• Fresenius Medical Care mit sehr starkem Ergebniswachstum und außerordentlich starker Cashflow-Entwicklung im 2. Quartal
• Fresenius Kabi beeinflusst durch weniger elektive Behandlungen sowie nachlassende zusätzliche Nachfrage nach Medikamenten zur Behandlung von Covid-19-Patienten in Europa und den USA; nur schrittweise Erholung des China-Geschäfts
• Fresenius Helios verzeichnet allmählich Zunahme elektiver Behandlungen; Helios Deutschland unterstützt von Gesetz zur wirtschaftlichen Entlastung der Krankenhäuser; Helios Spanien weiterhin mit Unsicherheiten bei Vergütung wegen Covid-19-Pandemie
• Fresenius Vamed durch Covid-19 stark beeinflusst, im Wesentlichen durch Verschiebungen im Projektgeschäft und weniger Behandlungen im Post-Akut-Geschäft
Stephan Sturm, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, sagte: „Fresenius leistet auch und gerade während der Covid-19-Pandemie weltweit viele wichtige Beiträge zur hochwertigen und bezahlbaren medizinischen Versorgung. Damit stehen wir an der Seite unserer Patienten – und werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Dass wir trotz des zusätzlichen Aufwands und der teils erheblichen Einschränkungen, insbesondere im Krankenhausbetrieb, sehr ordentlich durch das zweite Quartal gekommen sind, ist nicht zuletzt dem besonderen Einsatz unserer mehr als 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Fresenius steht auf einem breiten, soliden Fundament. Dessen Widerstandskraft bewährt sich jetzt mehr denn je. Allen Unwägbarkeiten zum Trotz rechnen wir mit einer zunehmend dynamischen Ergebnisentwicklung in den vor uns liegenden Quartalen. Deswegen bleibe ich zuversichtlich, dass 2020 ein weiteres erfolgreiches Jahr für Fresenius wird.“
Neuer Konzern-Ausblick für 2020 beinhaltet erwartete Covid-19-Effekte
Das Fresenius-Geschäftsmodell zeigt sich in der Corona-Krise insgesamt robust. Gleichwohl erwartet der Konzern weitere und in der Summe belastende Covid-19-Effekte im 2. Halbjahr.
Vor diesem Hintergrund und auf Basis der robusten Entwicklung im 1. Halbjahr sowie der erwarteten verbesserten Profitabilität und des sich daraus ergebenden beschleunigten Ergebniswachstums im 2. Halbjahr rechnet der Fresenius-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 mit einem währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes1 von 3 bis 6 % und einer währungsbereinigten Entwicklung des Konzernergebnis2,3 von -4 bis +1 %, inklusive erwarteter Covid-19-Effekte. Dies ersetzt den ursprünglichen Ausblick, der einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes1 von 4 bis 7 % und einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernergebnisses2,3 von 1 bis 5 % vorsah, ohne Berücksichtigung von Covid-19-Effekten.
Der neue Ausblick setzt voraus, dass es zu keiner weiteren großen Covid-19-Welle in den wichtigsten Märkten des Konzerns kommt, die entsprechende behördliche Maßnahmen nach sich ziehen, sondern es bei regionalen oder lokalen Covid-19-Herden bleibt.
Unter Berücksichtigung erwarteter Covid-19-Effekte, rechnet der Fresenius-Konzern nun damit, dass der Verschuldungsgrad4 zum Jahresende 2020 um das obere Ende des selbstgesetzten Zielkorridors von 3,0x bis 3,5x liegen wird.
Virtuelle Hauptversammlung
Die ordentliche Hauptversammlung von Fresenius wurde auf den 28. August 2020 verschoben. Der Dividendenvorschlag bleibt unverändert bei 0,84 € pro dividendenberechtigter Aktie.
2 % währungsbereinigter Umsatzanstieg
Der Konzernumsatz stieg um 2 % (währungsbereinigt: 2 %) auf 8.920 Mio € (2. Quartal 2019: 8.761 Mio €). Das organische Wachstum betrug 2 %. Akquisitionen/Desinvestitionen trugen netto 0 % zum Umsatzanstieg bei.
Währungsumrechnungseffekte hatten keinen wesentlichen Einfluss. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte1 hätte der Fresenius-Konzern ein Umsatzwachstum von 6 bis 7% erzielt. Im 1. Halbjahr 2020 stieg der Konzernumsatz um 5 % (währungsbereinigt: 5 %) auf 18.055 Mio € (1. Halbjahr 2019: 17.256 Mio €). Das organische Wachstum betrug 3 %. Akquisitionen/Desinvestitionen trugen netto 2 % zum Umsatzanstieg bei. Währungsumrechnungseffekte hatten keinen wesentlichen Einfluss. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte1 hätte der Fresenius-Konzern im ersten Halbjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 7 bis 8% erzielt.
Der Konzern-EBITDA stieg um 3 % (währungsbereinigt: 3 %) auf 1.762 Mio € (2. Quartal 20192: 1.703 Mio €). Im 1. Halbjahr 2020 stieg der Konzern-EBITDA um 3 % (währungsbereinigt: 2 %) auf 3.517 Mio € (1. Halbjahr 20192: 3.404 Mio €).
Der Konzern-EBIT lag mit 1.123 Mio € (2. Quartal 20192: 1.118 Mio €) auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt: 0 %). Die EBIT-Entwicklung war beeinflusst von fehlenden Umsätzen und Covid-19-bedingt gestiegenen Kosten in den Einrichtungen von Helios Spanien und Fresenius Vamed. Die antizipierte schwächere Entwicklung bei Helios Spanien und Fresenius Kabi konnte teilweise durch das ausgezeichnete EBIT-Wachstum bei Fresenius Medical Care ausgeglichen werden. Die EBIT-Marge betrug 12,6 % (2. Quartal 20192: 12,8 %). Im 1. Halbjahr 2020 lag der Konzern-EBIT mit 2.248 Mio € (1. Halbjahr 20192: 2.248 Mio €) auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt: -1 %). Die EBIT-Marge betrug 12,5 % (1. Halbjahr 20192: 13,0 %). Nach höheren Investitionen verzeichnet Fresenius höhere Abschreibungen und Amortisierungen im Jahr 2020.
Das Zinsergebnis vor Sondereinflüssen verbesserte sich auf -167 Mio € (2. Quartal 2019: -180 Mio €) im Wesentlichen aufgrund von Einsparungen durch erfolgreiche Refinanzierungsaktivitäten sowie eines niedrigeren Zinsniveaus. Das berichtete Zinsergebnis stieg auf -167 Mio € (2. Quartal 2019: -179 Mio €). Im 1. Halbjahr 2020 verbesserte sich das Zinsergebnis vor Sondereinflüssen auf -341 Mio € (1. Halbjahr 2019: -361 Mio €). Das berichtete Zinsergebnis stieg auf -349 Mio € (1. Halbjahr 2019: -363 Mio €).
Die Steuerquote vor Sondereinflüssen lag im 2. Quartal 2020 bei 23,5 % (2. Quartal 2019: 22,8 %). Die berichtete Steuerquote betrug 23,4 % (2. Quartal 2019: 22,7 %). Im 1. Halbjahr 2020 lag die Steuerquote vor Sondereinflüssen bei 23,1 % (1. Halbjahr 2019: 23,1 %). Die berichtete Steuerquote betrug 23,0 % (1. Halbjahr 2019: 23,0 %).
Der auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn vor Sondereinflüssen lag bei 321 Mio € (2. Quartal 2019: 253 Mio €). Davon entfielen 97 % auf Anteile anderer Gesellschafter an Fresenius Medical Care. Der berichtete, auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn betrug 321 Mio € (2. Quartal 2019: 255 Mio €). Im 1. Halbjahr 2020 lag der auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn vor Sondereinflüssen bei 592 Mio € (1. Halbjahr 2019: 524 Mio €). Der berichtete, auf andere Gesellschafter entfallende Gewinn betrug 592 Mio € (1. Halbjahr 2019: 516 Mio €).
Das Konzernergebnis1 vor Sondereinflüssen fiel um 13 % (währungsbereinigt: -13 %) auf 410 Mio € (2. Quartal 2019: 471 Mio €). Ohne geschätzte Covid-19-Effekte2 hätte der Fresenius-Konzern ein Konzernergebniswachstum vor Sondereinflüssen von 0 bis 4% erzielt. Das berichtete Konzernergebnis1 betrug 411 Mio € (2. Quartal 2019: 471 Mio €). Im Vergleich zum 1. Quartal 2020 waren die Covid-19-Effekte deutlich stärker ausgeprägt, da das gesamte 2. Quartal in annähernd allen Regionen von Covid-19 betroffen war. Im 1. Halbjahr 2020 fiel das Konzernergebnis1 vor Sondereinflüssen um 6 % (währungsbereinigt: -6 %) auf 875 Mio € (1. Halbjahr 2019: 928 Mio ). Ohne geschätzte Covid-19-Effekte2 hätte der Fresenius-Konzern ein Konzernergebniswachstum vor Sondereinflüssen von 3 bis 7% erzielt. Das berichtete Konzernergebnis1 betrug 870 Mio € (1. Halbjahr 2019: 924 Mio €).
Das Ergebnis je Aktie1 vor Sondereinflüssen fiel um 13 % (währungsbereinigt: -14 %) auf 0,74 € (2. Quartal 2019: 0,85 €). Das berichtete Ergebnis je Aktie1 betrug 0,74 € (2. Quartal 2019: 0,85 €). Im 1. Halbjahr 2020 fiel das Ergebnis je Aktie1 vor Sondereinflüssen um 6 % (währungsbereinigt: -7 %) auf 1,57 € (1. Halbjahr 2019: 1,67 €). Das berichtete Ergebnis je Aktie1 betrug 1,56 € (1. Halbjahr 2019: 1,66 €).
Investitionen in Wachstum fortgesetzt
Fresenius investierte im 2. Quartal 2020 474 Mio € in Sachanlagen. Dies entspricht 5 % des Konzernumsatzes (2. Quartal 2019: 565 Mio €; 6 % des Konzernumsatzes). Schwerpunkte waren Instandhaltungs- und Erweiterungsinvestitionen in Dialysezentren, Produktionsstätten sowie Krankenhäuser und Tageskliniken. Trotz der Covid-19-Pandemie konnte der Fresenius-Konzern seine Investitionsprogramme weitestgehend weiterführen, obgleich Unsicherheiten bezüglich der zeitlichen Umsetzung von Projekten im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres bestehen. Im 1. Halbjahr 2020 investierte Fresenius 1.021 Mio € in Sachanlagen (1. Halbjahr 2019: 1.006 Mio €). Dies entspricht 6 % des Konzernumsatzes (1. Halbjahr 2019: 6%).
Das Akquisitionsvolumen im 2. Quartal 2020 betrug 97 Mio € (2. Quartal 2019: 234 Mio €) Das Akquisitionsvolumen im 1. Halbjahr 2020 betrug 509 Mio €, im Wesentlichen für den Erwerb zweier Krankenhäuser in Kolumbien durch Fresenius Helios im 1. Quartal 2020 (1. Halbjahr 2019: 2.157 Mio €). Das Vorjahr war geprägt von der NxStage-Akquisition durch Fresenius Medical Care.
Cashflow-Entwicklung
Der operative Konzern-Cashflow stieg auf 3.082 Mio € (2. Quartal 2019: 1.205 Mio €) mit einer Marge von 34,6 % (2. Quartal 2019: 13,8 %). Die hervorragende Cashflow-Entwicklung ist im Wesentlichen zurückzuführen auf Vorauszahlungen bei Fresenius Medical Care für die Behandlung von Patienten unter dem Coronavirus Aid, Relief and Economic Security Act (CARES Act) in den USA sowie die gute Cashflow-Entwicklung bei Fresenius Kabi und Helios Deutschland. Der Free Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden lag bei 2.606 Mio € (2. Quartal 2019: 649 Mio €). Der Free Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden betrug 2.374 Mio € (2. Quartal 2019: -255 Mio €).
Im 1. Halbjahr 2020 stieg der operative Konzern-Cashflow auf 3.960 Mio € (1. Halbjahr 2019: 1.494 Mio €) mit einer Marge von 21,9 % (1. Halbjahr 2019: 8,7 %). Der Free Cashflow vor Akquisitionen und Dividenden lag bei 2.911 Mio € (1. Halbjahr 2019: 481 Mio €). Der Free Cashflow nach Akquisitionen und Dividenden betrug 2.334 Mio € (1. Halbjahr 2019: -2.366 Mio €). Das Vorjahr war beeinflusst von der NxStage-Akquisition durch Fresenius Medical Care.
Solide Vermögens- und Kapitalstruktur
Die Bilanzsumme des Konzerns stieg um 4 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 69.554 Mio € (31. Dezember 2019: 67.006 Mio €). Die kurzfristigen Vermögenswerte stiegen um 12 %, im Wesentlichen bedingt durch den Anstieg der flüssigen Mittel (währungsbereinigt: 14 %) auf 17.153 Mio € (31. Dezember 2019: 15.264 Mio €). Die langfristigen Vermögenswerte stiegen um 1 % (währungsbereinigt: 2 %) auf 52.401 Mio € (31. Dezember 2019: 51.742 Mio €).
Das Eigenkapital stieg um 3 % (währungsbereinigt: 4 %) auf 27.252 Mio € (31. Dezember 2019: 26.580 Mio €). Die Eigenkapitalquote betrug 39,2 %.
Die Finanzverbindlichkeiten des Konzerns stiegen um 1 % (währungsbereinigt: 1 %) auf 27.487 Mio € (31. Dezember 2019: 27.258 Mio €). Die Netto-Finanzverbindlichkeiten des Konzerns verringerten sich um 5 % (währungsbereinigt: -5 %) auf 24.414 Mio € (31. Dezember 2019: 25.604 Mio €), im Wesentlichen aufgrund der hervorragenden Cashflow-Entwicklung.
Der Verschuldungsgrad zum 30. Juni 2020 fiel auf 3,39×1,2 (31. Dezember 2019: 3,61×1,2). Dies ist im Wesentlichen zurückzuführen auf den hervoragenden Free Cashflow, trotz belastender Covid-19-Effekte auf das EBITDA.
Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestiegen
Zum 30. Juni 2020 betrug die Anzahl der Beschäftigten weltweit 302.846 (31. Dezember 2019: 294.134).
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