BHP Billitons ‚Escondida’-Kupfermine wird weiter bestreikt

In der größten Kupfermine der Welt, der ‚Escondida‘-Kupfermine von BHP Billiton in Chile, begannen die Arbeiter am vergangenen Donnerstag mit einem unbefristeten Streik. Wie das Unternehmen mitteilte, hat die gesamte Frühschicht ihre Arbeit nicht aufgenommen. Die Verarbeitungsfabriken der ‚Escondida‘-Mine kamen sofort zum Erliegen. Darauf hin hat BHP Billiton die Produktion vorerst für mindestens 15 Tage ausgesetzt. Die Gewerkschaft konterte und kündigte einen "langen und harten" Ausstand an, der sogar noch länger dauern könnte als der im Jahr 2006, als die Mine 25 Tage lang bestreikt wurde.

Kupfer wird vor allem für die Produktion von Elektrizität und für Stromkabel benutzt. In den vergangenen Jahren war der Preis deutlich unter Druck gekommen, was die Minenbetreiber zunehmend unter Druck setzte. In der Mine des britisch-australischen Konzerns arbeiten rund 2.500 Menschen von denen 99 % für den Streik votierten. Die Minenarbeiter fordern eine Lohnerhöhung von 7 % und Boni im Gesamtvolumen von 25 Mio. Peso (rund 36.000 Euro) sowie keine weiteren Kürzung der Sozialleistungen. BHP Billiton lehnt eine Lohnerhöhung ab und stellt für Boni lediglich 8 Mio. Peso zur Verfügung.

Die ‚Escondida‘-Mine in Peru produziert jährlich rund 927.000 Tonnen Kupfer und somit circa 5 % der Weltkupferproduktion. Nach bekanntwerden des Streiks schnellte der Kupferpreis am vergangenen Freitag um 235 USD, auf über 6.000 USD, in die Höhe. Chile ist der weltweit bedeutendste Kupferlieferant. Der Streik führt zu einer Angebotsreduzierung von 3.000 Tonnen Kupfer pro Tag. Bei einem anderen wichtigen Kupferlieferanten, der ‚Grasberg‘-Mine in Indonesien, gibt es Gerüchte über Unsicherheiten der Exportgenehmigungen für Kupferkonzentrat, was den Kupferpreis aktuell ebenfalls stützt.

Wie bereits eingangs erwähnt, geht die Gewerkschaft von einem "langen und harten" Streik aus. Die Protestcamps der Streikenden Mitarbeiter sind außerhalb der Mine errichtet und auch die Verladung von Kupfer für den Export wird durch blockierte Zufahrtsstraßen verhindert.

Die Nachfrageseite hingegen entwickelt sich zusehends positiv und erste Analysten können bereits Erholungstendenzen ausmachen. So erwartet der Analyst Fraser Phillips von RBC Capital Markets für dieses Jahr bereits eine 2,6 % höhere Nachfrage. Für 2018 prognostiziert er ein Wachstum von weiteren 2,5 %. Spätestens ab 2019 werde auf dem Kupfermarkt ein Defizit vorherrschen, so seine Meinung, die er vor dem Streik der ‚Escondida‘-Mine vertrat. Während im laufenden Jahr noch ein Überschuss von 12.000 Tonnen Kupfer die Branche dominieren soll, was aber unter den neuen Gegebenheiten noch abzuwarten bleibt, wird für das Jahr 2018 bereits ein Defizit von mindestens 43.000 Tonnen erwartet. Die Analysten der UniCredit prognostizieren für das kommende Jahr bereits ein globales Kupferdefizit von 77.000 Tonnen.

Profiteure dieser Entwicklungen könnten Sierra Metals und Altona Mining sein. Sierra Metalshttps://www.youtube.com/watch?v=Gs6sjVzeXJU – besitzt eine Kupfer- und eine Silbermine in Mexiko sowie zwei Goldliegenschaften in Peru. Die ‚Yauricocha‘-Mine, an der Sierra Metals zu 82 Prozent beteiligt ist, produziert Konzentrate aus Kupfer, Blei und Zink mit hohen Anteilen von Silber und Gold.

Ebenfalls für Kupfernachschub innerhalb der nächsten zwei Jahre könnte Altona Mininghttps://www.youtube.com/watch?v=bD6Vs1D3RXw – sorgen. Das ‚Cloncurry‘-Kupfer-Gold-Projekt in Queensland beherbergt rund 1,65 Millionen Tonnen Kupfer und 400.000 Unzen Gold. Betrieben werden soll das Projekt mit dem chinesischen Partner ‚SRIG‘, mit dem man sich in der finalen Joint Venture Phase befindet. Hinzukommen können durch ständige Explorationsarbeiten weitere eine Million Tonnen Kupfer.

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