Wirklich überraschend kam dieses doch etwas enttäuschende Resultat angesichts der bereits vor 3 Wochen vorgelegten Förderergebnisse allerdings nicht. Damals hatte die Gesellschaft einen Rückgang ihrer Silberproduktion im 2. Quartal um 26 % auf 1,14 Mio. Unzen und ihrer Goldproduktion um 17 % auf etwas mehr als 13.000 Unzen vermelden müssen. Hinzu kam eine Verdoppelung der Explorationsausgaben auf 3,8 Mio. USD, weshalb der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) am Ende mit 3,7 Mio. USD um 64 % niedriger ausfiel als im Vorjahr, während der operative Cashflow mit 4,4 Mio. USD bzw. 3 US-Cents pro Aktie um 53 % zurückging.
Geringere Produktionsmengen und niedrigere Silbergehalte wirkten sich zudem negativ auf die Kostenentwicklung aus. So zogen die direkten Förderkosten (‚Cash Costs‘) pro Unze Silber unter Berücksichtigung der Einnahmen aus dem Goldverkauf um 56 % auf 8,36 USD an. Die nachhaltigen Gesamtförderkosten (‚All-in Sustaining Costs‘ / AISC) legten aufgrund der wieder hochgefahrenen Entwicklungsausgaben gar um 94 % auf 20,46 USD pro Unze zu. Da halfen auch der schwächere Peso und die diversen Sparmaßnahmen nur wenig.
Ein etwas höherer realisierter Silberpreis von durchschnittlich 17,16 USD pro Unze (+ 4 %) sowie ein nahezu unveränderter Goldpreis von 1.270,- USD pro Unze (- 1%) sorgte dagegen zumindest dafür, dass trotz eines um 34 % niedrigeren Silberabsatzes von 988.821 Unzen und eines um 20 % geringeren Goldverkaufs von 12.294 Unzen die Verkaufserlöse lediglich um 27 % auf 32,7 Mio. USD abnahmen.
Der Barmittelbestand der Gesellschaft sank im Quartalsverlauf um 26 % auf 52,2 Mio. USD, das Betriebskapital (‚Working Capital‘) um 8 % auf 75,2 Mio. USD. Diese Beträge sollten jedoch nach Ansicht des Endeavour-Managements auf alle Fälle genügen, um die kurz- und mittelfristigen Ziele der Gesellschaft erreichen zu können.
„Unsere Produktion im zweiten Quartal war eine Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal dank höherer Tonnagen und / oder Erzgehalte der ‚Bolañitos‘- und ‚El Cubo‘-Minen“, erklärte Endeavours CEO Bradford Cooke. Beide Förderanlagen im Bundesstaat Guanajuato würden nun wieder im Rahmen ihrer jeweiligen Betriebspläne operieren und ihre diesjährigen Produktionsziele aller Voraussicht nach erfüllen.
Dagegen bereite die in der Provinz Durango gelegene ‚Guanaceví‘-Mine der Gesellschaft nach wie vor Sorgen, weshalb man auch eine erneute interne Überprüfung eingeleitet habe, um die dortigen Schwierigkeiten besser verstehen und mögliche Lösung finden zu können. So hätten Stromausfälle im 1. Quartal zum Ausfall von Pumpen geführt, wodurch es untertage zu Überflutungen gekommen sei. Außerdem habe sich die Minenentwicklung verzögert, da sich Erzadern als schmäler erwiesen hätten als im ursprünglichen Ressourcenmodell erwartet. Dadurch seien sowohl die erzielten Erzgehalte als auch das Produktionsergebnis der Mine geringer ausgefallen als geplant. Im Juli habe dann ein Blitzeinschlag zu neuerlichen Problemen mit der Elektrik geführt, nachdem diese eigentlich schon beinahe behoben waren. Dadurch sei es abermals zu einem Ausfall der Pumpen und zu erneuten Überflutungen in tiefer gelegenen Arbeitsbereichen gekommen. Kürzlich beendete Reparaturen an den Elektrizitäts- und Belüftungsanlagen und die Errichtung einer neuen unterirdischen Pumpstation sollten nun aber dazu beitragen, dass sich die Produktion in der 2. Jahreshälfte wieder normalisiere.
„Wir werden die operative Leistung von ‚Guanaceví‘ weiterhin genau beobachten“, so CEO Cooke. Eine Rückkehr der Mine zu einer langfristigen Profitabilität sei jedoch zum Teil auch von der Entwicklung zweier neuer Erzkörper – ‚Milache‘ und ‚Santa Cruz Sur‘ – abhängig. Die Arbeiten an einer unterirdischen Zugangsrampe zum ‚Milache‘-Vorkommen seien bereits im Gange und man rechne dort in der 2. Jahreshälfte des kommenden Jahres mit einer ersten Produktion. Die Minenentwicklung bei ‚Santa Cruz Sur‘ solle zudem mit der bei ‚Milache‘ abgestimmt werden.
Ungeachtet dessen rechne man bei Endeavour allerdings nicht mehr damit, dass die Mine angesichts der zahlreichen Rückschläge in jüngster Zeit ihre bisherige Produktionsvorgabe für dieses Jahr noch erreichen könne, weshalb man sich entschieden habe, das Ziel zu senken.
So geht das Unternehmen nunmehr von einer täglichen Förderleistung der ‚Guanaceví‘-Mine von 800 bis 900 Tonnen Erz aus, was in der 2. Jahreshälfte zu einer Produktion von 1,0 bis 1,1 Mio. Unzen Silber sowie 2.100 bis 2.200 Unzen Gold führen sollte. Die Gesamtjahresproduktion der Mine dürfte damit zwischen 2,0 und 2,1 Mio. Unzen Silber sowie zwischen 4.400 und 4.500 Unzen Gold betragen. Zu Jahresbeginn war man noch von Werten zwischen 2,4 und 2,6 Mio. Unzen für Silber bzw. von 5.300 bis 6.300 Unzen für Gold ausgegangen.
Die Gesamtproduktion der Gesellschaft für 2017 sollte sich dementsprechend ebenfalls verringern und nun voraussichtlich bei 8,5 bis 9,0 Mio. Unzen Silberäquivalent liegen, wobei sich der Silberanteil im Bereich von 4,8 bis 5,2 Mio. Unzen und der Goldanteil zwischen 49.100 und 51.200 Unzen bewegen dürften. Ursprünglich hatte das Unternehmen eine Förderleistung von 8,9 bis 9,7 Mio. Unzen Silberäquivalent als Ziel ausgegeben.
Vor dem Hintergrund der niedrigeren Produktionserwartung korrigierte Endeavour auch seine Kostenschätzungen für das laufende Geschäftsjahr nach oben. So geht man nun von durchschnittlichen ‚Cash‘-Kosten auf Beiproduktebasis von 7,- bis 8,- USD pro Unze Silber und von ‚AISC‘-Kosten von 15,25 bis 16,25 USD pro Unze Silber aus.
Schwierigkeiten bereiteten der Gesellschaft zuletzt auch deren Entwicklungsprojekte: Bei der geplanten ‚El Compas‘-Mine in der mexikanischen Provinz Zacatecas konnte zuletzt zwar mit der Installation von Infrastruktureinrichtungen und der Einfassung der Zugangsrampe sowie der Überarbeitung der dazugehörigen Verarbeitungsanlage begonnen werden. Auch wurde hier an der Verfeinerung der Projektierung gearbeitet und Studien zur Optimierung der Abbau- und Gesteinszerkleinerungsmethoden unternommen. Aktuell wartet man jedoch noch auf die Klarstellung der Provinzregierung hinsichtlich der angestrebten Befreiung der Mine von neuen Umweltabgaben. Aufgrund von erheblichen Verzögerungen im Genehmigungsverfahren könnte sich außerdem die Erteilung einer noch ausstehenden Sprengstofferlaubnis bis zum Jahresende hinziehen. In der Zwischenzeit versucht man die Minenentwicklung voranzutreiben, indem man eine Form von Schießpulver mit geringerer Wirkung einsetzt. Das Management rechnet aber dennoch mit einer Verschiebung der geplanten Inbetriebnahme der Anlage bis in das 1. Quartal 2018.
Auch beim zweiten Kernprojekt der Gesellschaft, der ‚Terronera‘-Liegenschaft – https://www.youtube.com/watch?v=Gycs9iXKOxQ – in der Provinz Jalisco, wo man sich derzeit ebenfalls auf die Verfeinerung der Projektierung sowie die Optimierung von Abbau- und Verarbeitungsmethoden bzw. Stromversorgungsoptionen konzentriert, traten zuletzt Verzögerungen bei den verschiedenen Genehmigungsprozessen auf, weshalb hier mittlerweile nicht vor dem 1. Quartal 2018 mit der Aufnahme der Entwicklungsarbeiten gerechnet wird. Ein Produktionsbeginn könnte dann voraussichtlich Mitte 2019 erfolgen.
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