Der Konjunkturindikator der Handwerkskammer Freiburg – also der Saldo aus Geschäftslage und Geschäftserwartungen – ist im Vergleich zum Vorjahr leicht um einen Prozentpunkt auf +50,5 Zähler angestiegen. Allerdings bewerten die südbadischen Handwerksbetriebe ihre Geschäftslage in den ersten Monaten 2019 nicht mehr ganz so gut wie Anfang 2018: 61,1 Prozent der Befragten gaben ihrer Geschäftslage gute Noten (Vorjahr: 68,6 Prozent). Eine schlechte Geschäftslage meldeten 12,0 Prozent (Vorjahr: 13,6 Prozent).
Für die kommenden Monate erwarten die Betriebe im Kammerbezirk wiederum bessere Geschäfte: 98 Prozent (Vorjahr 97,1 Prozent) der Betriebe gehen von einer stabilen oder sogar besseren Geschäftslage aus. Nur 2,0 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung (Vorjahr: 2,9 Prozent).
Betriebe weiterhin stark ausgelastet
Die nach wie vor hohe Kapazitätsauslastung der regionalen Handwerksbetriebe hat sich im ersten Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal gesteigert. Nahezu Vollauslastung meldete jeder zweite Betrieb (50,8 Prozent, Vorjahr: 37,7 Prozent) Nennenswerte Kapazitätsfreiräume hatten lediglich 16,6 Prozent der südbadischen Handwerksfirmen (Vorjahr: 14,5 Prozent).
Leicht nachlassende Auftragsdynamik
Die Auftragsbücher sind also weiterhin voll. Die Auftragsdynamik hat in den ersten drei Monaten 2019 allerdings nachgelassen. Knapp jeder vierte Betrieb (23,1 Prozent) meldete einen gestiegenen Auftragseingang im ersten Quartal – Anfang 2018 lag der Anteil noch bei 31,0 Prozent. Knapp ein Drittel der Befragten (32,4 Prozent) meldete weniger Auftragseingänge als im Vorquartal (Vorjahr: 29,5 Prozent).
Für die kommenden Monate rechnen die südbadischen Handwerksbetriebe mit einer äußerst positiven Entwicklung. Mit Auftragssteigerungen rechnet derzeit jeder zweite Handwerker (53,0 Prozent; Vorjahr: 55,9 Prozent). Nur 4,7 Prozent befürchten dagegen in den nächsten Monaten Auftragsrückgänge (Vorjahr: 4,5 Prozent).
Investitionen und Personal konstant
Volle Auftragsbücher und die hohe Kapazitätsauslastung sorgen also für positive Impulse für die südbadische Handwerkskonjunktur. Das schlägt sich auch in den Investitionen der Betriebe nieder, die bei 64,5 Prozent der Handwerker denselben Umfang wie zuvor hatten.
„Besonders erfreulich ist, dass die Digitalisierungsprämie vom Handwerk überdurchschnittlich nachgefragt wird“, betont Jasmin Kircher, Digitalisierungsberaterin der Handwerkskammer Freiburg. „Sie ist eine sehr gute Starthilfe für Digitalisierungsprojekte. Das große Interesse zeigt, dass unsere Betriebe zukunftsorientiert denken und eine Förderung zielgerichtet einzusetzen wissen.“ Die Digitalisierungsprämie ist eine Maßnahme der „Initiative Wirtschaft 4.0" des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg.
Andererseits haben sich die Belastungshemmnisse für das Handwerk wie der Fachkräftemangel oder die Bürokratie weiter verstärkt. Darum verwundert auch nicht, dass das südbadische Handwerk insgesamt in den vergangenen drei Monaten erneut keinen Beschäftigtenaufbau vermelden kann. Zwar gaben 11,1 Prozent der Betriebe an, neue Arbeitsplätze geschaffen zu haben, allerdings melden im Gegenzug 12,3 Prozent der Befragten einen Rückgang des Personalstamms.
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