Jedes Jahr kommt eine Vielzahl neuer und wirksamer Medikamente in der Krebsmedizin zur Anwendungsreife. Für viele Patienten kommt die Zulassung zu spät. Das Startup iuvando will innovative Therapien bereits während ihrer klinischen Erprobung für alle Krebspatienten erreichbar machen. Iuvando ist eine digitale Plattform, die Krebspatienten über neue Behandlungsformen im Rahmen klinischer Studien informiert und so das therapeutische Spektrum für Patienten und behandelnde Ärzte erweitern will. Das Start-up konnte sich gegen 138 Mitbewerber um dem Public Value Award durchsetzen. Beim Finale in der Leipziger Zoo-Kongresshalle gestern Abend mussten die acht Finalisten-Startups eine zehnköpfige Jury von ihrem Wert für die Gesellschaft überzeugen.
„Wir fühlen uns geehrt, dass unser Gemeinwohlanliegen wahrgenommen wird! Das bestärkt uns, uns weiter mit ganzer Kraft für die verbesserte Versorgung von Krebspatienten einzusetzen“.
Dr. Mridul Agrawal, Co-Founder und Geschäftsführer von iuvando www.iuvando.de
Publikumspreis
Der Publikumspreis wurde von den 300 Besuchern unter großem Beifall an EnlightAid verliehen. Das Start-Up will der Veruntreuung von sozialen Spendengeldern ein Ende zu setzen. Nach Angaben der UNO gehen jedes Jahr 30% der weltweiten Spendengelder durch Korruption verloren. Über die Plattform EnlightAid können Spender sehr exakt den Fluss ihrer Geldgabe nachvollziehen. Sie wurde von der gebürtigen Chilenin M. Verónica Celis Vergara gegründet, deren Familie ihre gesamte Habe verloren hatte.
Public Value Award
Der Preis wird jährlich von der Handelshochschule Leipzig (HHL) in Kooperation mit EY an junge Unternehmer verliehen, die mit ihrem Geschäftsmodell Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen bieten und vielfältigen Nutzen für die Gesellschaft stiften. Acht Start-ups wurden von der Jury aus 138 Bewerbungen vorausgewählt, um ihre Idee und ihren Wert für die Gesellschaft dem Leipziger Publikum und der Jury vor zu stellen.
Wirtschaftspsychologe Professor Timo Meynhardt von der Handelshochschule (HHL), die vom Stifterverband als Gründerhochschule ausgezeichnet wurde, hat den Preis vor vier Jahren mit ins Leben gerufen:
„Für uns als HHL ist es wichtig, ein Signal in die Unternehmerwelt zu senden, dass Unternehmertum immer auch eine Verantwortung für die Gesellschaft trägt und über profitmaximierende Eigeninteressen hinausgehen muss, um erfolgreich zu sein. Neben der Ausbildung junger Manager bietet der Award eine gute Gelegenheit, diese Haltung im Wert- und Selbstverständnis der Wirtschaftswelt zu fördern. Gerade bei jungen Unternehmern ist eine wachsende Offenheit dafür zu spüren.“
Dr. Arend Oetker, langjähriges Jurymitglied, sagt dazu:
„Für die Zukunft unserer Gesellschaft und das Gemeinwohl brauchen wir Unternehmer, die nicht nur ihr Unternehmen, sondern auch die Gesellschaft voran bringen wollen. Allein ein innovatives oder disruptives Produkt bzw. eine herausragende Dienstleistung oder aber das Verspechen auf wirtschaftliche Profitabilität genügen nicht. Darüber hinaus sollten sie sich auch verantwortungsvoll und anständig auf dem Markt verhalten, zum Zusammenhalt in der Gesellschaft beitragen und die Lebensqualität steigern.“
Die Gewinner
iuvando Health GmbH (Platz 1)
iuvando ist eine digitale Patientenplattform mit dem Ziel an Krebs erkrankte Menschen über innovative Behandlungsformen im Rahmen klinischer Studien zu informieren. Dabei erhalten Krebspatienten einen personalisierten Suchbericht, der alle Studientherapien für die aktuelle Erkrankungssituation zusammenfasst und so das therapeutische Spektrum für Patient und behandelnden Arzt erweitern kann. Jedes Jahr kommt eine Vielzahl neuer, vielversprechender Medikamente in der Krebsmedizin zur Anwendungsreife. Für etliche Patienten kommt die Zulassung dieser Medikamente zu spät. Die Philosophie von iuvando wird von der Vision geleitet, innovative Therapieverfahren bereits während der klinischen Erprobung für alle Krebspatienten erreichbar zu machen. www.iuvando.de
besser zuhause GmbH (Paltz 2)
Das Start-up besser zuhause GmbH hilft seit Juli 2019 als Berater und Begleiter Pflegebedürftigen, ihr Wohnumfeld für ein selbstständiges Wohnen zu gestalten und dabei den Zuschuss der Pflegekasse zu nutzen. Im August 2019 wurde das Team als eine der 10 besten Ideen des Z2X Festivals der ZEIT ausgewählt. www.besserzuhause.com
EnlightAID (Platz 3 und Publikumspreis)
Enlight Aid ist ein international tätiges Tech4Good Start-up. Gründerin Verónica Celis Vergara hat eine Plattform geschaffen, die der Korruption ein Ende bereitet und den Fluss sozialer Spendengelder transparent macht. Täglich werden durch humanitäre Hilfe Gelder und andere Ressourcen für die schwächsten Volkswirtschaften der Welt bereitgestellt. Nach Angaben der UNO gehen jedes Jahr 30% der für die Hilfe bereitgestellten Mittel durch Korruption verloren. Das Start-up will hier Abhilfe schaffen und kann bereits auf ein internationales Partnernetzwerk zurückgreifen. www.enlightaid.org
HHL Leipzig Graduate School of Management
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