Fachkräfteinitiative „Durchstarten in MV“ im neuen Design

Die Fachkräfteinitiative „Durchstarten in MV“ (durchstarten-in-mv.de) präsentiert sich mit einem frischen Design. Das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern werben gemeinsam für berufliche Perspektiven in der Heimat. „Unser Ziel ist es, einer Fachkräfteknappheit entgegen zu wirken und die Attraktivität und Zukunftsfähigkeit der dualen Berufsausbildung in unserem Land zu stärken. Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen zählt jede Besetzung einer freien Fachkraftstelle, da ein Mangel sich bei weniger Beschäftigen in einem Unternehmen schnell auf den Tagesbetrieb auswirken kann. Umso wichtiger wird es, frühzeitig auf das Thema Ausbildung zu setzen und in den eigenen Fachkräftenachwuchs zu investieren“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Montag beim Energieversorger WEMAG in Schwerin. „Wir geben der Kampagne ´Durchstarten in MV´ ein frisches und modernes Gesicht, setzen auf eine direkte Zielgruppenansprache und werben für eine berufliche Karriere in Mecklenburg-Vorpommern.“

„Die Kampagne ´Durchstarten in MV´ läuft seit 2009 und das sehr erfolgreich. Sie muss immer aktuell bleiben. Deshalb ist der Relaunch auch so wichtig. Es geht neben der Ansprache der Schülerinnen und Schüler vor allem um das Erreichen der Eltern. Sie führen ihre Kinder und weisen ihnen ihren Weg. Deshalb müssen sie über möglichst viele Ausbildungsmöglichkeiten und Perspektiven in MV Bescheid wissen“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK zu Schwerin Peter Todt.

„Es ist allseits bekannt, dass eine gute Ausbildung eine wertvolle Investition in die Zukunft ist. Nicht nur für einen selbst, sondern auch für ein Unternehmen“, sagte Caspar Baumgart, der seit dem Jahr 2010 kaufmännischer Vorstand des kommunalen Energieversorgers WEMAG ist. Und weiter: „Es zahlt sich aus, rechtzeitig in die Ausbildung junger Menschen zu investieren, um auch aus den eigenen Reihen künftige Fachkräfte zu gewinnen.“

Frisches Design erstellt, Zielgruppen erweitert, passgenaue Suche ermöglicht

Im 10-Megawatt-Batteriespeicher der WEMAG wurde in Schwerin-Lankow das neue Design sowie weitere Schritte der Kampagne „Durchstarten in MV“ vorgestellt. Die Internetseite ist neu aufgebaut. „Die Zielgruppen werden erweitert und künftig noch direkter über den Kampagnen-Internetauftritt und soziale Medien angesprochen, auf denen sie unterwegs sind. So bekommt jeder genau die auf seine Zielgruppe zugeschnittenen Informationen“, so Glawe weiter. Hierzu zählen Ausbildungsinteressierte (Schüler mit Abschluss Mittlere Reife; Schüler mit Abschluss Abitur sowie Studienabbrecher); Einflussnehmer (Eltern, Großeltern usw. sowie Wegbegleiter, wie zum Beispiel Vereine, Ehrenämter, Lehrer usw.) und die Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern.  

Auf der Startseite durchstarten-in-mv.de gibt es einen neuen Zielgruppenfilter. Der gesamte Inhalt der Internetseite passt sich intuitiv der Zielgruppe an. Schüler und Studienaussteiger erhalten beispielsweise Beratungs- und Bewerbungstipps; Eltern bekommen Tipps für die Unterstützung der Kinder bei der Berufswahl und Unternehmen bekommen beispielsweise Informationen rund um das Azubimarketing. „Neu ist auch eine sogenannte Stärken- und Schwächen-Analyse. Diese ist besonders für Jugendliche gedacht, die noch keine Idee haben, was sie werden wollen. Am Ende stehen dann für den Jugendlichen Ausbildungsvorschläge“, betonte Glawe weiter. Der auffällige rote Durchstarter-Button ist das markante Markenzeichen der Kampagne.

Die Begleitung von Messen und Veranstaltungen sind weitere Schwerpunkte von „Durchstarten in MV“. Viele spannende Online-Aktionen finden über die sozialen Netzwerke Facebook, Instagram und YouTube statt. Die Live-Chat-Funktion der Internetseite durchstarten-in-mv.de erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit bei allen Zielgruppen. „Ausbildungsinteressierte sowie Unternehmer können ihre Fragen rund um das Thema Ausbildung loswerden“, sagte Glawe. Daraus werden im Ergebnis auch persönliche Beratungsgespräche bei den Industrie- und Handelskammern im Rahmen der kostenlosen Ausbildungsberatung.

Situation am Ausbildungsmarkt – Akzeptanz für berufliche Ausbildung steigern

Für viele Betriebe ist es mehr als eine Herausforderung geworden, ihre freien Ausbildungsstellen zu besetzen. Das wird vor allem im Ausbildungsjahr 2017/2018 (aktuellste Zahlen der Bundesagentur für Arbeit Oktober 2017 bis September 2018) deutlich. Das betriebliche Ausbildungsplatzangebot in MV übersteigt (rund 11.320 Ausbildungsplätze) deutlich die Zahl der Bewerber (über 9.000 Jugendliche).

„Aus dem Bewerberüberhang früherer Jahre ist innerhalb weniger Jahre ein deutliches Bewerberdefizit geworden. Trotz der hohen Qualität der Angebote bei den Unternehmen und einer verbesserten Wirtschaftsstruktur im Land bleiben viele Lehrstellen im Land unbesetzt. Das liegt nicht allein an den rückläufigen Schulabgängerzahlen, sondern auch an dem großen Angebot an Möglichkeiten, welches sich den Jugendlichen heutzutage bietet. Die Auswahl ist riesig und der Wunsch zu studieren ist nach wie vor groß“, erläuterte Wirtschafts- und Arbeitsminister Glawe. „Die berufliche Ausbildung verdient die gleiche Akzeptanz wie eine akademische Ausbildung. Wir brauchen sowohl berufliche als auch akademische Ausbildung für unser Land. Es ist wichtig, für die unterschiedlichen Zielgruppen Wege in die duale Berufsausbildung aufzuzeigen. Neue Potenziale müssen erschlossen werden. Es geht darum, Abiturienten, Studienabbrecher und auch leistungsschwächere Bewerber und Spätstarter noch stärker für eine Ausbildung zu gewinnen“, forderte Glawe. Gesucht werden auf dem Lehrstellenmarkt Auszubildende in der Logistik, Metall- und Elektrotechnik sowie im Handel und der Lebensmittelindustrie, vor allem aber auch im Hotel- und Gaststättenbereich. Auch die Gesundheitsbereiche bieten gute berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Auszubildende.

„Für viele Schülerinnen und Schüler sind die Winterferien zu Ende gegangen. Sie konnten zum letzten Mal Luft holen und sich erholen, bevor die letzte Phase vor dem Schulabschluss beginnt. Im Mai werden die schriftlichen Prüfungen in den allgemeinbildenden Schulen in den Fächern Mathe, Deutsch und Fremdsprache absolviert und im Monat Juni die mündlichen. Und dann beginnen am 01. Juli bereits die letzten großen Ferien. Für die IHK-Ausbildungsunternehmen bedeutet das, in die aktive und entscheidende Phase der Azubisicherung einzutreten und die Berufsausbildungsverträge abzuschließen. Damit werden wir alle Hände voll zu tun haben. Zeigen doch die letzten Jahre, dass die Anzahl der Schulabgänger nicht steigt, die Zahl der Bewerber eher gering ist und wir bei der Gewinnung ausländischer Jugendlicher für die Berufsausbildung mit viel Aufwand rechnen müssen“, sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin Peter Todt.

Land muss deutlich sichtbarer werden bei Fachkräftegewinnung und -sicherung

Bedingt durch den demographischen Wandel droht ein Mangel an Fachkräften. Auf dem Arbeitsmarkt werden Fachkräfte insbesondere im Baugewerbe, Gastgewerbe, Gesundheitswesen einschließlich der Pflege, Handel, unternehmensbezogene Dienstleistungen sowie bei Fertigungs- und fertigungstechnischen Berufen gesucht. „Unser Land Mecklenburg-Vorpommern muss in Sachen Fachkräftegewinnung und -sicherung deutlich sichtbarer werden. Wir haben im Land viele Möglichkeiten auf dem Arbeits- und Ausbildungsmarkt. Unternehmen, Branchen und Regionen stehen in immer stärkerem Wettbewerb um qualifizierte und motivierte Arbeits- und Fachkräfte“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.

Beträgt die Vakanzzeit (= Dauer von der Meldung einer offenen Stelle bis zur Besetzung) mehr als 90 Tage, kann von einem Engpass ausgegangen werden. Über alle Berufsgruppen hinweg beträgt die abgeschlossene Vakanzzeit in M-V derzeit 102 Tage (Quelle: Engpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit – Dezember 2018). Die Top 5 der Mangelberufe in M-V sind Klempnerei, Sanitär, Heizung, Klimatechnik (261 Vakanztage); Bodenverlegung (204 Vakanztage); Aus-, Trockenbau, Isolierung, Zimmerei, Glaser, Rollladenbau (195 Vakanztage); Energietechnik (193 Vakanztage) sowie Körperpflege (Friseurgewerbe sowie in den Bereichen Kosmetik, Körperschmuck und Maskenbildnerei 179 Vakanztage).

Modernes Ausbildungsmarketing gefragt – Qualifizierung und Weiterbildung auch nach der Ausbildung anbieten

Ein modernes Ausbildungsmarketing bei Unternehmen wird immer gefragter. „Es ist immer wichtiger auf sein Unternehmen aufmerksam zu machen. Gute Ausbildungsbedingungen, eine angemessene Ausbildungsvergütung sowie vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten sind wichtige Argumente, Auszubildende zu gewinnen. Hier haben sich viele Unternehmen im Land bewegt“, sagte Wirtschafts- und Arbeitsminister Glawe. Möglichkeiten für Unternehmen sind beispielsweise: Unterkunft und Verpflegung für Lehrlinge anzubieten; die Abkürzung der Ausbildungszeiten durch Anrechnung vorangegangener schulischer Abschlüsse oder Leistung, das Aufzeigen von Karrieremöglichkeiten sowie die Übernahme und Weiterbildung sowie Qualifizierung nach der Ausbildung.

Glawe warb auch für die Qualifizierungsrichtlinie des Wirtschaftsministeriums. „Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter ist eine unverzichtbare Investition, da ein hohes Qualifikationsniveau der Belegschaft langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sichert. Die Weiterbildung darf trotz guter Auftragslage nicht vernachlässigt werden“, sagte Glawe. Die Förderung mit den Bildungsschecks ist ein bewährtes Instrument.

Seit Beginn der aktuellen EU-Förderperiode (2014 bis 2020) wurden bisher knapp 1.900 Anträge mit rund 12.600 Bildungsschecks bewilligt (Stand 31.12.2018). Seit der Förderung der unternehmensspezifischen Projekte – also die Ermöglichung von passgenauen Weiterbildungsprojekte in den Unternehmen – wurden Anträge für ca. 1.000 Teilnehmer gestellt. In der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 können aktuell 6,6 Millionen Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) für Bildungsschecks und unternehmensspezifische Projekte im Rahmen der Qualifizierungsrichtlinie eingesetzt werden.

Durchstarten in MV im Überblick

Das Wirtschaftsministerium und die Industrie- und Handelskammern haben zusammen die Fachkräfteinitiative „Durchstarten in MV“ (www.durchstarten-in-mv.de) ins Leben gerufen. „Durchstarten in MV“ zeigt jungen Menschen berufliche Perspektiven sowie attraktive Zukunftschancen im eigenen Land auf. Mit der Informationsoffensive sollen Unternehmen und potentielle Auszubildende aufeinander aufmerksam gemacht werden. Über Jahrzehnte geprägte Meinungen über die Berufschancen lassen sich nur langsam durch stetes Aufzeigen von Möglichkeiten, Perspektiven und Erfolgsgeschichten ändern.

Der Azubi-Atlas, eine der beliebtesten Suchmaschinen für Ausbildungsberufe im Land, ist das Herzstück der Kampagnenwebseite. Hier haben sich rund 1.500 Unternehmen mit über 3.200 Ausbildungsangeboten in 270 Berufen angemeldet. Auf dem Portal können sich Ausbildungsinteressierte schnell und unkompliziert informieren, wo es Ausbildungs- und Praktikumsplätze in der gewünschten Region gibt. Die Internetseite durchstarten-in-mv.de wurde seit Oktober 2009 über 3,5 Millionen Mal aufgerufen. 

Alle Informationen zu „Durchstarten in MV“ unter:

www.durchstarten-in-mv.de

www.facebook.com/DurchstartenInMV

www.instagram.com/durchstarteninmv

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