„Weniger Kirchturmdenken – mehr regionale Kooperation“

Mit großer Zustimmung unterstützen die Rheinland-IHKs die heutige Gründung der Metropolregion Rheinland e.V. in Düsseldorf. Bereits seit 2009 setzen sich die sieben Industrie- und Handelskammern Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Wuppertal-Solingen-Remscheid und die Niederrheinische IHK Duisburg für eine Metropolregion Rheinland ein.

Das Rheinland als starke Marke hat aus Sicht der IHKs beste Voraussetzungen, um im internationalen Wettbewerb um Menschen, Ideen, Ansiedlungen und Investitionen eine wichtige Rolle zu spielen. Stefan Hagen, Präsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg, betont die Notwendigkeit des gemeinsamen Handelns: „Die bestehenden und absehbaren Herausforderungen für die Wirtschaft im Rheinland lassen sich ohne intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten nicht bewältigen. Besonders die Verkehrsinfrastruktur und das Standortmarketing können nur mit gemeinsamen Kräften erfolgreich gestemmt werden. Die Gründung der Metropolregion Rheinland ist für Unternehmen gut, weil die längst vorhandene Verflechtung von Waren, Dienstleistungen, Wissen und Fachkräften im Rheinland nun endlich auch in der Organisationsstruktur abgebildet wird. Weniger Kirchturmdenken, mehr regionale Kooperation ist die Devise – gut so."

Die rheinischen IHKs erhoffen sich nun, dass zügig arbeitsfähige und effiziente Strukturen geschaffen werden und der Verein bald sein Arbeitsprogramm 2017 und 2018 auflegt. „Erste Erfolge beim Standortmarketing sollten schon nach einem Jahr sichtbar werden“, stellt Dr. Hubertus Hille, Hauptgeschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, fest: „Endlich ist es nach vielen Jahren so weit. Wirtschaft, Unternehmen und IHKs waren und sind große Verfechter regionaler Zusammenarbeit. Es ist enorm wichtig, dass nun hier im Rheinland alle Zeichen auf intensivere Kooperation stehen, damit wird die Region stärker, auch in der Wahrnehmung von außen!“

Ein wichtiges Handlungsfeld – so Hille – ist der Verkehr. Das Rheinland bilde den Schnittpunkt europäischer Transport- und Logistikkorridore in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung. „Die Güterverkehrsleistung im Rheinland wird bis 2030 um rund 40 Prozent steigen, und damit werden auch die Anforderungen an die Verkehrsinfrastruktur zunehmen“, sagt der IHK-Hauptgeschäftsführer: „Dabei ist die Verkehrsinfrastruktur im Rheinland in den vergangenen Jahrzehnten extrem vernachlässigt worden und hat mit der Entwicklung nicht standgehalten.“ Gerade der gewerbliche Verkehr mache aber die Region stark. Wichtig sei deshalb der gemeinsame Einsatz für zusätzliche Mittel für die Infrastruktur bei Schiene, Straße und den Rhein-Brücken.

Ein weiterer Schwerpunkt sind für IHK-Präsident Hagen Bildung und Forschung als entscheidende Zukunftsthemen für eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung: „Die Vernetzung der vielen verschiedenen Forschungseinrichtungen untereinander, aber auch mit den ansässigen Firmen im Rheinland stärken die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft und die internationale Bedeutung der Forschungsaktivitäten.“

Dritter Handlungsschwerpunkt sei das Standortmarketing, wo die Stadt Bonn die Federführung übernommen hat. Hagen: „Durch ein effizientes Standortmarketing kann das Rheinland erfolgreich als attraktive Wirtschaftsregion positioniert werden. Dabei müssen die hervorragenden Standortvoraussetzungen wirksam bekannt gemacht werden.“ Ebenfalls auf der Agenda der neuen Metropolregion stehen Kultur und Tourismus. „Die Metropolregion sollte für die Menschen erlebbar und das rheinische Lebensgefühl in räumliche Angebote überführt und die rheinländische Idee in den vielen lokalen Kultur- und Freizeitangeboten verankert werden“, heißt es im Arbeitsprogramm. Dadurch werde die Sichtbarkeit der Region nach innen und außen erhöht.

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