Dass die Rezessionswahrscheinlichkeit deutlich zugenommen hat, beruht nach Analyse des IMK in erster Linie auf den starken Verlusten an den Aktienmärkten. Hinzu kommt die sinkende Zahl offener Stellen und ein Rückgang der Auftragseingänge aus dem Inland. Positive Impulse erhält der Konjunkturindikator durch die noch günstigen Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und eine leichte Aufhellung bei den Auftragseingängen aus dem Ausland im Januar. Diese Faktoren haben verhindert, dass das Rezessionsrisiko stärker stieg. "Aber auch bei diesen Variablen ist in den kommenden Monaten ein weiterer Anstieg des Indikators zu erwarten", so Dullien.
Die bisherige Konjunkturprognose des IMK von einem Wirtschaftswachstum von 0,8 Prozent sei damit nun auch nicht mehr zu erreichen. In der neuen Prognose, die derzeit erstellt wird, rechnen die Düsseldorfer Konjunkturforscher nunmehr mit einem Abschwung für 2020. Erst gegen Ende des Jahres dürfte eine Wachstumserholung einsetzen, bei der zum Teil Konsum- und Investitionsausgaben nachgeholt werden. "Bisher war die kraftvolle Binnennachfrage die entscheidende Stütze der Konjunktur", sagt Peter Hohlfeld, Referatsleiter für Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen am IMK. "Angesichts der Beeinträchtigung der Wirtschaftsaktivität durch das Corona-Virus dürfte aber auch die Binnennachfrage unter Druck geraten und somit die konjunkturelle Dynamik im laufenden Jahr deutlich schwächer als im Vorjahr ausfallen."
In den IMK-Konjunkturindikator fließen zahlreiche Daten aus der Real- und der Finanzwirtschaft ein. Darüber hinaus berücksichtigt das Instrument Stimmungsindikatoren. Das IMK nutzt die Industrieproduktion als Referenzwert für eine Rezession, weil diese rascher auf einen Nachfrageeinbruch reagiert als das Bruttoinlandsprodukt.
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