Doppelgänger, Zwillinge, Stellvertreter und Wiedergänger in mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Zeugnissen beschäftigen Ute von Bloh in ihrer gegenwärtigen Forschung. Sie gilt als Kennerin der Dichtung dieser Zeit, hat in mehreren DFG-geförderten Projekten die ersten deutschen Prosaepen aus dem späten Mittelalter herausgegeben und kommentiert, so etwa „Loher und Maller“ oder „Königin Sibille“. Im kommenden Jahr erscheint hierzu ein letzter Band. „Ute von Bloh ist nicht nur eine herausragend profilierte Vertreterin der germanistischen Mediävistik, sondern auch ein prägendes Gesicht der Philosophischen Fakultät“, sagt der Dekan Prof. Dr. Thomas Brechenmacher. „Über viele Jahre hinweg präsidierte sie souverän dem Fakultätsrat und war darüber hinaus in zahlreichen anderen Gremien der Fakultät engagiert. Ihre originellen, die Themen der mittelalterlichen Literatur stets mit Erkenntnisinteressen der Gegenwart verknüpfenden Lehrveranstaltungen sind legendär. Wir werden Frau von Bloh sehr vermissen.“
Ute von Bloh studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Hamburg, wo sie 1993 auch promoviert wurde. Sie habilitierte sich an der Ludwig-Maximilians-Universität München und erhielt ihre erste Professur im Jahr 2000 an der Universität Duisburg-Essen. Drei Jahre später trat von Bloh die Professur für Germanistische Mediävistik in Potsdam an. Die Wissenschaftlerin war Mitantragstellerin und stellvertretende Sprecherin des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Graduiertenkollegs „Sichtbarkeit und Sichtbarmachung. Hybride Formen des Bildwissens“ an der Universität Potsdam. Von Bloh ist im Herausgebergremium der Buchreihe „Münchener Texte und Untersuchungen“ und stellvertretende Vorsitzende des Projektes „Katalog der illustrierten deutschsprachigen Handschriften des Mittelalters“ an der Bayerischen Akademie.
Zeit: 07.06.2017, 18.00 Uhr
Ort: Campus Am Neuen Palais, Am Neuen Palais 10, 14469 Potsdam, Haus 11, Raum 0.09
Kontakt: Prof. Dr. Ute von Bloh, Germanistische Mediävistik
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