Wie genau lässt sich sparen?
Privatpersonen, die ihr Haus oder ihre Wohnung energetisch sanieren, können 20 Prozent der Kosten inklusive Umsatzsteuer von der Steuer absetzen. Die 20 Prozent lassen sich auf drei Jahre verteilen: Im Jahr der Sanierung und im Jahr danach sind es sieben Prozent. Im dritten Jahr dann sechs Prozent (siehe Tabelle). Der Staat fördert maximal 200.000 Euro der Sanierungskosten. „Wenn Sie so viel investieren, können Sie über drei Jahre insgesamt 40.000 Euro Steuern sparen“, sagt Doreen Sorge, Steuerberaterin bei Ecovis in Magdeburg.
Seit wann gibt es die steuerliche Förderung und bis wann?
Sie gilt für energetische Sanierung, die ab dem 1. Januar 2020 begonnen wurde. Laut Gesetz müssen die Maßnahmen bis Ende 2029 abgeschlossen sein. „Steuern sparen können Sie nur, wenn Sie selbst in dem Haus wohnen, das Sie sanieren möchten“, erklärt Sorge, „für vermietete oder kostenlos überlassene Wohnungen gibt es keine Steuerersparnis.“ Außerdem muss das Gebäude mindestens zehn Jahre alt sein.
Mit welchen Ausgaben lassen sich Steuern sparen?
- Wärmedämmung von Wänden, Dachflächen und Geschossdecken,
- Erneuerung von Fenstern, Außentüren und Heizung,
- Erneuerung oder Einbau einer Lüftungsanlage,
- Energetische Betriebs- und Verbrauchsoptimierung, wie der Einbau digitaler (Steuerungs-)Systeme,
- Optimierung bestehender Heizungsanlagen, die älter als zwei Jahre sind, und
- Beratungsleistungen von „Energieberatern für Wohngebäude“, die diese fachliche Qualifikation nachweisen können.
Wie berechnet man die steuerliche Förderung?
Ein Beispiel: Herr Schmidt will sein Einfamilienhaus von einer Fachfirma dämmen lassen. Das Haus wurde 1978 gebaut und ist somit deutlich über zehn Jahre alt. Die Wärmedämmung kostet 30.000 Euro.
„Für die energetische Sanierung kann Herr Schmidt in den ersten beiden Jahren 2.100 Euro und im dritten Jahr 1.800 Euro absetzen, macht zusammen 6.000 Euro Steuerersparnis“, sagt Doreen Sorge.
Schon bisher lassen sich Handwerkerleistungen von der Steuer absetzen. Womit lässt sich mehr sparen?
Bei den Handwerkerleistungen lassen sich nur die Arbeitskosten berücksichtigen, nicht das Material. Und es ist deutlich weniger absetzbar: Auf Antrag können nur 20 Prozent dieser Kosten, höchstens jedoch 1.200 Euro, geltend gemacht werden. „Mit der neuen Begünstigung können Sie auch Materialkosten absetzen“, sagt die Ecovis-Beraterin, „außerdem sind die Höchstbeträge wesentlich höher.“
Wann empfiehlt sich, die energetische Sanierung, wann Handwerkerleistungen abzusetzen?
Wer seine gemietete Immobilie sanieren möchte, kann nur die Arbeitskosten eines Handwerkers ansetzen. Eigenheimbesitzer können von beidem profitieren. „Aber natürlich dürfen Sie die Kosten einer Maßnahme nur einmal absetzen. Eine doppelte Begünstigung scheidet ebenfalls aus, wenn Sie für eine Maßnahme zum Beispiel einen steuerfreien Zuschuss bekommen haben“, sagt die Steuer-Expertin.
Was gilt es zu beachten, damit das Finanzamt die Kosten anerkennt?
Das Finanzamt akzeptiert den Steuerabzug nur, wenn ein Fachunternehmen die Sanierung ausführt. Das Fachunternehmen muss zudem bescheinigen, dass es sich bei der Maßnahme um eine energetische Sanierung laut Gesetz handelt. Und schließlich muss der Auftraggeber die Rechnung an die Fachfirma per Überweisung zahlen. „Wer seine Freunde um Mithilfe bittet, kann diese Kosten natürlich nicht absetzen“, erklärt Sorge.
Tipp:
Das Muster für die Bescheinigung gibt es beim Bundesfinanzministerium – wer den Steuerabzug bekommen will, muss sich unbedingt an die Vorgaben halten.
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