia derzeit auf Industrialisierung sowie auf standardisierte Immobilien- und Infrastrukturprodukte. Darüber hinaus stärkt Implenia fortlaufend seine Unternehmenskultur und fördert die Leistungsfähigkeit der Teams, basierend auf den Unternehmenswerten Exzellenz, Agilität, Integrität, Kollaboration und Nachhaltigkeit. Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurden ausgewählte strategische Initiativen geschärft und deren Umsetzung beschleunigt.
Implenia bestätigt Guidance auf Gruppenebene vor COVID-19 Auswirkungen[2]
Implenia ist dank seiner Strategie, deren Umsetzung und seiner starken Präsenz in attraktiven Märkten gut aufgestellt, um nachhaltig Mehrwert zu schaffen. Deshalb bestätigt Implenia seine Guidance für 2020 auf Gruppenebene vor den Auswirkungen von COVID-192 sowie seine mittelfristige EBITDA-Zielmarge von etwa 6,5%.
Implenia ist das führende Bau- und Baudienstleistungsunternehmen der Schweiz mit bedeutenden Aktivitäten im Hoch- und Tiefbau in der Schweiz, in Deutschland und in Österreich sowie einer starken Stellung im Infrastruktursektor aller Heimmärkte: Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden und Norwegen. In der Schweiz und in Deutschland ist Implenia zudem erfolgreich als Immobilienentwickler tätig. Entstanden 2006, blickt Implenia auf eine rund 150-jährige Bautradition zurück. Das Unternehmen fasst das Know-how aus hochqualifizierten Beratungs-, Planungs- und Ausführungseinheiten unter einem Dach zu einem multinational führenden Baudienstleister zusammen. Mit ihrem breiten Angebotsspektrum sowie der tiefen Erfahrung ihrer Spezialisten kann die Gruppe komplexe Grossprojekte realisieren und Bauwerke über den gesamten Lebenszyklus integriert und kundennah begleiten. Dabei stehen die Bedürfnisse der Kunden und ein nachhaltiges Gleichgewicht zwischen wirtschaftlichem Erfolg sowie sozialer und ökologischer Verantwortung im Fokus. Implenia mit Hauptsitz in Dietlikon bei Zürich beschäftigt europaweit mehr als 10’000 Personen und erzielte im Jahr 2019 einen Umsatz von über CHF 4,4 Mrd. Das Unternehmen ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (IMPN, CH0023868554). Weitere Informationen unter: implenia.com.
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