Die Partnerschaft geht aus einem Verbundprojekt hervor, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Zuge der Initiative »Offene Hochschulen – Aufstieg durch Bildung« initiiert wurde. Im Zuge dessen haben die beteiligten Institutionen gemeinsame Weiterbildungsangebote entwickelt, die aufgrund ihres modularen Aufbaus bausteinartig miteinander kombiniert und durch das Blended-Learning-Format, also eine Kombination von Präsenzphasen mit einem hohen E-Learning-Anteil, berufsbegleitend oder in Familienphasen studiert werden können.
Das gemeinsame Ziel werden die bisherigen Partner nun mit dem neuen Rahmenvertrag verfolgen. »Wir wollen die Forschungsarbeit der Fraunhofer-Gesellschaft auch für Wirtschaftsunternehmen nutzbar machen. Dafür schätzen wir die berufliche Weiterbildung als praxisnahes und zukunftsorientiertes Wirkungsfeld«, betont Dr. Roman Götter, Leiter der Fraunhofer Academy, den Stellenwert des Vertrags. »Wir freuen uns, dass wir die Kompetenz der Fraunhofer Academy und die spannenden Themen aus den beiden Instituten vor Ort nun dauerhaft in unseren modular aufgebauten Weiterbildungsbaukasten integrieren können. Die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Partnern aus der Fraunhofer-Gesellschaft werden wir mit diesem Rahmenvertrag weiterführen und ausbauen«, ergänzt Jan Ihwe, Geschäftsführer der Freiburger Akademie für Universitäre Weiterbildung (FRAUW).
In dem Vertrag vereinbaren die Unterzeichner die Kernregelungen, die für die bereits bestehenden sowie künftige Weiterbildungsangebote gelten. Dabei legen sie einen besonderen Schwerpunkt auf Qualitätsmanagement, Marketing und Vertrieb der Weiterbildungsangebote, die Vergabe von universitären Zertifikaten sowie Nutzungsrechte und den finanziellen Rahmen. Die Vertragsparteien bekennen sich zudem zu einer gleichberechtigten Zusammenarbeit aller Partner.
Programme im Bereich öffentliche Sicherheit
Im Zuge dieser Partnerschaft wird auch die Themenvielfalt ausgebaut. Beispielsweise mit dem Fraunhofer-Zertifikatsprogramm Resilience Engineering: Die technologische Entwicklung verändert weite Bereiche von Wirtschaft und Gesellschaft. Autonome Maschinen und Produktionsmechanismen zählen ebenso dazu wie vernetzte Kommunikations- oder Verkehrsstrukturen. Zwischen diesen Systemen entstehen hochkomplexe Wechselwirkungen, die auch neue Sicherheitsfragen aufwerfen. Diese Herausforderungen geht das Programm Resilience Engineering an. Dabei geht es nicht nur um Sicherheitsprävention: Unter dem Stichwort Resilienz thematisiert das Programm vor allem auch die Frage, wie technische Systeme, beispielsweise U-Bahnen, Stromnetze oder Produktionsstraßen, nach Ausfällen möglichst schnell wieder funktionstüchtig gemacht werden können.
Das Programm Safety and Security Engineering widmet sich ebenfalls dem Thema Sicherheit – wenn auch mit einem anderen Schwerpunkt: Produktion, Mobilität, aber auch Freizeit und Unterhaltung werden von hochtechnologischen Systemen beeinflusst. Je komplexer sie aufgebaut sind, desto höher ist deren Fehleranfälligkeit und Bedrohung durch externe Einflüsse. Die Sicherheit von Systemen betrifft dabei sowohl von ihnen selbst ausgehende Gefährdungen als auch externe Einflüsse wie Unfälle, Katastrophen oder mutwillige Manipulation. Das Programm Safety and Security Engineering trägt diesen Anforderungen Rechnung: Im Mittelpunkt stehen daher die Risikoanalyse und die Handhabung verschiedener rechtsrelevanter Normen im Bereich von Produktion und Mobilität. Beide Programme im Bereich öffentliche Sicherheit bilden Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer EMI ab.
Programm zu erneuerbaren Energien
Die Energiewende ist in eine Phase getreten, in der über den weiteren Ausbau der Technologien Solar- und Windkraft als wesentliche Säulen einer nachhaltigen Stromversorgung hinaus die Betrachtung des Energiesystems in den Vordergrund gerückt ist. Die Kopplung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität ist ein wesentliches Element der erfolgreichen Umsetzung einer ressourceneffizienten Energieversorgung. Dafür Konzepte zu entwickeln, bedarf es hochqualifizierter Fachkräfte. Im Programm Energiesystemtechnik beschäftigen sich die Teilnehmenden mit den Herausforderungen, die durch die aus der Energiewende entstehenden Bedarfe an die Energiesystemstruktur entstanden sind. Damit eine ganzheitliche und nachhaltige Transformation des Energiesystems gelingen kann, ist ein tiefes technologisches und volkswirtschaftliches Verständnis der Energieversorgung und des Energiesystems mit seinen Akteurern erforderlich.
Das Modul Energiesystemanalyse vermittelt aktuelle Kenntnisse über die Infrastrukturen des Energiesystems und die technischen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Basierend darauf wird das Verständnis für die Auswahl der Werkzeuge zur Bewertung eines Energiesystems, zum Beispiel mittels Simulation oder Optimierungsmodellen, erarbeitet. Ziel sind die Erstellung fundierter und belastbarer Energiesystemanalysen sowie die schlüssige Auswertung und Interpretation der Ergebnisse.
Die Anpassung der vorhandenen Netzstrukturen mittels neuer, innovativer Technologien bildet den Schwerpunkt im Modul Intelligente Energienetze. Des Weiteren wird das Stromnetz mit seinen Komponenten zur Übertragung und Verteilung bis hin zur intelligenten Gestaltung von Energienetzen (Smart Grids) betrachtet und analysiert. Das Programm Energiesystemtechnik basiert auf den aktuellen Forschungsergebnissen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE und wird praxisnah vermittelt. Ab 2019 wird das Programm durch die zwei weiteren Module Speicher im Intelligenten Netz und Solarthermie thematisch erweitert.
Programm zur Solarenergie
Um Fach- und Führungskräfte umfassend über das Thema Solarenergie zu informieren, bietet die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg in wissenschaftlicher Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesystem ISE zwei Weiterbildungsmöglichkeiten zum Thema Solar Energy Engineering an:
- den berufsbegleitenden Masterstudiengang M.Sc. Solar Energy Engineering sowie
- ein Zertifikatsprogramm, in dem verschiedene Solar Energy Engineering Certificates absolviert werden können.
Weiterbildungsprogramm Intelligente Eingebettete Mikrosysteme (IEMS)
Im Bereich Embedded Systems treibt das Programm Intelligente Eingebettete Mikrosysteme (IEMS) den Wissens- und Technologietransfer zwischen den Fachexpertinnen und Fachexperten der Universität Freiburg und den Fachkräften der Industrie voran. Die Technische Fakultät mit ihren Instituten für Mikrosystemtechnik und Informatik entwickelt hierfür in Kooperation mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, der DHBW Lörrach, interdisziplinäre Weiterbildungsangebote.
Profillinien
Einzelne Module aus den zuvor beschriebenen Programmen lassen sich miteinander zu so genannten Profillinien kombinieren. So können Teilnehmende zum Beispiel einen Weiterbildungsabschluss mit dem Titel »Sichere eingebette Systeme für intelligente Energienetze« erreichen.
Weitere Informationen: www.wb.uni-freiburg.de und www.academy.fraunhofer.de.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Organisation für angewandte Forschung in Europa. Unter ihrem Dach arbeiten 72 Institute und Forschungseinrichtungen an Standorten in ganz Deutschland. Mehr als 25 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erzielen das jährliche Forschungsvolumen von 2,3 Milliarden Euro. Davon fallen knapp 2 Milliarden Euro auf den Leistungsbereich Vertragsforschung. Rund 70 Prozent dieses Leistungsbereichs erwirtschaftet die Fraunhofer-Gesellschaft mit Aufträgen aus der Industrie und mit öffentlich finanzierten Forschungsprojekten. Internationale Kooperationen mit exzellenten Forschungspartnern und innovativen Unternehmen weltweit sorgen für einen direkten Zugang zu den wichtigsten gegenwärtigen und zukünftigen Wissenschafts- und Wirtschaftsräumen.
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