- Wir befinden uns in der schwersten Rezession der Nachkriegsgeschichte. Eine Welle von Dividendenstreichungen rollt über die Märkte.
- Bisher haben 24% der europäischen Unternehmen die Dividende gestrichen. Wir gehen davon aus, dass die Dividendenausschüttungen in Europa 40% fallen könnten, so stark wie während der Finanzkrise 2008/09.
- Der Renditeaufschlag von Dividenden gegenüber Staatsanleihen notiert auf Rekordniveau. Viele Unternehmen bieten sehr hohe Dividendenrenditen. Es ist allerdings wichtiger denn je, auf nachhaltige Dividendenzahler zu setzen, da weitere Dividendenkürzungen folgen werden.
Die wirtschaftlichen Belastungen durch das Coronavirus werden zur bisher schwersten Rezession der Nachkriegszeit führen. Davon ist auch die Ausschüttungspolitik der Aktiengesellschaften betroffen. Eine bisher noch nicht zu beobachtende Welle von Dividendenstreichungen rollt über die Aktienmärkte. Druck auf die Dividendenzahlungen entsteht sowohl von der operativen als auch von der regulatorischen Seite. In Europa haben bereits rund 24% der Unternehmen die Ausschüttungen ausgesetzt. Dies betrifft sowohl die Dividende für 2019 als auch die für das laufende Geschäftsjahr 2020. Zudem wurde die Erwartung an die zukünftigen Ausschüttungen seit Beginn der Krise um 14% reduziert.
Die Chronologie der Kürzungen während der letzten Krise zeigt, dass die Sektoren Banken, Grundstoffe und Reise & Freizeit bereits früh Kürzungen bekannt gaben, während die Sektoren Auto und Versicherungen erst später die Dividenden kürzten. Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten die Ausschüttungen weiter reduziert werden. Ein Rückgang der Dividenden von ~40% erscheint realistisch. Dies wäre vergleichbar mit den Kürzungen in Europa während der Finanzkrise. Zwar hat eine Reduktion oder Streichung der Dividende immer einen großen Vertrauensverlust zur Folge. In der aktuellen Krise führt aber bei vielen Unternehmen kein Weg an einer Sicherung der Liquidität und Stärkung der Bilanz vorbei.
DAX und Euro Stoxx 50 versprechen eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 3,7% beziehungsweise 4,2%. Der Risikoaufschlag gegenüber Staatsanleihen liegt auf Rekordniveau und beläuft sich auf 4%-Punkte. Obwohl die Ausschüttungen u. E. in den kommenden Monaten weiter fallen werden, sind die Dividendenrenditen attraktiv. In der aktuellen Marktlage ist es allerdings noch wichtiger, auf nachhaltige Dividendenzahler mit stabiler Bilanz zu setzen – das sind unsere Dividendenaristokraten. Wie in unserer letzten Studie geschrieben, zeigt sich während einer Krisenphase und nicht im Aufwärtstrend, wer ein echter Dividendenaristokrat ist.
In dieser Studie finden Sie ein Screening nach Dividendenaristokraten der Länder und Regionen Deutschland, Europa und USA. Zudem finden Sie aussichtsreiche Dividendenaktien, und eine Aufstellung, welche Unternehmen die Dividende bisher gestrichen haben.
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