Der Blick hinter die Fassade zeigt mehr als Beton und raue Wände: Kilometerlange Elektrokabel, Ver- und Entsorgungsleitungen durchziehen das Innere von Gebäuden. Moderne und schnelle Aufzugsanlagen verbinden zahlreiche Ebenen in Hochhäusern. Heizungs- und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und moderne Klimatechnik schaffen auf effiziente Weise Komfort und Behaglichkeit. Strom und Wärme werden zunehmend aus erneuerbaren Energien erzeugt. „Moderne Gebäude und Quartiere sind komplex und deutlich anspruchsvoller als noch vor einigen Jahren“, sagt Professor Dr. Björn-Martin Kurzrock, der den Studiengang Facility Management im Fachbereich Bauingenieurwesen an der TUK leitet. Für einen reibungslosen Betrieb braucht es Spezialwissen und Kompetenz aus unterschiedlichen Fachdisziplinen. Eine wichtige Rolle fällt dabei den Facility Managern zu: Sie organisieren und optimieren die Aufgaben und Abläufe rund um Mensch, Umwelt, Technik und Gebäude. „Zudem wirken sie heute bereits bei der Planung und dem Bau größerer Gebäude und Quartiere mit“, so Kurzrock weiter. Während der Nutzungsphase sind sie unter anderem verantwortlich für Flächen-, Anlagen- und Instandhaltungskonzepte, IT- und Kommunikationsdienste und Sicherheit.
Wichtige Aufgabenfelder sind etwa Energiemanagement und Konzepte für Gebäudesysteme und -technik, Umbau oder Modernisierung, um Qualität und Kosten für Nutzer und Eigentümer zu optimieren. Besondere Schlüsseltechnologien bei der Digitalisierung im Betrieb von Gebäuden und Quartieren sind das Internet of Things (IoT, deutsch: Internet der Dinge) und Künstliche Intelligenz (KI).
IoT bezeichnet die Vernetzung von Gegenständen untereinander und mit dem Internet. Dies betrifft auch Gebäude: Elemente wie Türen oder Fenster, Bodenbeläge, Beleuchtung, Anlagen, Maschinen und Hilfsmittel wie Papier- und Seifenspender werden mit Sensoren und Prozessoren ausgestattet, sodass sie miteinander kommunizieren. Mit solchen Technologien können außerdem Licht und Raumklima individuell geregelt werden. Mithilfe von KI-Technologien lassen sich Daten automatisiert verarbeiten und analysieren, die im Betrieb von Gebäuden und Quartieren gesammelt werden. „Facility Managern kommt dabei eine Schlüsselrolle und Verantwortung zu, um solche Daten auszuwerten und Konzepte zu entwickeln“, betont Kurzrock. Die Technik könnte künftig etwa bei einer vorausschauenden Instandhaltung von Bedeutung sein.
An der TUK vermitteln Bachelor- und Masterstudiengang Facility Management die hierfür notwendigen technischen und wirtschaftlichen Kenntnisse. Als erste und bisher einzige Universität in Deutschland bietet die TUK einen reinen FM-Studiengang an. Exkursionen führten die Studierenden zum Beispiel zur Europäischen Zentralbank (EZB), zur Daimler AG und Porsche AG, zum Frankfurter Flughafen, in Fußballstadien, Bürotürme, Museen und Rechenzentren.
Facility Management ist eine Schlüsselbranche in Deutschland und zeichnet sich seit Jahren durch kontinuierliches Wachstum aus. Kaiserslauterer Absolventen sind gefragt und haben beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Beschäftigungsmöglichkeiten finden sich etwa im Immobilien und Facility Management von großen Unternehmen, Bund, Ländern und Gemeinden, Quartieren und öffentlichen Einrichtungen. Das Aufgabenspektrum reicht von Planung und Beratung in den Bereichen Technik, Wirtschaft oder IT bis hin zur Organisation und Führung der Immobilienabteilungen.
Eine Einschreibung ist bis zum 31. August 2018 möglich. Künftige Studierende sollten ein Interesse an der Bau- und Immobilienwirtschaft mitbringen, „aber auch an Techniken und Prozessen in und um Gebäude und am Umgang mit Menschen“, sagt Kurzrock weiter.
Weitere Informationen gibt es unter www.fm-studieren.de
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