Das Freizeitbarometer beleuchtet deren Entwicklung und die Resonanz bei den Besuchern. „Damit geben wir der Branche ein Instrument an die Hand, das es ermöglicht, Entscheidungen zur Infrastrukturentwicklung und zielgerichtete Marketingmaßnahmen umzusetzen“, so Michael Pirl, Vizepräsident und Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK Halle-Dessau.
Ein Blick auf die Übernachtungszahlen zeigt, dass – angesichts des Reformationsjubiläums wenig überraschend – in erster Linie die Region Anhalt-Dessau-Wittenberg zweistellige Zuwächse verzeichnen konnte (plus 11,3 Prozent). Aber auch die Regionen Halle, Saale-Unstrut (plus 4,8 Prozent), Magdeburg, Elbe-Börde-Heide (plus 4,2 Prozent) und der Harz (plus 2,7 Prozent) konnten punkten. Lediglich die Altmark vermeldete mit einem Minus von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr einen leichten Übernachtungsrückgang.
Besuchermagnet Harz
Trotz des Sonderereignisses bleibt der Harz Touristenmagnet Nummer Eins in Sachsen-Anhalt. Mit rund 4,7 Millionen Besuchern 2017 stehen die Freizeitangebote in dieser Region für fast die Hälfte des Landeswerts. Zum Vergleich: In die Region Halle, Saale-Unstrut reisten rund
2,4 Millionen Touristen, nach Anhalt-Dessau-Wittenberg gut 2,1 Millionen. Dabei fällt auf, dass rund ein Drittel der Harzbesucher von weiter her kommt und mehr als 300 Kilometer dorthin fährt.
Für die gute Saison hat laut Umfrage nicht nur das Reformationsjubiläum, sondern auch das Wetter gesorgt – das sagen 30 Prozent der Befragten. Das gute Wetter dürfte jedenfalls mit dafür verantwortlich sein, dass vor allem die Zoologischen Gärten und Tierparks einen Besucherzuwachs von immerhin 21 Prozent verzeichnen konnten. Jeder vierte nannte neue Produkte oder Sonderaktionen wie Sonderausstellungen oder das Asisi-Panorama. Sehr gefragt waren zudem besondere Attraktionen wie der Eisleber Wiesenmarkt, Harzkristall in Derenburg oder der Golfpark Hufeisensee in Halle (Saale) sowie Seilbahnen, Bergwerks- und Ausflugsbahnen oder Museen und Ausstellungen, die mit neuen Ausstellungsformaten punkten konnten.
Weiteres Wachstum erwartet
„Die Branche rechnet auch nach dem Lutherjahr mit Wachstum, zumal für Sachsen-Anhalt das 25-jährige Jubiläum der Straße der Romanik einen weiteren Höhepunkt darstellt“, so Detlef Dahms, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK Magdeburg. 37 Prozent der Befragten erwarten 2018 mehr Besucher, nur acht Prozent hingegen weniger als im vergangenen Jahr. Das Investitionsumfeld ist günstig. Für 2018 plant jede dritte Freizeiteinrichtung, die Investitionen zu erhöhen. Hauptmotive sind Modernisierung und Qualitätsverbesserung oder neue Attraktionen beziehungsweise Erweiterungen. Eine überdurchschnittlich große Investitionssteigerung planen Bäder und Thermen, die touristischen Schienen- und Seilbahnen oder die Theater und Bühnen.
Hintergrund: Für das IHK-Freizeitbarometer nimmt die Landesarbeitsgemeinschaft der beiden Industrie- und Handelskammern in Sachsen-Anhalt (LAG) einmal jährlich tourismusrelevante Anziehungspunkte Sachsen-Anhalts, deren aktuelle Lage, Erwartungen an das kommende Jahr sowie Aussagen zu ausgewählten aktuellen Branchenthemen in den Blick und bewertet diese zusammenfassend. Das „IHK-Freizeitbarometer Sachsen-Anhalt 2018“ stützt sich auf die Rückmeldungen von 219 Freizeitunternehmen und tourismusrelevanten Einrichtungen – davon 136 Umfrageteilnehmer aus dem IHK-Bezirk Halle-Dessau und 83 aus dem IHK-Bezirk Magdeburg. Es ist im Internet unter www.halle.ihk.de und www.magdeburg.ihk.de abrufbar.
Die LAG besteht seit 1997 und vertritt die Interessen von über 110.000 Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft in Sachsen-Anhalt. Die Landesarbeitsgemeinschaft führt Umfragen unter ihren Mitgliedsunternehmen durch, erarbeitet fachliche Stellungnahmen und vertritt das Gesamtinteresse der Unternehmen gegenüber Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit.
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