Im Jahr 2018 wird der saarländische Einzelhandel der Prognose von MB-Research zufolge einen Umsatz in Höhe von 6,5 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaften. Der Zentralitätswert liegt bei 111,3. Einkaufsmagneten sind vor allem die Städte Saarbrücken, Saarlouis, Homburg, Neunkirchen und St. Wendel. Mit einem Einzelhandelsumsatz von 1,6 Mrd. Euro, liegt die Landeshauptstadt unangefochten an erster Stelle, gefolgt von Saarlouis mit 549 Mio. und Homburg mit 442 Mio. Euro.
Stadt/Gemeinde Zentralitätskennziffer
Saarlouis 259,7
St. Wendel 199,3
Homburg 175,8
Losheim am See 173,7
Neunkirchen 169,0
Saarbrücken 149,1
Zwölf von 38 Städten und Gemeinden des Saarlandes mit über 10.000 Einwohnern haben eine Zentralität von über 100. Das bedeutet: In diesen Städten wird mehr Umsatz erzielt, als die dort wohnende Bevölkerung an Kaufkraft zur Verfügung hat. Alle anderen saarländischen Kommunen haben eine Zentralität von unter 100. Aus diesen Orten fließt mithin Kaufkraft in andere Kommunen ab. Grund hierfür ist jedoch u.a. die zentralörtliche Gliederung. Demnach sind Gemeinden eingeteilt in Oberzentren (Saarbrücken), Mittelzentren (fast alle Kreisstädte sowie Blieskastel, Dillingen, Lebach, Völklingen, St. Ingbert und Wadern) sowie Grundzentren. Da Grundzentren jeweils zu den Versorgungsbereichen der Mittelzentren und des Oberzentrums gehören, ist es verständlich, dass nicht jede Kommune die vorhandene Kaufkraft zu 100 Prozent binden kann. In den Grundzentren geht es vor allem darum, Güter und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs zur Verfügung zu stellen und damit die Grundversorgung zu sichern.
Die von der IHK veröffentlichten Zahlen geben einen Einblick in die Gesamtumsätze und Umsätze pro Einwohner saarländischer Städte und Gemeinden mit über 10.000 Einwohnern. Die fünf Städte und Gemeinden mit der höchsten einzelhandelsrelevanten Kaufkraft pro Einwohner sind:
Stadt/Gemeinde Euro pro Einwohner
St. Wendel 7.782
Kirkel 7.355
Mandelbachtal 7.270
Riegelsberg 7.201
St. Ingbert 7.132
Damit liegen die fünf Spitzenreiter allesamt über dem bundesweiten Durchschnitt von 6.924 Euro, wobei sich jedoch die durchschnittliche Kaufkraft im Saarland mit 6.571 Euro deutlich unter dem Bundesdurchschnitt bewegt.
Gute Position der Saar-Kommunen gegenüber Nachbarkommunen in Rheinland-Pfalz
Im Vergleich schneidet das Saarland mit seiner Zentralitätskennziffer von 111,3 deutlich besser ab als das Nachbarland Rheinland-Pfalz (95,1). Aber auch in unmittelbarer Nachbarschaft zum Saarland gibt es Städte, die deutliche Kaufkraftzuflüsse vorweisen können, wie z.B.:
Stadt Zentralitätskennziffer
Zweibrücken 192,3
Trier 191,5
Kaiserslautern 175,1
Der hohe Wert für Zweibrücken mit seinem Factory Outlet Center belegt die starke Magnetfunktion des Outlets auf sein Umfeld. Zugleich unterstreicht die Kennziffer die starke Konkurrenzsituation für die im Einzugsgebiet liegenden saarländischen Einzelhandelsbetriebe. „Die saarländischen Städte sind daher gefordert, in ihren Anstrengungen zur Verbesserung der Einkaufsqualität nicht nachzulassen. Zugleich sollte die Politik in Rheinland-Pfalz die wettbewerbsverzerrende Wirkung der zusätzlichen verkaufsoffenen Sonntage für das Factory Outlet Center in Zweibrücken aufheben, zumal der Rechtsgrund dieser gesetzlichen Sonderregelung, die auf dem Betrieb des Flughafens in Zweibrücken basierte, mit dessen Schließung entfallen ist“, so Meier.
Die komplette Übersicht der MB-Research-Studie „Marktdaten 2018“ für den Einzelhandel im Saarland mit Gemeinden über 10.000 Einwohnern ist als Download auf www.saarland.ihk.de unter der Kennziffer 357 abrufbar.
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