Im Rahmen seiner Doktorarbeit beschäftigte sich der Diplom-Physiker unter anderem mit Forschungsinhalten, die von Prof. Martin Koch am Institut für Hochfrequenztechnik in Braunschweig initiiert und von Hochrein am SKZ fortgeführt und vertieft wurden. Dabei gelang es ihm, ein neues und effizientes Verzögerungsverfahren für sogenannte Pump-Probe-Experimente zu entwickeln (OSCAT: Optical Sampling by Laser Cavity Tuning). Ein Verfahren, das inzwischen patentiert wurde und gegenüber herkömmlichen Methoden zahlreiche Vorteile aufweist. Grund genug dafür, dass seine Ergebnisse bereits von zahlreichen anderen Forschergruppen – auch außerhalb der Terahertz-Technologie – aufgegriffen, vertieft und in andere Anwendungen adaptiert wurden.
Hochrein wies nach, dass Terahertz-Messungen an heißen Kunststoffschmelzen während der Verarbeitung aufschlussreiche Informationen über Füllstoffgehalt oder Dispergiergüte liefern. Zudem konnte er maßgebliche Beiträge für die Aufklärung intra- und intermolekularer Wechselwirkungen für die Polymeranalytik im Terahertz-Frequenzbereich insbesondere bei Polyamiden liefern. Hierzu nutzte er neben Experimenten und Modellierungen auch quantenmechanische Simulationsmethoden. Ergebnisse seiner Arbeiten finden sich schon heute in kommerziellen Produkten der Laser- und Messtechnikindustrie wieder.
Nach der erfolgreichen Disputation der Doktorarbeit steht in Kürze deren Publikation an. Anschließend wird Hochrein die Doktorurkunde überreicht bekommen.
Mit ihm freut sich SKZ Institutsleiter und Doktorvater Prof. Dr.-Ing. Martin Bastian: „Mit seiner Arbeit liefert Herr Hochrein wesentliche Beiträge für die Fortentwicklung der Terahertz-Systemtechnik, möglicher Anwendungen sowie den niederfrequenten Schwingungszuständen von Polyamiden. Sie vereint mehrere natur- und ingenieurwissenschaftliche Disziplinen, wie die Chemie, Physik und Verfahrenstechnik. In allen Gebieten konnte er durch seine Arbeit seine exzellente Kompetenz in den relevanten Themengebieten nachweisen und das alles macht mich sehr stolz.“
Hochrein ist seit Juni 2017 als Geschäftsführer für die Bereiche Bildung und Forschung im SKZ verantwortlich.
Schon im Jahr 2009 wurde er für seine bahnbrechenden Forschungen in der Terahertz-Technologie am SKZ mit dem Otto von Guericke-Preis der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) ausgezeichnet. Außerdem wurde er von der AiF für seine Arbeiten für den Deutschen Zukunftspreis 2016 nominiert.
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