Als ein zentrales Handlungsfeld bezeichnete Karin Luckey die Verstetigung von Studienplätzen im Sinne einer langfristigen Planbarkeit: "Temporäre Förderprogramme wie ein weiterer ,Hochschulpakt‘ sind ebenso kontraproduktiv wie eine Absenkung der Studienplätze für Erstsemester. Ziel muss sein, jetzt eine klare und belastbare Zusage für eine dauerhaft abgesicherte Finanzierung der bislang ausgebauten Studienplätze zu erlangen." Vor allem an den Fachhochschulen wurden im Rahmen des Hochschulpaktes die Aufnahmekapazitäten um fast 80 Prozent erhöht, und zwar von 535.127 (Wintersemester 2005/2006) auf 957.511 (WS 2016/2017). Damit tragen wir vor allem dem Fachkräftebedarf im Ingenieurbereich sowie im Sozial- und Gesundheitssektor Rechnung. Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Studierenden an Fachhochschulen von 27 auf 34 Prozent. "Sollten die Hochschulpaktmittel nach 2020 nicht mehr in mindestens der gleichen Höhe und dauerhaft bereitgestellt werden, können Fachhochschule ihren Auftrag nicht mehr erfüllen", so Karin Luckeys Prognose.
In diesem Zusammenhang stelle laut Karin Luckey auch die Gewinnung wissenschaftlichen Personals – namentlich von Professuren – eine besondere Herausforderung dar. "Diese muss flankierend durch weitere Maßnahmen von Bund und Ländern gewährleistet werden." Als ein Beispiel nannte sie die Initiative der UAS7*-Hochschulen, eine FH-Professur als attraktiven Karriereweg zu profilieren (http://www.uas7.de/24-10-2016.175.0.html). "Damit die Hochschulen weiterhin ihren spezifischen Aufgaben und Funktionen gerecht werden können, ist ein langfristiges Programm zur Gewinnung von Professorinnen und Professoren namentlich im MINT-Bereich erforderlich", erklärt Rektorin Luckey. "Förderlinien zur Gewinnung von Personal sind ein zentraler Aspekt, um die Qualität von Studium und Lehre – vor allem, um die in den letzten Jahren massiv erhöhte Aufnahmekapazität – nachhaltig sichern zu können."
Zugleich müsse auch der Sicherung des wissenschaftlichen Nachwuchses besonderes Augenmerk geschenkt werden. "Hierzu gibt es Empfehlungen der HRK und des Wissenschaftsrates. Bundesländer wie Hessen zeigen Wege und Rahmenbedingungen hierzu auf – zum Beispiel mit Zugängen zu entsprechenden Karrierewegen durch die Möglichkeit der Promotion. Diese müssen weiterentwickelt und strukturell verankert werden. Da zudem zahlreiche HAW Studienrichtungen bieten, die es an Universitäten in der Regel nicht gibt – Beispiele: Soziale Arbeit oder Gesundheits- und Pflegeberufe -, ist eine Promotion bisher nur in fachfremden Disziplinen möglich", begründet Karin Luckey ihre Forderung. "Die Folgen: Forschungsleistungen und damit der wissenschaftliche Fortschritt werden behindert. Außerdem erschweren mangelnde Promotionsmöglichkeiten die Gewinnung ausreichend spezialisierter Kandidatinnen und Kandidaten für die Besetzung von Professuren in diesen Fächern."
Ein weiteres zentrales Anliegen ist die nachhaltige finanzielle Absicherung von Baumaßnahem und der Infrastruktur. Die nachhaltige Finanzierung von Hochschulbauten, Großgeräten sowie der Ausbau der Digitalisierung der sei eine wesentliche Voraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit. "Daher benötigen die Fachhochschulen eine entsprechende Ausstattung (Forschungsbauten, Labore und IT-)Infrastruktur.
* UAS7: Zusammenschluss von sieben Hochschulen der Angewandte Wissenschaften ("Universities of Applied Sciences").
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